sowie den Ostabfall der Kordillere, welcher die Quellflüsse des Pilcomayo entspringen. Das Departement ist berühmt wegen seines
Reichtums an Silber, hat aber auch Kupfer und Zinn. Auch die Viehzucht ist bei großen Herden von Schafen, Ziegen, Lamas und Alpakos
von Bedeutung. Die gleichnamige Hauptstadt, durch ihre reichen Silberbergwerke bekannt, liegt am Südabhang
des 4688 m hohen Gebirgsstocks Cerro de Potosi, unweit der Quellen des Pilcomayo, 3960 m ü. M., gehört also zu den höchst gelegenen
Städten der Erde.
Sie liegt auf unebenem Terrain in öder Gegend und gleicht fast einem Ruinenfeld, indem die Bevölkerung seit 1611 von 160,000
Seelen auf 11,944 herabgesunken ist. Sie hat eine in edlem Stil erbaute Hauptkirche, eine stattliche Münze
(1562 erbaut) und großartige Reservoirs, welche die Stampfmühlen sowie die Stadt mit Wasser versehen. Das Klima ist wegen der
plötzlichen Temperaturwechsel unangenehm, und die dünne Luft verursacht Europäern Atmungsbeschwerden. Der Haupterwerbszweig
ist noch immer der Bergbau auf Silber, an welchem der Cerro sehr reich ist. Aber der Ertrag, der 1556-1606
jährlich fast 8 Mill. Pesos erreichte, ist seitdem sehr gesunken. Potosi wurde 1545 von Juan Villaroel, dessen Sklave den Silberreichtum
des Cerro entdeckt hatte, gegründet. - 2) Stadt im SW. des nordamerikan. Staats Wisconsin, Grafschaft Grant, am Grant
River, hat sehr reiche Bleiminen und (1880) 2373 Einw. -
3) Hauptort der Grafschaft Washington im nordamerikan. Staat Missouri, 80 km südwestlich von St. Louis, mit reichen Blei- und
Eisenminen und (1880) 715 Einw. -
Gottheit der alten Litauer und Preußen, mit Perkunos (s. d.) besonders zu Romove verehrt, galt als Geber
des Glücks in Krieg und Frieden, Beschützer des Ackerbaues und der Saaten;
wurde jugendlich dargestellt.
Ihm wurde eine heilige
Schlange unterhalten, und das Erscheinen von Schlangen galt als ein günstiges Zeichen seiner Gegenwart.
berühmtes Kloster im russ. Gouvernement Wolhynien, 15 km von Kremenez und 7 km von der österreichischen
Grenze, aus dem 13. Jahrh., mit wunderthätigem Bilde der Mutter Gottes.
Dorf in der sächs. Kreis- und Amtshauptmannschaft Dresden, im Plauenschen Grund, an der Weißeritz und den
Linien Dresden-Chemnitz und Potschappel-Wilsdruff der Sächsischen Staatsbahn, ist Mittelpunkt eines Steinkohlenreviers,
hat eine neue Kirche, Fabriken für Porzellan, künstliche Blumen und Tuchschuhe, eine Maschinenfabrik, eine Notendruckerei und
(1885) 3726 meist evang. Einwohner.
In der nächsten Nähe die Dörfer Döhlen (s. d.), Großburgk (s. d.) und Gittersee (1656
Einw.).
(tschech. Počátky), Stadt in der böhm.
Bezirkshauptmannschaft Pilgram, an der mährischen Grenze und der Staatsbahnlinie Iglau-Wessely gelegen, Sitz eines Bezirksgerichts,
mit alter Dechanteikirche,
Kunstmühle, Bierbrauerei, Stärke- und Militärtuchfabrikation und (1880) 2931 Einw. In der
Nähe das Mineralbad St. Katharina (7,5° C.).
(ungar. Pöcsenyéd), Badeort im ungar. Komitat Ödenburg (bei Wiener-Neustadt), unter dem Namen Sauerbrunn
Station der Südbahn, liegt inmitten schöner Fichtenwälder und hat einen kohlensäurereichen Säuerling, der gegen katarrhalische
Leiden gebraucht wird.
Stadt im russ. Gouvernement Nishnij Nowgorod, Kreis Lukianow, an der Rudna, hat eine kaiserliche
Stuterei, Pottaschesiederei und (1885) 7614 Einw. Im Kreis zahlreiche Tuchfabriken.
[* ] Hauptstadt der preuß. Provinz Brandenburg sowie des gleichnamigen Regierungsbezirks und zweite königliche
Residenz, liegt an der Linie Berlin-Magdeburg der Preußischen Staatsbahn, rechts an der Havel, in welche hier die Nuthe einmündet,
auf dem Potsdamer Werder, einer Insel, welche durch die Havel, einen Kanal und verschiedene Seen gebildet
wird. Potsdam ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus der Alt- und Neustadt, zu der auch der Kiez, die Friedrichsstadt und das
Holländische Revier gehören, u. fünf Vorstädten, der Berliner, Nauener, Brandenburger, Jäger- und Teltower Vorstadt, welch
letztere, auf dem linken Havelufer gelegen, mit der übrigen Stadt durch die 196 m lange Lange Brücke
verbunden ist.
Hauptplätze sind: der Wilhelmsplatz mit dem von Kiß entworfenen Denkmal Friedrich Wilhelms III., der Bassinplatz mit der katholischen
Kirche und der Alte Markt mit einem 24 m hohen Obelisk von Marmor. Der Lustgarten, aus Paradeplatz und Park
bestehend, ist mit 14 Büsten berühmter preußischer Feldherren aus dem Befreiungskrieg, 12 Marmorstatuen und 6 Kanonen aus
verschiedenen Zeitaltern geziert. Potsdam hat 6 Kirchen: die Garnisonkirche (1730 bis 1736 erbaut) mit 88 m hohem Turm und der Gruft
Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs II.;
die von Schinkel und Persius 1830-37 erbaute Nikolaikirche mit einer
Kuppel;
die Heiligegeistkirche (1728 erbaut) mit 90 m hohem Turm;
die französisch-reformierte Kirche, nach dem Muster des Pantheons
zu Rom erbaut;
die Friedenskirche (1845-50 im Stil einer altchristlichen Basilika erbaut) mit der Grabstätte König Friedrich
Wilhelms IV. und Kaiser Friedrichs III. und die schon erwähnte kath. Kirche.
Auch hat die Stadt eine Synagoge.
Unter den Gebäuden Potsdams sind hervorzuheben: das königliche Schloß (1667-1701 erbaut) mit Park, worin sich die Standbilder
König Friedrich Wilhelms I., des Kaisers Alexander I. von Rußland, der Generale Blücher, Gneisenau, Kleist und Tauenzien befinden;
das Rathaus (1753 nach dem Muster des Amsterdamer erbaut);
das Exerzierhaus mit schönem Portal;
das Militärwaisenhaus,
ein kolossales Gebäude mit 130 m langer Fronte und 48 m hohem Turm mit Kuppel;
das 1770 nach dem Muster des Trajanschen Triumphbogens
zu Rom erbaute Brandenburger Thor;
das Kasinogebäude, von Schinkel in altgriechischem Stil aufgeführt;
das Schauspielhaus, die
Hauptwache.
Die Zahl der Einwohner belief sich 1885 mit der Garnison (1. Garderegiment zu Fuß, ein Gardejägerbataillon,
ein Lehrinfanteriebataillon, 3 Eskadrons Garde du Korps, das Leib-