Allein wieder, wie früher, erwies sich Ricasoli nicht fähig, die
Parteien zu beherrschen und eine kompakte
Masse entschiedener
Anhänger um sich zu scharen. Ricasoli griff im
Februar 1867 zu einer
Auflösung desParlaments, ohne daß ihm
jedoch eine geeignete Ergänzung des
Kabinetts gelang. So sah er sich im April 1867 abermals zum Rücktritt genötigt. Er
beteiligte sich seitdem wenig am öffentlichen
Leben und starb in
Rom.
[* 2]
Vgl. Passerini,Genealogia e storia della
famiglia Ricasoli
(Flor. 1861);
»Lettere e documenti del barone B. Ricasoli« (hrsg.
von
Tabarrini und
Gotti,
Flor. 1886-88, 3 Bde.).
Aber der
TodJosephs II. stürzte das neue
System, und eine
Meuterei zwang Ricci 1790 zur
Abdankung. Um sich
vor wiederholten Verfolgungen zu sichern, unterzeichnet er 1805 eine Adhäsionsformel sowohl gegen den
Jansenismus als zur
Bulle: »In auctorem«, durch welche der
Papst die Beschlüsse der
Synode von
Pistoja annulliert hatte. Ricci starb Seine
Memoiren wurden herausgegeben von
Potter (3. Aufl.,
Brüssel
[* 5] 1857; deutsch, Stuttg. 1826, 4 Bde.)
und von
Gelli
(Flor. 1865, 2 Bde.).
»Il nuovo
Figaro«, »Un'avventura di scaramuccia« und »La
festa di Piedigrotta« (1852) den meisten Erfolg. Er hinterließ auch zahlreiche kirchliche Werke und
Lieder. -
SeinBruder Federigo
Ricci, ebenfalls namhafter Opernkomponist, geb. zuNeapel, erhielt daselbst seine musikalische
Ausbildung, ging dann nach
Rom, wurde 1854 Gesanglehrer an der Theaterschule in
Petersburg,
[* 10] siedelte 1869 nach
Paris
[* 11] über, wo
er indessen nicht recht
Fuß zu fassen vermochte, und starb in
Conegliano. hat viel in
Gemeinschaft mit seinem
Bruder
Luigi gearbeitet,dem er zeitlebens in inniger
Freundschaft verbunden war.
Ihr gemeinsames Hauptwerk ist die komische
Oper
»Crispino e Comara« (1850),
»Estella« (1846) und
»Una follia a
Roma«
[* 13] (1869) hervorzuheben. Ricci schrieb auch
Messen,
Kantaten,
Lieder
etc. Die
Opern der
Brüder Ricci gehören dem leichten italienischen
Genre an; sie sind melodiös, interessant instrumentiert,
aber ohne Originalität und besondern musikalischen
Gehalt.
L., Lebermoosgattung aus der
Ordnung der
Ricciaceen, umfaßt kleine, auf feuchtem
Boden oder
im
Wasser schwimmende
Moose
[* 14] mit gabelig geteiltem, oft durch Lufthöhlen blasig aufgetriebenem
Laub, dem die Antheridien und
Archegonien oberseits eingesenkt sind.
Allein sein Einfluß gab zu Gerede Veranlassung und verdroß namentlich den Gemahl der
Königin,
GrafenDarnley, der Riccio als die
Ursache des
Widerstandes betrachtete, den sein Bestreben, an der
RegierungAnteil zu erhalten, bei
Maria
fand.
Daher verband er sich mit dem
KanzlerMorton und einigen
Lords, Riccio aus dem Weg zu räumen. Am drangen die Verschwornen
bewaffnet in das
Zimmer der hochschwangern
Königin ein, wo
LordRuthven den Günstling angriff, der dann,
ins Vorzimmer geschleppt, von mehr als 50
Stichen durchbohrt wurde.
Ludovico, der
Reformator des ital.
Schauspiels, als Darsteller bekannt unter dem
Namen Lelio, geb. 1674 zu
Modena, übernahm schon 1699 die
Direktion einer Schauspielergesellschaft, mit welcher er in
Venedig
[* 17] und
den
Städten der
Lombardei spielte, und versuchte die ausgeartete
Commedia del arte durch Bearbeitungen französischer Theaterstücke
und durch eigne
Dichtungen zu ersetzen. 1716 ging er nach
Paris, wo er für den
Herzog von
Orléans
[* 18] im
Hôtel de
Bourgogne ein
italienisches
Theater einrichtete, lebte von 1729 bis 1731 als
Haushofmeister des
Herzogs von
Parma
[* 19] in
Italien
und kehrte dann 1773, der
Bühne entsagend, nach
Paris zurück, wo er starb. Eine Sammlung seiner Jugenddramen erschien
als »Nouveau théâtre italien« (Par. 1718, 2 Bde.);
auch schrieb er zahlreiche dramatische
Entwürfe (sogen.
Kanevas),
deren weitere Ausführung den Schauspielern
überlassen blieb, und deren
Lessing mehrere in seiner
»Theatralischen¶