das
Haus derCanuti-Gilde, worin die Esthländische Litterarische
Gesellschaft und das Provinzialmuseum,
das seltene
Antiquitäten, Kunstwerke, numismatische und ethnographische Sammlungen und die größte Petrefaktensammlung von
Tieren des silurischenSystems enthält.
Die Einwohnerzahl beträgt (1885) 51,277, darunter (1881) 12,823
Deutsche,
[* 3] 8681
Russen, 27,173
Esthen, meist
Arbeiter und
Dienende, und 994
Juden; der
Konfession nach sind 80 Proz. evangelisch.
Reval besitzt eine
Admiralität und einen sichern, geräumigen
Hafen. Die Fabrikthätigkeit ist gering, sie erstreckt sich nur
auf
Spiritus-,
Essig-,
Branntwein- und Wollwarenfabrikation; der
Handel aber hat seit
Eröffnung der Baltischen
Eisenbahn einen hohen Aufschwung genommen.
Nach dem schrecklichen Vernichtungskrieg, der den
Untergang der livländischen Selbständigkeit nach sich zog, kam es 1561 an
Schweden
[* 14] und 1710 durch
Kapitulation an Rußland.
Vgl.
»Führer durch Reval und seine Umgebungen« (Reval 1878);
Bunge, Die Revaler Ratslinie und Geschichte der Ratsverfassung (das. 1874);
(sich, neulat., fälschlich rivalieren), kaufmänn.
s. v. w. für eine Auslage, insbesondere für geleistete
Zahlung einer
Wechselsumme, nebst
Kosten und
Zinsen an Aussteller oder
Indossant (meist durch Begebung einer
Tratte auf denselben) sich erholen, d. h. bezahlt machen.
Revalierungsklausel
(Deckungsklausel), die
auf
Wechseln oft vorkommende, rechtlich bedeutungslose Bezugnahme auf das zwischen Aussteller und Bezogenem
bestehende Deckungsverhältnis (z. B. »stellen
in Rechnung laut
Bericht«).
altes, in
Dänemark,
[* 18]
Schleswig
[* 19] und
Holstein verzweigtes gräfliches
Geschlecht, das aus
Dithmarschen stammt
und schon gegen Ende des 12. Jahrh. vorkommt. Die
Familie zerfällt in eine ältere und eine jüngere
Linie; erstere stiftete Henning von Reventlow, geb. 1640, gest.
1705, letztere
Konrad von Reventlow, geb. gest. als
dänischer Premierminister und
Großkanzler.
Letzterer gehörten an:
Christian Detlev,
Graf von Reventlow, Sohn des vorigen, geb. 1671,
befehligte in dem brabantischen
Krieg ein selbst errichtetes Infanterieregiment, kommandierte 1702 als
General die dänischen
Truppen in
Italien
[* 20] und operierte dann als k. k.
Feldmarschallleutnant mit einem eignen
Korps am
Inn. 1705 führte
er die Kaiserlichen in
Italien, wurde bei
Cassano schwer verwundet und bei Calcinara von
Vendôme geschlagen.