von Schlez, Leipz. 1836). Durch sein freundliches
Verhältnis zu dem
Minister von
Zedlitz wirkte auch auf die amtliche Leitung
des Volksschulwesens in
Preußen
[* 1] ein. Er verdient der
Vater der neuern preußischen
Volksschule genannt zu werden. Rochow starb in
Rekahn. Die »Litterarische
Korrespondenz des
Pädagogenv. Rochow mit seinen
Freunden« wurde neu herausgegeben
von
Jonas (Berl. 1884).
Vgl.
Kehr, Geschichte des Schullehrerseminars zu
Halberstadt
[* 2] (Gotha
[* 3] 1878);
2)
GustavAdolfRochus von, geb. zu
Neuhausen bei
Rathenow,
[* 4] studierte in
Heidelberg
[* 5] und
Göttingen
[* 6] die
Rechte, machte dann
als freiwilliger
Jäger die
Freiheitskriege mit, widmete sich seit 1815 der
Verwaltung der väterlichen
Güter und ward 1822 nach
Berlin
[* 7] berufen,
um an den provinzialständischen Verfassungsarbeiten teilzunehmen. 1823 ward er zum
Mitglied der Staatsschuldenverwaltung, bald danach zum vortragenden
Rat für ständische Angelegenheiten im
Ministerium des
Innern, 1826 zum
Geheimen Oberregierungsrat und 1831 zum Chefpräsidenten der
Regierung von
Merseburg
[* 8] ernannt. 1834 erhielt
er das
Ministerium des Innern und der
Polizei. Wegen Kränklichkeit ward er 1842 von der
Verwaltung des Innern entbunden, blieb
aber Mitglied des
Staatsministeriums und des
Staatsrats, zu dessen zweitem
Präsidenten er 1843 ernannt ward. Er starb in
Aachen.
[* 9] Rochow verfolgte eine entschieden konservative
Richtung. Von ihm rührt das geflügelte
Wort vom »beschränkten
Unterthanenverstand« (s. d.) her. Mit besonderm
Eifer nahm er sich des Gefängnis- und Zuchthauswesens an.
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig,
[* 10] Amtshauptmannschaft
Rochlitz, an der
ZwickauerMulde und
der
LinieGlauchau-Wurzen der
Sächsischen Staatsbahn, ist Hauptort der gräflich Schönburgschen Lehnsherrschaft,
hat ein altertümliches Bergschloß,
Holzstoff-,
Pappen-,
Papier- und Handschuhfabrikation, Trikotagenweberei, Schafzucht und
(1885) 553 Einw.
Heiliger der katholischen
Kirche, geboren um 1295 zu
Montpellier,
[* 11] widmete sich dem geistlichen
Stande, durchzog,
um Pestkranke zu pflegen, namentlich
Italien
[* 12] und starb 1327;
unbewohntes Felseneiland im Atlantischen
Ozean, unter 57° 35' nördl.
Br., 400 km westlich
von den
Hebriden, Brütestätte von Seevögeln, mit ergiebiger, von Schottländern betriebener
Fischerei.
[* 20]
Hauptstadt der
Grafschaft Winnebago im N. des nordamerikan.
StaatsIllinois, am
Rock River, hat Kornmühlen,
Bau landwirtschaftlicher Geräte und (1880) 13,129 Einw.
Seit 1856 außerordentliches u. seit 1868 ordentliches Mitglied der historischen
Klasse der bayrischen
Akademie der
Wissenschaften,
wurde er zugleich 1874 zum korrespondierenden Mitglied der
WienerAkademie ernannt, 1876 mit der Leitung desGeheimenHaus- u. Staatsarchivs betraut u. Ende 1888 zum
Direktor desselben ernannt. Für die bayrische und pfälzische Geschichte hat
er Bedeutendes geleistet, wie seine umfangreiche historische
Einleitung zu G. v.
Lerchenfelds »Altbayrischen landständischen
Freibriefen«
(Münch. 1853) und seine
Arbeiten in den
»Quellen und
Erörterungen zur bayrischen und deutschen Geschichte« (Bd. 7 und
9, 1856-58 und 1863-64),
den »Abhandlungen« und »Sitzungsberichten«
der bayrischen
Akademie und in verschiedenen
Zeitschriften sowie die akademische Festschrift »Die
Pflege der Geschichte durch
die
Wittelsbacher«
(Münch. 1880) bekunden. 1871 übertrug ihm die
WienerAkademie die Herausgabe des
Schwabenspiegels, von welchem
Unternehmen seine
»Berichte über die Untersuchung von
Handschriften des sogen.
Schwabenspiegels«
(Wien
[* 29] 1873-84, 7 Hefte)
und folgende Einzeluntersuchungen Rechenschaft abgelegt
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