bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Friedrich Adolf Römer, geb. 1809 zu Hildesheim, gest. 1871 als
Bergrat und Vorstand der Bergakademie in Klausthal (Paläontolog, Algen).
(Romöe), Insel an der Westküste von Schleswig, zum Kreis Tondern gehörig, 13 km lang, 4 km breit, bis 17 m ü. M.,
besteht im W. aus Sandhügeln, im O. aus Geestland und einem schmalen Streifen Marschland, hat mehrere kleine Dörfer,
eine Kirche und 1130 Einw.
[* ] (Dea Roma), Personifikation der Stadt Rom, welche schon seit dem 2. Jahrh. v. Chr. im römischen Reich verehrt wurde.
Gemeinsam mit Venus erhielt sie in Rom durch Hadrian einen prachtvollen Doppeltempel an der Via sacra unweit des Titusbogens,
von welchem noch Reste erhalten sind. Roma ward meist in der Weise der Minerva (nur minder jungfräulich),
auch amazonenhaft dargestellt (auf der Vorderseite der Silbermünzen mit dem Flügelhelm, s. Abbildung), gewöhnlich sitzend
auf einem Haufen von Spolien. Am schönsten aufgefaßt erscheint sie in dem berühmten Wandgemälde des Palazzo Barberini zu
Rom; eine gute Statue enthält der Palast der Konservatoren.
Vgl. Kenner in den »Sitzungsberichten der Wiener
Akademie« 1857.
(spr. -mánja), Landschaft in Italien, bis 1860 den nördlichen Teil des Kirchenstaats bildend und hier die vier
Delegationen Bologna, Ravenna, Ferrara u. Forli umfassend.
Bei der Konstituierung des Königreichs Italien 1861 wurden die vier
Delegationen als Provinzen dem neuen Königreich einverleibt.
(spr. -manjosi), Giovanni Domenico, ital. Philosoph und Rechtsgelehrter, geb. zu Salso Maggiore bei
Piacenza, ward 1803 Lehrer des Staatsrechts in Parma, 1806 Rat im Justizministerium und Professor des Zivilrechts in Padua, infolge
politischer Verfolgungen 1824 Professor des Rechts an der Universität zu Korfu, wo er starb. Von
seinen rechts- und staatswissenschaftlichen Schriften sind hervorzuheben: »Genesi del diritto penale« (Pavia 1791; 4. Aufl.,
Flor. 1832; deutsch von Luden, Jena 1833-34, 2 Bde.),
»Sulla crescente popolazione« (Flor. 1830);
von seinen philosophischen Schriften
sind die Abhandlungen: »Che cosa è la mente sana?«, »La suprema economia
dell' umano sapere« und »Vedute fondamentali sull' arte logica« (seine Hauptwerke) zu nennen. ist als Philosoph aus der Schule
der französischen Sensualisten hervorgegangen, huldigt in metaphysischer Hinsicht dem Naturalismus, in erkenntnistheoretischer
aber dem subjektiven Idealismus, welcher über jene hinausgeht.
Die Tänzer schließen einen Kreis und bewegen sich unter
Sprüngen
und nach dem Takte der Musik den Boden mit den Füßen schlagend, anfangs langsam, dann immer rascher.
(spr. -mängwil), Dorf im franz. Departement Seine, nordöstlich von Paris vor der Porte de Romainville gelegen, mit
einem zum Befestigungssystem von Paris gehörigen Fort, Villen und Gärten und (1881) 2025 Einw. Hier Kampf
zwischen den Franzosen und Alliierten.
[* ] locūtaest (causa finita est)!, »Rom (d. h. der Papst) hat gesprochen (die Sache ist entschieden)!«, ins Lateinische
übersetztes Citat aus der gegen die Jesuiten gerichteten Satire »Phiolotanus« (1720) des Abbé Grécourt (Vers 784: »Rome a parlé,
l'affaire est terminée«).
ursprünglich bei den roman. Völkern des Mittelalters auf dem Boden des ehemaligen römischen Reichs jede größere
erdichtete oder doch dichterisch ausgeschmückte Profanerzählung, so genannt, weil sie im Gegensatz zu der (im Lateinischen
als der Schul- und Kirchensprache abgefaßten) geschichtlichen Chronik und Heldensage einerseits, der biblischen Geschichte und
der kirchlichen Legende anderseits in der Volkssprache (lingua romana) abgefaßt ward.
Dieser Name ging dann allmählich auf die gesamte heute so benannte und beliebte epische Dichtgattung über. Das Charakteristische
der letztern liegt im ästhetischen Sinn darin, daß sie, im Gegensatz zum Epos (s. d.) und zum Märchen (s. d.), nur ein natürliches
Geschehen, dieses aber, im Gegensatz zur Erzählung (s. d.), unter dem Schein des Wunderbaren darstellt.
Von der Novelle (s. d.), welche dasselbe thut, unterscheidet sich der Roman dadurch,
daß jene nur eine einzige (ebendarum um ihrer »Neuheit« willen ausgesuchte)
Begebenheit, dieser dagegen eine ganze Reihe in der Zeit aufeinander folgender Begebenheiten umfaßt, welche
untereinander wohl (episch) durch die Einheit der Person, aber nicht eben (dramatisch) durch die Einheit der Handlung zusammenhängen
müssen.
Der Träger derselben (der »Held« des Romans) hat mit den Helden des Epos, des Märchens und der Erzählung die Abhängigkeit seiner
Schicksale von Mächten, die nicht seinem Willen unterworfen sind, gemein, unterscheidet sich aber dadurch
von denselben, daß die beherrschenden Mächte im Epos nicht nur übernatürlich scheinende, sondern wirklich übernatürliche,
im Märchen widernatürliche, aber natürlich scheinende, in der Erzählung nicht nur natürliche, sondern auch als solche
erkennbare, im R. dagegen zwar durchaus natürliche, aber mit dem Schleier des Geheimnisses und daher
übernatürlich scheinende sind.
Der ist daher, was die Annahme göttlicher Führung betrifft, der Antipode des Epos, was dagegen den Schein einer solchen und
den mystischen Reiz des geheimnisvoll Wunderbaren betrifft, dessen nächster Verwandter: das wahre »Epos des Unglaubens«. Während
das Epos daher solchen Bildungsstufen und Zeitaltern angehört, in welchen der Glaube an die Existenz einer
überweltlichen Macht und an die Möglichkeit des Eingreifens einer Götterwelt oder der Gottheit in menschliche Schicksale
lebendig und die Einmischung derselben natürlich ist, sagt der Roman als epische Kunstgattung solchen Kulturstufen
und Zeiten zu, bei welchen durch (wahre oder vermeintliche) Bildung und Aufklärung der Glaube an Übernatürliches
(gänzlich oder doch in Bezug auf gewisse Kreise