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einer doppelgeschossigen Säulenreihe umschlossen wurde, wovon die untere dorisch, die obere ionisch war. Der ganze Platz ist von öffentlichen Gebäuden umgeben: der Basilika, [* 1] dem Apollotempel, einer Verkaufshalle und einem für ein Gefängnis gehaltenen Gebäude auf der westlichen Langseite, dem Jupitertempel auf der nördlichen Schmalseite (mit einem Triumphthor an einer Seite und einem Eingangsbogen zu beiden Seiten), ferner dem Macellum, der Curia oder dem Senaculum, dem sogen. Merkurtempel, dem Gebäude der Eumachia und der sogen. Schule auf der östlichen Langseite, endlich den drei Gerichtssälen auf der südlichen Schmalseite.
Sieben Zugänge führten zu diesem Herzen der Stadt; aufgerichtete Steine vor demselben machten den Platz für Wagen unzugänglich. Durch Gitterthüren konnte er ganz abgesperrt werden. Der ganze Boden war mit Travertinplatten bedeckt; gegen die Säulen [* 2] hin sieht man Piedestale für Statuen, in der Mitte größere Basen für Reiterstatuen. Übrigens ist allerorts ersichtlich, daß zur Zeit der Katastrophe das meiste noch in Restauration begriffen war. Am Südrand der Stadt liegt ein zweiter, gleichfalls interessanter Platz, das Forum [* 3] triangulare, welches man durch eine propyläenartige, schöne ionische Vorhalle betritt. Es ist von einer dorischen Säulenhalle vorn und an den beiden Langseiten begrenzt, während sich die dritte Seite frei auf die herrliche Aussicht öffnet.
Auf ihm liegen die geringen Reste eines altgriechischen, ohne
Grund dem
Herkules zugeschriebenen
Tempels.
Östlich von diesem Platz liegt eine bedeutende
Gruppe öffentlicher Gebäude: die beiden
Theater,
[* 4] der
Tempel
[* 5] der
Isis,
[* 6] der
Tempel
der kapitolinischen
Gottheiten, die sogen.
Curia Isiaca, wahrscheinlich ein Turnplatz (palaestra), die Gladiatorenkaserne.
Am westlichen
Ausgang der Stadt führt das Herkulaner
Thor, mit großem
Bogen
[* 7] und kleinen Seitenbogen für
die Fußgänger, auf die berühmte Gräberstraße mit ihren
Monumenten, mit den schönsten
Blicken auf
Golf und
Berge. An derselben
liegen namentlich die Grabdenkmäler des Augustalen M. Cerrinius Restitutus, des
Aulus Vejus, des T.
Terentius
Felix, des Munatius
Scaurus mit dem berühmten
Gladiatoren-Stuckrelief, des Augustalen Calventius Quietus in sehr schönem
Stil mit niederer, hinten giebelförmig erhöhter Umfriedigung, des M. Alleius Luccius
Libella, der Nävoleja
Tyche
[* 8] u. a., ferner
die
Villen des
Cicero und des M.
Arrius
Diomedes. Pompeji
[* 9] enthält außer dem schon
oben genannten griechischen
Tempel 7 hervorragende
Tempelbauten, von denen 2 in der
Nähe des
Forum triangulare, 4 unmittelbar am
Forum civile und eine in
dessen
Nähe liegen.
Der am
Forum civile gelegene
Tempel des
Apollo (früher fälschlich Venustempel genannt, der richtige
Name ergab sich aus einer
oskischen
Inschrift im
Fußboden), aus vorrömischer Zeit stammend, ist leider sehr zerstört, aber eine der
schönsten und größten
Ruinen Pompejis
(54 m lang, 33 m breit).
Innen bildete ein zum Teil noch erhabener
Portikus mit 9
Säulen
an den Schmalseiten und 17
Säulen an den Langseiten ein großes
Rechteck, dessen
Wände einst mit
Malereien geschmückt waren.
Vor dem Ausgang zur Cella sieht man einen großen Altar. [* 10] 14 Stufen von Kalkstein führen zum Tempel hinan, der auf einem Podium von 2 ⅓ m Höhe, 22 m Länge und 12 m Breite [* 11] ruht; in ihm liegt der Omphalos, das bekannte Symbol des Apollo. An der Nordseite des Forums erhebt sich auf einem 3 m hohen Unterbau der Jupitertempel. In der Mitte der 15 Stufen, die hinaufführen, stand einst auf dem die Treppe [* 12] unten rampenförmig teilenden Vorplan (der wohl zugleich als Rednerbühne diente) der Altar.
