Optatianus, Publilius, lat. Dichter, verfaßte um 330 n. Chr. ein Lobgedicht auf Konstantin von einer ans Unglaubliche
grenzenden Künstlichkeit, durch welches er sich Rückberufung aus der Verbannung und die Gunst des Kaisers erwarb.
Das ungeheuerliche
Werk, aus 26 Einzelgedichten bestehend, ist nebst dem Belobigungsschreiben des Kaisers und der Danksagung des
Dichters auf uns gekommen (hrsg. von Lucian Müller, Leipz. 1877).
(griech.), Folgesatz, daher porismatisch, s. v. w.
gefolgert, aus einem andern Satz abgeleitet;
in der Mathematik eine Aufgabe, worin gefordert wird, etwas Bestimmtes, das mit
einem Unbestimmten nach einem gewissen Gesetz verknüpft ist, zu finden.
Euklid hat drei Bücher: »Porismata«, geschrieben,
die Rob. Simson (»Opera posthuma«, Glasg. 1776) aus den erhaltenen Notizen herzustellen versuchte.
ein ungar. Gericht aus in Würfel geschnittenem Hammelfleisch, Speckgriefen, Zwiebeln und Paprika, in ähnlicher
Weise in einer braunen Sauce gedünstet wie Gulasch.
Dorf im franz. Departement Niederloire, Arrondissement Paimboeuf, an der Bai von Bourgneuf und der Eisenbahn Nantes-Pornic,
hat einen Hafen mit schönen Kais, einem Molo und der Statue des Admirals Leray, Handel, Schiffbau, eisenhaltige Mineralquellen,
Seebäder und (1881) 1770 Einw.
die Herrschaft sittenloser Weiber, wie Theodora und Marozia, über das Papsttum und dessen Entartung unter Johann X. (914-928)
und seinen Nachfolgern bis auf den von Otto I. 963 abgesetzten Johann XII., welche zur Sage von der Päpstin Johanna
(s. d. 4) Anlaß gegeben hat. Vgl. Papst, S. 690.
(neulat.), die Eigenschaft vieler Körper, von zahlreichen größern oder kleinern, häufig
mikroskopisch kleinen Höhlungen oder Lücken (Poren) durchsetzt zu sein, in welche flüssige oder luftförmige Körper einzudringen
vermögen.
Selbst Metalle lassen unter starkem Druck oder bei sehr hohem Wärmegrad Flüssigkeiten und Gase durch und sind daher
porös;
Glas dagegen ist für Flüssigkeiten und Gase undurchlässig und sonach nicht porös.
(griech.), ein Kopierverfahren für Kupferstiche, Lithographien, Buchdrucke etc., bei welchem schweflige Säure
durch die unbedeckten Stellen des Originals dringt und mit Eisenoxyd und Galläpfelabkochung blauschwarz gefärbtes Papier an
diesen Stellen bleicht, in solcher Weise eine für viele Zwecke genügende Kopie schaffend.
Gruppe der gemengten kristallinischen Gesteine, umfaßt Felsarten von porphyrischer Struktur (s. Tafel »Mineralien
u. Gesteine«,
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Fig. 15) und vorwaltendem Feldspatgehalt. Beizuzählen sind ferner glasartige
und halbglasige Gesteine (Pechstein, Sphärolithfels, Pechsteinporphyr), welche genetisch zu den Porphyren gehören und die
Glaslaven des porphyrischen Magmas darstellen. Zu den Porphyren im engern Sinn rechnet man alle porphyrischen
Gesteine, deren Feldspat wesentlich Orthoklas ist, während diejenigen, welche vorwaltend triklinisch kristallisierenden Feldspat
(Oligoklas) enthalten, als Porphyrit (s. d.) bezeichnet werden.
Die wichtigsten Arten des Porphyrs sind:
1) Quarzporphyr (Felsitporphyr, Feldspatporphyr), eine dichte Grundmasse (Felsit), bestehend aus einem innigen Gemenge
von Feldspat (Orthoklas) und Quarz, in der größere Individuen von Quarz und Orthoklas, seltener von Sanidin, Oligoklas und Glimmer
liegen. Die Grundmasse ist bald sehr hart und von splitterigem Bruch (Hornsteinporphyr), bald zwar hart, aber matt und uneben
im Bruch (Feldsteinporphyr), bald infolge beginnende Verwitterung (Kaolinisierung) weich, selbst erdig (Thonsteinporphyr).
Sie ist meist rotbraun, aber auch grün, braun, gelblich und grau gefärbt. Unter dem Mikroskop zeigen sich in der Grundmasse
der meisten Quarzporphyre kleine Quarzteilchen neben dem Feldspat und häufig außerdem noch in verschiedener Menge eine nicht
individualisierte Glasmasse. In derartigen Quarzporphyren tritt dann nicht selten eine Mikrofluktuationsstruktur ein, welche
den Quarzporphyr als ein eruptives Gestein kennzeichnet. Oft zeigt sich die Grundmasse unter dem Mikroskop radialfaserig angeordnet
und sphärolithisch konstruiert, eine Erscheinung, die auch makroskopisch auftreten kann und die Kugelporphyre liefert.
Die gewöhnlich nur erbsengroßen Kugeln von konzentrisch-schaliger oder radialfaseriger Struktur werden in einzelnen Fällen
faust-, ja kopfgroß, sind dann meist aus einzelnen Lagen verschiedener Quarzvarietäten gebildet und
umschließen in der Regel einen nur teilweise mit kristallinischem Kalkspat, Flußspat oder Eisenglanz ausgefüllten Hohlraum.
Durchziehen die Grundmasse zahlreiche Poren, deren Wandungen gewöhnlich mit Quarzkristallen überkleidet sind, so entstehen
drusige Varietäten (Mühlsteinporphyr).
Endlich kommen lagenförmige und gestreifte Texturen durch eine schichtenweise Sonderung der Bestandteile
der Grundmasse (Platten-, Band-, Papierporphyre) vor. Unter den der Grundmasse in größern Individuen eingebetteten Mineralspezies
treten Quarz und Orthoklas am häufigsten auf, ersterer in Körnern oder in sechsseitigen Doppelpyramiden kristallisiert, reich
an Flüssigkeits- und Glaseinschlüssen, letzterer in einfachen oder in Zwillingskristallen.
Kommt neben Orthoklas noch Oligoklas vor, so ist dieser, wenn frisch, durch die Streifung seiner Spaltungsflächen,
sonst aber auch durch seine größere Hinfälligkeit den Einflüssen der Atmosphärilien gegenüber zu erkennen: er ist meist
schon matt und weich, während die benachbarten Orthoklase noch frisch erscheinen. Unter den seltenern Ausscheidungen erregt
der Sanidin (nach andern nur ein sanidinähnlicher Feldspat) ein besonderes Interesse, weil diese Feldspatart
im übrigen eine den neuern vulkanischen Gesteinen eigentümliche ist. Glimmer, meist schwarzer oder brauner, findet sich selten.
Seiner chemischen Zusammensetzung nach ist der Quarzporphyr ein