mehr
an der Stirn bräunlich, die Haarbüschel an den Vorderbeinen sind braun, Kinn und Oberlippe weiß. Der Gayal lebt im N. und NO. von Bengalen herdenweise in den Gebirgswäldern, ist sehr mutig, gegen den Menschen aber sanft und zutraulich und leicht an die Gefangenschaft zu gewöhnen. Die Gebirgsvölker besitzen große Herden, verwenden ihn nicht zur Arbeit, wohl aber zu Stierkämpfen. Das Fleisch wird gegessen, einigen Hindustämmen aber gilt er als heiliges Tier. Die Kuh bringt ein Jahr ums andre nach acht- bis neunmonatlicher Tragzeit ein Kalb.
Mit andern Rind
erarten erzeugt der
Gayal leicht fruchtbare
Blendlinge. In heißen Landstrichen geht er zu
Grunde. Der
Gaur (B.
Gaurus H. Sm.), 3 m lang, 1,9 m
hoch, mit 85
cm langem
Schwanz, steht dem vorigen sehr nahe und soll sich anderseits dem
Wisent nähern; er ist schön dunkelbraun,
unterseits tief ockergelb, an der
Stirn hell graubraun, an den
Beinen schmutzig weiß. Er findet sich in
allen großen Waldungen
Indiens, besonders im Bergland, lebt in kleinen
Herden, weidet nur nachts, fällt oft in die
Felder
u. flieht vor dem
Menschen, während er anderseits den
Tiger erfolgreich bekämpft und, auf der
Jagd verwundet, den
Jäger wütend
anfällt.
Ohr des Menschen

* 1
Ohr des Menschen.Das Fleisch ist sehr fein und schmackhaft. In der Gefangenschaft gehen Kälber bald ein. Der Banteng (B. Banteng Raffl.), 2 m lang, 1,5 m hoch, mit 85 cm langem Schwanz, kleinem, aber breitem Kopf, sehr großer, gewölbter Muskel, großem Ohr, [* 1] unmittelbar hinter dem Kopf auffallend verschmächtigtem und dann sehr verdicktem, kurzem Hals, sehr in die Länge gezogenem, aber nicht hohem Buckel, großer, hängender Wamme und am Grund unregelmäßig gewulsteten, stark gebogenen Hörnern, ist dunkel graubraun mit sehr großem, weißem Spiegel, [* 2] auch an der untern Hälfte der Beine weiß. Er bewohnt auf Java, Borneo, Sumatra gebirgige Wälder, hält sich sehr verborgen, lebt in kleinen Gesellschaften, weidet hauptsächlich nachts, flüchtet vor dem Menschen, ist aber, in die Enge getrieben, sehr wild und gefährlich.
Die wichtigsten Forsch

* 4
Afrika.
Sein
Fleisch ist wohlschmeckend.
Junge
Kälber werden in der Gefangenschaft vollständig zu
Haustieren; man erzielt leicht
Blendlinge
der Hausrinder
mit dem
Banteng, zum Teil von wild lebenden
Stieren, indem man
Kühe in die
Wälder treibt. Auch in
Europa
[* 3] pflanzt
sich der
Banteng ohne weiteres fort. Der
Zebu (B. indicus
L.) ist durch sehr kurze, flach gedrückte
Hörner und namentlich durch
einen am
Widerrist sitzenden oder zwei hinteinander am Vorderrücken befindliche
Höcker charakterisiert. Er stammt aus
Bengalen,
hat sich aber über einen großen Teil
Asiens,
auch nach
Afrika
[* 4] verbreitet.
Man unterscheidet mehrere Rassen, von denen der Zebu der Brahmanen groß, starkleibig und kurzbeinig ist, einen gewaltigen Fetthöcker, lang bequasteten Schwanz, eine sehr starke Wamme und an Länge die Ohren nicht erreichende Hörner besitzt. Er ist kurz behaart, meist hellrot oder gelbbraun, aber auch fahlgelb, weiß und gescheckt. Ähnlich ist der afrikanische Buckelochs (B. africanus), in Abessinien und am Kap, mit sehr starkem Gehörn, welcher in verschiedenen Rassen bis tief im Innern Afrikas gewöhnlich in ungeheuern Herden, die den eigentlichen Reichtum ganzer Stämme ausmachen, gehalten wird.
Rind (wilde Rinder, Ha

* 5
Rind. Den wilden
Rindern stehen die
Rassen des Hausrindes
gegenüber, welche unter dem
Namen
Bos
Taurus vereinigt
worden sind, aber keine wirkliche natürliche Art, sondern eine
Menge durch
Kreuzungen und ihre nur den Bedürfnissen des
Menschen
folgende
Zucht vielfach modifizierter
Formen darstellen, deren Ursprung in mehreren
Arten zu suchen ist (Benennung der einzelnen
Teile des
Rindes s.
Figur). Der
Ur oder
Auerochs (B. primigenius Bojan., s.
Auerochs), für dessen frühere große Verbreitung in
Europa, namentlich in
Skandinavien und
Schottland, zahlreiche fossile Reste,
auch viele Ortsnamen sprechen, zeigt in allen Teilen seines
Skeletts die größte Übereinstimmung mit dem zahmen Rind
[* 5] und gilt
daher als Stammform mehrerer jetzt verbreitete Rind
errassen.
Der
Auerochs soll zuletzt in
Litauen gehegt und von dort nach
Schottland verbreitet worden sein, wo sogen.
wilde
Rinder,
[* 6] die man für Abkömmlinge des
Auerochsen ausgibt, noch jetzt in einigen
Parken gehalten werden. Neben dem
Auerochsen
lebte aber bereits zur
Steinzeit
[* 7] ein Rind
, welches mit dem noch jetzt in der
Schweiz
[* 8] heimischen einfarbigen Vieh die größte
Ähnlichkeit
[* 9] gehabt haben muß. Es führt wegen seiner kurzen
Hörner den
Namen B. brachyceros
Ow. Weitere
Forschungen über die Schädelbildung haben es als Stammform der hauptsächlich in gebirgigen Gegenden heimischen
Rassen erkennen
lassen.
Weitere fossile Schädelreste führten zur Aufstellung von drei weitern ursprünglichen Formen. Von diesen kommt B. trochoceros in Italien [* 10] und in der Schweiz vor, soll aber nur eine in den Hörnern abweichende Form von B. primigenius gewesen sein. Eine zweite Form, B. longifrons, durch die ungewöhnliche Länge der Stirn ausgezeichnet, sonst aber dem Auerochsen sich nähernd, ist durch wohlerhaltene fossile Skelette bekannt geworden, steht aber ebenfalls in keiner nähern Beziehung zu lebenden Rassen und muß als aus-