Von der hoch gelegenen, 15 m breiten, 12 m tiefen Vorhalle sieht man nur noch 12 ungleiche Säulenstümpfe. Die Cella hinter der Vorhalle ist 18,5 m lang, zeigt aber nur noch Bruchstücke der bemalten Wände und des Mosaikfußbodens; sie enthielt eine kolossale Jupiterstatue. In der Mitte der Ostseite des Forums liegt der Tempel des Genius des Augustus. Vom Forum aus gelangt man zunächst in eine Säulenhalle und aus dieser auf den Vorhof, in dessen Mitte ein 1½ m hoher Marmoraltar mit in Relief dargestelltem Opfer steht.
Der kleine
Tempel selbst, mit
Postament für das Kultusbild, ist an die Rückseite des
Hofs angelehnt. An der Forumstraße,
zu der man nordwärts durch den
Triumphbogen rechts vom Jupitertempel gelangt, liegt der
Tempel der
Fortuna
Augusta, ein
Bau aus der Zeit des
Augustus, 24,5 m lang und 9,5 m breit, mit einer Vorhalle, welche 4 korinthische
Säulen in der
Fronte hatte. Von
Säulen und Gebälk aus
Marmor sind nur geringe Reste vorhanden. Weiter nach O., an der die
Stadt von N. nach S. durchschneidenden Stabianer
Straße liegt der
Tempel der kapitolinischen
Gottheiten
(Jupiter,
Juno,
Minerva), fälschlich Äskulaptempel genannt, der kleinste der pompejanischen
Tempel, 21 m lang, 7 m breit, und
nahe dabei der laut einer
Inschrift nach dem
Erdbeben
[* 13] von 63 neuerbaute Isistempel, ein mit
Stuck bekleideter Ziegelbau, einer
der vollständig erhaltenen von Pompeji
, 30 m lang, 18,5 m breit,
mit einem
Tempelhof, dessen 4 Seiten von 22 unten roten,
oben weißen dorischen
Säulen umgeben sind, dazwischen 5
Altäre; in der
Mitte der über 8
Stufen erhöhte
Tempel.
Pompeji
besitzt außer den angeführten Tempelbauten eine Anzahl sehr interessanter öffentlicher Gebäude. Zu diesen
gehört die
Basilika, für
Handel und
Rechtspflege bestimmt, das größte und älteste Gebäude am
Forum
(s. den
Plan bei Art.
Basilika). Dasselbe ist dreischiffig und enthält 28 kannelierte Backsteinsäulen, welche 2
Umgänge zu
je 12
Säulen an den Langseiten und 2 von je 4
Säulen an den Schmalseiten bilden. Den
Säulen entsprechen die aus den
Wänden (mit in
Stuck nachgeahmter Marmorbekleidung) vortretenden
Halbsäulen, über denen sich eine obere Säulenstellung mit
Fensteröffnungen befand. Am Ende des
Baues befindet sich das Richtertribunal, unter demselben ein
Gewölbe
[* 14] unbekannter Bestimmung.
Ferner, ebenfalls am Forum, östlich vom Jupitertempel, das sogen. Pantheon, in Wahrheit ein Macellum, d. h. eine Viktualienmarkthalle, welche zugleich eine Kapelle für den Kaiserkultus enthielt. Sie hat zwei Reihen Verkaufsläden, von denen eine auf die nördlich vorbeiführende Straße geöffnet ist, die andre, auch nach N., auf den innern Hof. [* 15] Dieser, 37,5 m lang, 27 m breit, war mit einer (nicht erhaltenen) Säulenhalle umgeben; in der Mitte befinden sich auf einer niedrigen zwölfeckigen Erhöhung 12 viereckige Basen, welche wahrscheinlich einen auf Säulen ruhenden Kuppelbau trugen, unter dem sich ein Brunnen [* 16] befand und Fische [* 17] verkauft wurden.
Dem Eingang gegenüber, an der Ostseite des Gebäudes liegen 3 große Gemächer, von welchen das mittlere eine über 5 Stufen zugängliche Kapelle für den Kultus des Augustus ist. Seine Statue stand dem Eingang gegenüber, in den Seitennischen andre Statuen der kaiserlichen Familie. Das links anstoßende Gemach war vielleicht der Festraum des dem Kaiserkultus gewidmeten Kollegiums der Augustalen; das zur Rechten enthält eine Fleischbank. Südlich vom Macellum, auch am Forum, liegen die Curia ¶