Falklandinseln. Diese besitzen eine seidenartig feine, gelbliche Grundwolle und straffes, hartes, graues Oberhaar, welch
letzteres durch Behandlung der Unterseite mit
Kalk gelockert und entfernt wird, worauf man das Unterhaar gewöhnlich dunkelbraun
färbt. Derartige
Felle gleichen dem schönsten
Samt. Die Alaskakompanie liefert jährlich 150,000
Stück im Wert von 9 Mill.
Mk. nach
London.
[* 1]
Luca della, ital. Bildhauer, geb. 1400 zu
Florenz,
[* 3] Hauptmeister der italienischen Frührenaissance, schuf um 1445 für
die Orgelempore des
Doms zu
Florenz Marmorfriese mit musizierenden und tanzenden
Knaben (jetzt im
Bargello
daselbst) und führte in den
Jahren 1446-64 mit Michelozzo und
Maso di
Bartolommeo die Bronzethür der alten
Sakristei des
Doms
aus. Seine Hauptbedeutung liegt jedoch in
Skulpturen von gebranntem und farbig glasiertem
Thon, einer neuen, von ihm für monumentale
Zwecke ausgebildete
Gattung der
Plastik, in welcher er
Reliefs, Medaillons, Thürlünetten (s. Tafel
»Keramik«,
[* 4] Fig. 12),
Altäre, Freigruppen und ganze
Dekorationen ausführte.
Anfangs meist auf weiße
Figuren mit blauem
Hintergrund beschränkt, wurde die farbige Behandlung allmählich reicher. Die
Werke Robbias und seiner
Schüler sind über ganz
Toscana verbreitet und zum Teil ins
Ausland gekommen
(Kensington-Museum in
London u.
Berliner
[* 5]Museum). Sie gehören in ihrer harmonischen
Schönheit und ihrem keuschen
Adel zu den reizvollsten
Werken der
Renaissance. Robbia starb 1482. Die hervorragendsten von Robbias
Schülern sind: sein
NeffeAndrea della Robbia (1437-1528)
und dessen
SöhneGiovanni (1469-1529) und Girolamo (1488-1566).
(franz.), ursprünglich (15. Jahrh.) jedes lange,
bis auf die
Füße herabfallende, weite Oberkleid insbesondere der
Frauen, das im Anfang des 16. Jahrh. von dem Leibchen getrennt
wurde, so daß der
Name Robe dem von den
Hüften lang herabfallenden, gewöhnlich mit einer
Schleppe versehenen
Teil des Oberkleides blieb; im engern
Sinn das talarähnliche Oberkleid der Rechtsgelehrten in
Frankreich, daher dort s. v. w.
Richterstand; auch der
Talar der
Geistlichkeit. Seit Einführung der neuen
Gerichtsordnung ist die auch in
Deutschland
[* 6] das Amtskleid
aller richterlichen
Personen, der
Gerichtsschreiber,
Advokaten etc.
Friedrich, Dichter, geb. zu
Elberfeld,
[* 8] lernte und wirkte als
Kaufmann und ist seit 1872 Teilhaber
des Bankhauses
v. d.
Heydt, Kersten und
Söhne in
Elberfeld. Von
Jugend auf der
Kunst zugethan, schloß sich
Roeber der kleinen
Gruppe der Wupperthaler
Poeten an, unter denen er durch seine kräftig-charakteristischen »Dramatischen
Werke« (Elberf. 1851),
»Sophonisbe« (das. 1884) und
»Tristan und Isolde«
(2. Bearbeitung, das. 1885) sowie durch seine
»Lyrischen und epischen Gedichte« (Berl. 1878) eine hervorragende
Stellung gewann.
Auch schrieb er: »Litteratur und
Kunst im Wupperthal« (Iserl. 1886) und den
Roman
»Marionetten« (2. Aufl. 1885). Seine beiden
SöhneErnst (geb. 1849) und
Fritz (geb. 1851) machten sich als
Historienmaler bekannt.
1) I., jüngerer
Bruder König
Odos, behielt nach dessen
Tod nur das Herzogtum
Francien und unterwarf sich
dem karolingischen König
Karl dem Einfältigen, erfocht 921 einen großen
Sieg über die
Normannen und wurde nach Vertreibung
Karls 922 von den fränkischen
Großen in
Reims
[* 9] zum König ausgerufen. Aber schon 16. Juni 923 fiel er in der
Schlacht bei
Soissons
gegen
Karl.
2) Robert II., der
Weise oder der
Fromme, Sohn
HugoCapets, geb. 971, war seit 988 Mitregent seines
Vaters, folgte
diesem 996 auf dem
Thron
[* 10] und starb nach einer durchaus friedlichen
Regierung in
Melun. Von seiner ersten Gemahlin,
seiner
KousineBertha von
Burgund, mußte er sich 1004 wegenVerwandtschaft trennen, um dem über das Land
verhängten päpstlichen
Interdikt zu entgehen, und die zweite,
Konstanze von
Arles, Tochter des
GrafenWilhelm Taillefer von
Toulouse,
[* 11] verbitterte ihm durch Herrschsucht und
Ränke das
Leben. Robert war einer der vorzüglichsten
Komponisten und Hymnendichter
seiner Zeit; von seinen
Kompositionen war das
»Veni, sancte spiritus« eine der schönsten.
Vgl.
Pfister,
Études sur le règne de Robert le Pieux (Par. 1885).
3) Robert von
Anjou, König von
Neapel,
[* 12]
Herzog von
Kalabrien, geb. 1275, dritter Sohn
Karls II., bestieg nach dessen
Tode trotz der
Einsprüche seiner ältern
Brüder im Mai 1309 den väterlichen
Thron. Ehrgeizig und herrschsüchtig, erstrebte
er die Vernichtung der deutschen Macht in
Italien,
[* 13] versicherte sich der
Freundschaft des
Papstes und wußte dann auch die wichtigsten
Guelfenstädte auf seine Seite zu bringen, so daß er
KaiserHeinrich VII. und nach dessen
TodLudwig dem
Bayern
[* 14] erfolgreichen
Widerstand entgegenzusetzen vermochte. Weniger glücklich war er in seinen wiederholten
Unternehmungen
auf
Sizilien
[* 15] 1314, 1325, 1339 und 1341. Er starb Ihm folgte seine Enkelin
Johanna I. Er war ein großer
Freund der
Philosophie und
Dichtkunst, die er selbst pflegte; eine Sammlung seiner
Poesien gab Ubaldini heraus
(Rom
[* 16] 1642).