Tourn.,
Gattung aus der
Familie der
Liliaceen, ausdauernde
Kräuter mit kriechendem, fleischigem
Rhizom,
[* 2] endständig
blühendem, mit vielen Laubblättern besetztem
Stengel
[* 3] und mittelgroßen, hängenden
Blüten in achselständigen,
ein- oder wenigblütigen
Trauben. Die
Beere ist kugelig und enthält wenige
Samen.
[* 4] Etwa 20
Arten in der nördlichen gemäßigen
^[richtig: gemäßigten]
Zone.
Polygonatum officinaleAll.
(ConvallariaPolygonatumL.), mit abwechselnd zweizeiligen, länglich-eiförmigen
bis elliptisch-lanzettlichen Blättern, weißen, einzeln oder zu zweien stehenden
Blüten und blauschwarzen
Beeren. In
Laubwäldern. Ihr
Rhizom besitzt von den frühern blühenden
Stengeln zurückgebliebene, eingedrückte
Narben, enthält Convallarin
und Convallamarin, war früher als
Radix Sigilli Salomonis
(Salomonssiegel) offizinell und wird jetzt noch als Volksmittel
benutzt.
Polygonatum multiflorumAll. (italienische
Maiblume), mit drei- bis fünfblütigen Blütentrauben, in ganz
Europa
[* 5] und Nordasien,
wird als
Zierpflanze kultiviert.
(Knöterichpflanzen), dikotyle
Familie aus der
Ordnung der Zentrospermen,
Kräuter, wenige
Sträucher, mit knotig
gegliedertem
Stengel, der bei einigen windend ist, und meist wechselständigen, einfachen, in der Knospenlage mit den Rändern
umgerollten Blättern, deren Stiel am
Grund eine stengelumfassende
Scheide bildet, welche sich
oben in eine scheidenförmige
Nebenblattbildung,
Tute (ochrea) genannt, fortsetzt. Die vollständigen oder durch
Fehlschlagen eingeschlechtigen,
oft nach der Zwei- oder Dreizahl gebauten
Blüten stehen einzeln oder büschel- oder quirlförmig und sind meist in
Ähren
oder
Trauben oder
Rispen vereinigt.
Das Perigon ist kelch- oder blumenkronenartig und besteht aus 4-6 freien oder am
Grund verwachsenen Blättern, von denen
gewöhnlich die drei innern größer sind, und welche meist an der
Frucht stehen bleiben oder sich vergrößern. Die
Staubgefäße
[* 6] sind am
Grunde des Perigons inseriert, in derselben Zahl vorhanden wie die Perigonblätter oder vor den äußern paarweise
oder zu dreien, vor den innern einzeln stehend. Der oberständige, einfächerige
Fruchtknoten ist aus 2 oder 3 verwachsenen
Karpellen gebildet und mit ebenso vielen
Griffeln oder sitzenden, kopf- oder pinselförmigen
Narben versehen; er enthält eine
einzige grundständige, orthotrope
Samenknospe.
Die
Frucht ist eine linsenförmig zusammengedrückte oder drei-, selten vierseitige
Karyopse oder
Achene, welche von dem oft
vergrößerten, verschiedenartig gebildeten Perigon bedeckt wird. Der
Same hat dieselbe Gestalt wie die
Frucht, eine häutige
Schale, ein mehliges
Endosperm und einen geraden,
entweder an der Seite oder im
Zentrum des
Endosperms liegenden
Keimling mit linealischen oder blattartigen und gebogenen
Kotyledonen.
Vgl.
MeißnersMonographie in
DeCandolles »Prodromus«,
Bd. 14. Man zählt ungefähr 700
Arten, welche, über alle
Erdteile verbreitet, in größter Anzahl in der
nördlichen gemäßigten
Zone vorkommen.
L.
(Knöterich),
Gattung aus der
Familie der
Polygoneen, ein- oder mehrjährige
Kräuter oder
Halbsträucher mit
häufig stark knotig gegliedertem
Stengel, oft drüsig punktierten und rotbraun gefleckten Blättern, weißen oder roten
Blüten
und linsenförmiger oder dreikantiger, vom Perigon völlig eingeschlossener
Frucht. Etwa 150
Arten.
Polygonum BistortaTourn.
(Natter-,
Drachen-, Krebswurz,
Wiesenknöterich), mit 60-90
cm hohem, einfachem
Stengel, langgestreiften, bauchigen Blattscheiden, eilanzettförmigen
Blättern und purpurnen
Blüten in ährenförmiger, dichter
Traube, wächst auf
Wiesen in
Europa und Nordasien und liefert die
zweimal gebogene (daher der
Name Bistorta) Natterwurzel, welche früher als tonisch-adstringierendes
Mittel offizinell war.
Das
Kraut ist als Futterkraut von Wert, während das an feuchten
Stellen wachsende pfefferartig scharfe
Kraut von Polygonum. HydropiperL.
(Wasserpfeffer), dessen glänzende
Blätter oft schwarz gefleckt, und dessen grünrote
Blüten in
eine ährenförmige, nickende
Traube gestellt sind, auf
Schafe
[* 8] giftig wirkt. Polygonum persicariaL.
(Flöhkraut), einjährig, mit
ästigem, bis 1,25 m hohem
Stengel, eilanzettförmigen, häufig schwarz gefleckten Blättern, rosa oder
grünlichweißen, in eine dichte, ährenförmige
Traube gestellten
Blüten und flohähnlichen
Samen, wächst auf
Äckern als
Unkraut und gibt ein schlechtes
Futter. Polygonum tinctoriumL.
(Färberknöterich) ist dem vorigen sehr ähnlich, wächst in
Ostasien
und liefert dort
Indigo.
[* 9] In
Frankreich und
Deutschland
[* 10] vor 40-50Jahren angestellte Kulturversuche ergaben
indes wenig befriedigende
Resultate. Mehrere
Arten werden bei uns als
Zierpflanzen benutzt, namentlich Polygonum cuspidatum C. Koch
(Polygonum Sieboldi hort.),
aus
Japan,
[* 11] welches jährlich eine Anzahl 2-3 m hoher, eleganter, mit leichtem
Laub sich bedeckender, verästelter
Stengel und
weiße, aufrechte Blütenähren treibt. Man benutzt diese Art zum Befestigen des
Flugsandes. Polygonum fagopyrum
und Polygonum tataricum, s.
Buchweizen.
Mineral aus der
Ordnung der
Sulfate, kristallisiert rhombisch, säulenförmig, findet sich in parallelstengeligen
bis faserigen, auch stengelig-blätterigen
Aggregaten, ist farblos, fleisch- bis ziegelrot,
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