von Reisfeldern geregelt wird. Nach
Amerika
[* 1] kam der Reisbau erst 1701; durch ein
Schiff
[* 2] aus
Madagaskar
[* 3] gelangte eine kleine
Quantität Saatreis nach
Carolina, und bald darauf erhielt man auch Reis aus
Ostindien.
[* 4] 1724 wurden bereits 18,000
Faß
[* 5] ausgeführt;
doch blieb auch später
Mais und
Weizen das Nahrungskorn der
Bevölkerung,
[* 6] während in
Asien
[* 7] der Reis fast
ausschließliches
Nahrungsmittel
[* 8] ist. Überhaupt ist der Reis insofern die wichtigste aller Getreidearten, als er weitaus die
größte Zahl von
Menschen ernährt. Man kann annehmen, daß über 750 Mill.
Menschen in
China,
[* 9]
Japan, auf dem
Malaiischen Archipel,
in
Indien,
Persien,
[* 10]
Arabien, in der Türkei,
[* 11] in Nordafrika und
Portugal
[* 12] mehr oder weniger ausschließlich
von Reis leben.
Produktion, Verbrauch und Exportfähigkeit (in
Tonnen) der wichtigsten Reisexportländer zeigt folgende
Tabelle:
in der Türkei
Titel verschiedener Würdenträger, z. B. des
Kapitäns eines
Handelsschiffs;
Reïs-Efendi, s. v. w. präsidierender
Efendi, früher
Titel des
Ministers der auswärtigen Angelegenheiten im osmanischen
Reich.
Außer den auswärtigen Angelegenheiten im eigentlichen
Sinn des
Wortes gehörten auch die Regelung der
Verhältnisse der
Rajah (s. d.) zu dessen
Ressort.
SultanMahmud II. schaffte diesen
Titel ab. Der Reïs des
HohenRats hat gleichen
Rang mit dem
Großwesir, nimmt jedoch nur an den Beratungen teil; Reïs-Ulema, der älteste der Rechtsgelehrten,
ist dem
Rang nach der zweite nach dem
Scheich ul
Islam.
(Rees,
Einzahl:
Real oder
Reï), portugiesische und brasil. Rechnungseinheit, welche nur in höhern
Stufen ausgemünzt
wird und zwar in
Kupfer
[* 23] zu 3, 5, 10 und 20 in
Silber zu 50, 100, 200 und 500 inGold
[* 24] zu 1000, 2000, 5000 und
10,000 Reïs. Die letztere Goldmünze ist die neue portugiesische
Krone. Der Wert eines
Reï, aus den jetzigen portugiesischen
Silbermünzen berechnet, ergibt 0,45357 deutschen
Pfennig. Das
Milreis (s. d.) hat 1000 Reïs. In
Brasilien
[* 25] werden seit 1832 gar
keine Kupfermünzen mehr geprägt; bis dahin
gab es Kupferstücke zu 40 und 20 Reïs
(Cobras, bez. Vintenes).
Silberstücke gibt es dort zu 500, 1000 und 2000
Reïs, Goldstücke zu 10,000 und 20,000 Reïs. Doch ist die
brasilische
Valuta gegenwärtig weit niedriger als die portugiesische, und das
Reï hat daselbst nur etwa die Hälfte vom
Werte
des portugiesischen. So sind 10,000 portugiesische Reïs = 45,357, dagegen 10,000 brasilische
Reïs nur 22,928 Mk. wert.
die litterarische
Darstellung derBeobachtungen u. Erlebnisse eines Reisenden.
Solche
Beschreibungen haben einen sehr verschiedenen
Inhalt und Wert, je nach dem
Zweck, zu welchem
Reisen (s. d.) unternommen
wurden. Die ältesten Werke dieser Art sind die von
Skylax von Karyanda und von
Pytheas von
Massilia. Die beiden letzten haben
ihre
Reisen beschrieben,Skylax die seinige unter dem
Titel:
»Periplus«, eine Bezeichnung, die in der
Folge
für ähnliche Reisewerke oft angewandt wurde.
Die Geschichtsbücher des Herodot, welche eine
Beschreibung seiner
Reisen enthalten, müssen gleichfalls hierher gerechnet
werden. Dagegen findet sich unter den
Schriften der
Römer,
[* 29] von denen doch viele große
Reisen machten, eine eigentliche
Reisebeschreibung nicht, die
Itineraria (s. d.) derselben waren nur
Reiserouten oder erste
Versuche von Verkehrskarten. Die Reiselitteratur
des
Altertums war demnach eine sehr dürftige, und auch aus dem frühen
Mittelalter sind uns nur wenige und dazu sehr ungenügende
Werke dieser Art erhalten, so die
Berichte über die
Unternehmungen der Skandinavier nach den
Färöern,
nach
Island,
[* 30]
Grönland und Winland
(Nordamerika)
[* 31] und die auf Befehl des
KönigsAlfred unternommenen Expeditionen Othars und Wulfstans.
Dagegen hat die jüdische und
arabische Litteratur des
Mittelalters eine ganze
Reihe von Reisewerken aufzuweisen, wie die der
Araber
Ibn Batuta,
Ibn Foslan, Alberuni,
Ibn Djobair, des
JudenBenjamin von
Tudela u. a. Sie sind sämtlich
wichtige
Quellen für die
Kunde der damaligen Verhältnisse in
Ländern, die noch heute dem
Europäer nur schwer zugänglich
sind. Für die Kenntnis
Ostasiens sind die
Reisen buddhistischer
Priester, solcher wie Faheang und besonders Hiuenthsang, von
Wichtigkeit.