eine Nachricht mit aller Reserve mitteilen. In taktischem
Sinn bezeichnet man mit Reserve die rückwärts zur
Verfügung des Höchstkommandierenden
für die Wechselfälle des
Kampfes zur Unterstützung der kämpfenden
Truppen sowie zur Ausführung oder Abwehr des letzten
Entscheidungsstoßes bereit gehaltenen
Truppen. Es gilt heute als
Grundsatz, die
Truppen in Marschkolonne auf
das Gefechtsfeld zu führen und erst nach
Erkennen der Sachlage eine dieser angemessene Reserve abzuscheiden.
Wie groß dieselbe sein muß, richtet sich nach den Umständen, in der
Schlacht bei
Gravelotte waren es das 2., 3. und 10. preußische
Armeekorps. Spezialreserven werden beim
Gefecht um Örtlichkeiten als Rückhalt für dieVerteidigung bereit
gehalten. Spezialgeschützreserven dienen in den
Forts von
Festungen zum
Armieren der Anschlußbatterien, während die Generalgeschützreserve
der
Festung
[* 1] zur Besetzung der Zwischenbatterien dient (s.
Festungskrieg, S. 190 f.). Unter strategischer Reserve versteht man Truppenkorps,
welche noch außerhalb des Bereichs der
Operationen zur Verstärkung
[* 2] der
Armeen auf dem einen oder andern
Kriegsschauplatz bereit gestellt werden. Reservedivisionen, aus Landwehrtruppen aller
Waffen
[* 3] formiert, dienen zur Besetzung
der Etappenlinien und zu Belagerungen, um eine
Schwächung der eigentlichen Operationsarmee durch
Abgeben für solche Nebenzwecke
zu vermeiden. Über die Bedeutung der in der Heeresergänzung und bei Ableistung der
Dienstpflicht s.
Ersatzwesen. - In der
Forsttechnik heißen Reserven Deckungsmittel für unvorhergesehene Ertragsausfälle durch Waldunfälle
oder Überschätzung gegenüber den
Ansätzen des Forstabschätzungswerks.
Reserven werden eingerichtet unter anderm durch Ausschluß einer Waldfläche von der
Forsteinrichtung (stehende Reserven),
durch
Erhöhung der Umtriebszeit über die
an sich zweckmäßige Zeit, durch ansteigende Regulierung der periodischen
Erträge,
durch niedrige
Schätzung, durch Ausschluß gewisser Bestände, z. B. der im Verjüngungsbetrieb
liegenden Bestände, von der Ermittelung des Abnutzungssatzes (s. d.), auch Einsparungen
gegen den Abnutzungssatz. Seit Einführung der
Taxationsrevisionen sind die Reserven bei der
Forsteinrichtung außer
Gebrauch
gekommen.
(Erneuerungsfonds), der bei geschäftlichen
Unternehmungen, namentlich bei
Aktiengesellschaften und
Genossenschaften,
zur
Deckung etwaniger Verluste, für Neuanschaffungen oder zur Ausgleichung der
Abschreibungen im Inventar
wegen Wertsverminderung vorbehalten Vermögensbestand, für welchen ein besonderes Reservefondskonto geführt wird. Zur Herstellung
des ist in der
Regel nach den
Statuten ein gewisser Prozentsatz vom jährlichen Reingewinn vorweg abzuziehen, bis dieser
Fonds
eine gewisse
Höhe erreicht hat.
Der Reservefonds der deutschen
Reichsbank soll 25 Proz. des
Grundkapitals betragen und dadurch gebildet werden, daß
jährlich 20 Proz. des Reingewinnüberschusses nach Abzug von 4½ Proz.
für das
Grundkapital so lange aufgespeichert werden, bis jene
Höhe erreicht ist. Man spricht auch von einem Reservefonds, wenn in guten
Zeiten ein Teil des
Gewinns zu dem
Zweck zurückbehalten und aufgespeichert wird, um mit
Hilfe desselben
bei weniger günstigem Geschäftsgang die
Dividende erhöhen und damit eine gleichmäßig Verzinsung der Einlagekapitalien
erzielen zu können (Spezialreserve, Delkrederekonto zur Ausgleichung von
Risikos). Eine ähnliche Bedeutung hat der Reservefonds, wie
er bei mehreren Staatsverwaldungen vorkommt, indem kleinere Überschüsse oder Teile der
Einnahmen als
frei verwendbarer Hilfsvorrat
zur
Deckung kleinerer außerordentlicher
Ausgaben in Bereitschaft gehalten werden. Über die
bei Versicherungsgesellschaften vorkommenden drei
Arten von
Reserven, die
Prämien-,
Schaden- und Kapitalreserve, s. Versicherungswesen.
^[richtig:
Versicherung.]
zur Ergänzung der nicht ausreichenden
Garnisonlazarette nach Art dieser letztern errichtete
Lazarette
zur
Aufnahme der vom Kriegsschauplatz eintreffenden Verwundeten und Kranken.
diejenigen
Stoffe, besonders
Stärkemehl,
Inulin, fettes
Öl,
Zucker- und Proteinsubstanzen, welche
bei den
Pflanzen in gewissen
Zellgeweben der
Samen
[* 4] und der perennierenden
Organe gewöhnlich in großer
Menge aufgespeichert werden,
bevor die letztern in ihre Ruheperiode eintreten, und welche bei Wiederbeginn der
Vegetation wieder verschwinden, indem sie
zur ersten
Ernährung der neu zu bildenden Teile verwendet werden. Vgl.
Ernährung der
Pflanzen.
In der
Verwaltung des
Klosters und der Leitung seiner berühmten
Schule war Resewitz nicht so glücklich, wie
man erwartet hatte. Nach mancherlei Streitigkeiten mußte er 1797 von der Leitung der
Schule und des
Seminars ganz zurücktreten
und sich die
Anstellung des Hilfsabtes Schewe gefallen lassen. Er starb Außer der genannten
Schrift, die öfters
aufgelegt wurde, gab Resewitz unter anderm heraus die Vierteljahrschrift
»Vorschläge,
Gedanken und
Wünsche zur
Verbesserung der öffentlichen
Erziehung« (Magdeb. 1777-85, 5 Bde.; 2. Aufl.
1798).
(v. lat. residentia), bestimmter Aufenthaltsort
des Staatsoberhauptes und der höchsten Behörden, in der
Regel die Hauptstadt (Residenzstadt) des
Landes;