Icilĭus, s. Guichard. ^[= (spr. ghischár), Karl Gottlieb, der unter dem Namen bekannte Liebling Friedrichs ...]
Smyrnäus, griech. Epiker zu Ausgang des 4. Jahrh. n. Chr., aus Smyrna, Verfasser von »Posthomerica« in 14 Büchern, einer Fortsetzung der Homerischen Ilias bis zur Heimfahrt der Achäer.
Den Stoff entnahm Quintus Smyrnäus den Kyklikern;
das Gedicht selbst ist eine ziemlich geistlose Nachahmung des Homer.
Ausgaben von Lehrs (Par. 1840) und Köchly (Leipz. 1850, Textausg. 1853);
Übersetzungen von Platz (Stuttg. 1857) und Donner (das. 1867).
(franz., spr. kängs', »fünfzehn«),
Name eines Glücksspiels mit Karten, ähnlich wie Onze et demie.
profĭcit in artĭbus et defĭcit in morĭbus, plus defĭcit, quam profĭcit (lat.),
wer im Wissen Fortschritte und in den Sitten Rückschritte macht, macht mehr Rückschritte als Fortschritte.
pro quo (lat., »Einer für Einen«),
Verwechselung einer Person mit einer andern.
Quipu,
[* 1] die
Knotenschrift, deren sich die
Inkas in
Peru
[* 2]
vor der
Eroberung ihres
Reichs durch die
Spanier bedienten, um
Mandate
in allen Teilen ihres
Reichs zu verbreiten und sogar um damit die
Annalen ihrer Herrschaft zu führen.
Die Quipu
bestanden aus einer 1 bis viele
Meter langen Hauptschnur, von der fransenartig eine
Menge buntfarbiger
Fäden von der
Dicke gewöhnlicher Bindfäden herabhing, welche mannigfach zusammengedreht und in
Knoten geschürzt waren. Die Bedeutung hing
an der
Farbe, an der
Beschaffenheit und Anzahl der
Knoten, an der Reihenfolge der
Fäden, ihrer
Entfernung von der Hauptschnur
und ihren Verschlingungen. Eine in einem
Grab gefundene
Schnur wiegt fast 4 kg. Ein
Spanier, der sich von Eingebornen die
Knotenschrift
erklären ließ, schrieb nach einem darin abgefaßten Werk die Geschichte von
Peru.
Vgl. obige Abbildung.
(Quirinalis collis), einer der sieben Hügel des alten Rom [* 3] (s. d.), nordnordöstlich vom Kapitol gelegen, mit den Tempeln des Quirinus, des Semo Sancus, der Flora, der Salus, des Serapis etc., den Thermen des Konstantin und Diokletian, von welch letztern sehr ansehnliche Reste erhalten sind, und dem prachtvollen Grabmal der Flavier, in welchem Vespasian, Titus und Domitian bestattet wurden, und das etwa an der Stelle des heutigen Finanzministeriums lag. 1574 begann hier der Bau der päpstlichen Sommerresidenz, des Palazzo del Quirinale, seit 1870 Residenz des Königs von Italien; [* 4] davor die Piazza del Quirinale mit den antiken Kolossen des Kastor und Pollux.
(lat.), s. Quirinus. ^[= altitalischer Gott, angeblich der Stammgott der Quiriten, der Bewohner von Cures, vermutlich ...]
s. Tussilago. ^[= Tourn. (Huflattich), Gattung aus der Familie der Kompositen, mit der einzigen Art T. Farfara ...]
altitalischer Gott, angeblich der Stammgott der Quiriten, der Bewohner von Cures, vermutlich sabinischer Name des Mars; [* 5]
dann bei den Römern Beiname des vergötterten Romulus.
Ihm zu Ehren wurden die Quirinalia (17. Febr.) gefeiert. Er hatte ein altes Heiligtum auf dem nach ihm Quirinal genannten Hügel Roms. Sein Priester hieß Flamen Quirinalis, die Gemahlin des Gottes Hersilia (s. d.).
Erdöl [* 6] von Tegernsee in Bayern. ^[= (hierzu die Karte "Bayern"), Königreich, nach Flächenraum und Bevölkerung der zweite ...] [* 7]
(Quirites), der Sage nach von der sabinischen Stadt Cures abzuleiten, ursprünglich Name des unter Titus Tatius sich mit den Römern vereinigenden Stammes der Sabiner: dann (vollständig lautete der offizielle Name Populus Romanus Quiritium, Populus Romanus Quirites) Name des aus beiden Stämmen vereinigten Volkes, namentlich in bürgerrechtlicher Beziehung, während Romani der politische und militärische Name blieb.
(Querl, Wirtel), Werkzeug, um Flüssigkeiten durch Herumdrehen desselben in Bewegung zu setzen;
dann der Gipfel der Nadelbäume, der in einem Jahr gewachsen ist;
daher sagt man: ein Holz [* 8] steht am 3., 4., 5. etc. Quirl, d. h. es ist 3, 4, 5 etc. Jahre alt.
In der Botanik bezeichnet Quirl diejenige Stellung seitlicher Glieder, [* 9] wobei deren mehr als zwei auf gleicher Höhe des Stengels entspringen;
daher Blattquirl, Astquirl, quirlständige Blätter etc.
Eça de, portug. Schriftsteller, geb. zu Povoa de Varzim, studierte Rechtswissenschaft in Coimbra, widmete sich dann in Evora und Lissabon [* 10] litterarischen Studien, bekleidete in der Folge eine Administratorstelle zu Leiria und wurde schließlich portugiesischer Konsul erst in Havana, [* 11] später zu New Castle und 1880 in Bristol. Quiroz ist Verfasser einer Reihe von Romanen der realistischen Gattung, die großen Beifall fanden, und von denen wir »O crime do padre Amaro« (1874, umgearbeitete Aufl. 1880) und »O primo Basilio« (1879) als die bemerkenswertesten nennen.
^[Doppelartikel, vgl. den Artikel Esa de Queiroz, Meyers Band [* 12] 5, Seite 839 (Geburtsjahr!).]
(ital. qui si sana, »hier genest man«),
königliches Lustschloß bei Castellammare di Stabia (s. d.);
desgleichen Bezeichnung für klimatische Kurorte, Hotels (z. B. auf Capri) [* 13] etc.
suōrum verbōrum optĭmus interpres (lat.), Rechtssprichwort: jeder kann seine Worte am besten selbst erklären.
Quid? Ubi? Quibus auxiliis? Cur? Quomodo? Quando? (lat.), die von dem Philosophen Joach. Georg Daries in Frankfurt [* 14] a. O. (gest. 1791) angestellten und in einen Hexameter gebrachten philosophischen Grundbegriffe oder Kategorien: »Wer? Was? Wo? Wodurch? Warum? Wie? Wann?« Vgl. Kategorie.
(lat.), wertloses Zeug, Plunder.
praesumĭtur bonus, donec probētur contrarium (lat.), Rechtsregel: von jedem setzt man voraus, daß er gut ist, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. ¶