1860 erhielt er die Aufgabe, mehrere
Großfürsten, auch den jetzigen
Kaiser, in den juridischen
Fächern zu unterrichten, und
begleitete 1863 den
GroßfürstenThronfolgeNikolai Alexandrowitsch auf dessen
Reise durch Rußland. 1872 ward er
Senator und
Mitglied des
Reichsrats und 1880 Oberprokurator des
Heiligen Synods. Ein fanatischer
Slawophile und Orthodoxer, übte
er unter
Alexander III. einen maßgebenden Einfluß auf seinen ehemaligen
Schüler zu gunsten der orthodoxen
Kirche sowie der
Abkehr von allen freisinnigen
Ideen und der Unterdrückung der fremden
Nationen und
Konfessionen
[* 1] aus.
köstlichen »Jägerliedern« (Landsh. 1843; 2. Aufl.,
Leipz. 1854) und »Studentenliedern« (Landsh.
1845) auf; am bekanntesten aber ward er durch seine zahlreichen und trefflichen litterarisch-artistischen
Produkte für die Kinderwelt. Wir erinnern an: »Rosengärtlein«, Gebetbuch (Landsh. 1839; 3. Aufl.,
Regensb. 1868);
»Lustige
Gesellschaft« (das. 1867) u. a. Außerdem
veröffentlichte er eine
Reihe dramatischer
Spiele für die
Jugend, wie: »Dramatische
Spiele« (2. Aufl.,
Münch. 1883);
(Pochen),
Glücksspiel unter 3-6
Personen. Man braucht dazu ein
Brett, welches die Einsätze für
As, König,
Dame,
Bube,
Zehn,
Mariage,
Sequenz und Poch aufnimmt. Vor Beginn des
Spiels setzt jeder Teilnehmer in jedes
Feld des
Brettes, den Poch ausgenommen, eine
Marke. Dann erhält jeder fünf
Karten, und vom
Talon wird Trumpf geschlagen. Hierauf sagt
man an; wer
As, König etc. in
Atout hat, zieht ein, was auf dem betreffenden
Felde des
Brettes steht. Bei
Sequenz schlägt die
höhere die niedere und
Atout die andern
Farben; bei gleichen
Sequenzen gewinnt die Vorhand.
Wer König und
Dame in
Atout hat, zieht die
Mariage ein. Ist eine
Karte, bez. Kartenfolge, für die gesetzt wurde, nicht heraus,
so bleibt der alte
Satz stehen, und der neue kommt beim nächsten
Spiel hinzu. Nach dem
Ansagen kommt das
Pochen.
Wer ein »Kunststück« (zwei oder mehr gleiche
Blätter) hat, darf sagen: »ich poche!« und dabei eine beliebige Zahl
Marken in die Pochrubrik des
Brettes setzen.
Wer den Pocher mit einem bessern Kunststück überbieten zu können glaubt, sagt:
»ich halte es!« und setzt die gleiche Markenzahl. Dann
darf ein Dritter, Vierter etc. auch halten, und unter
Erhöhung des Einsatzes darf jeder, vom Ersten angefangen, wieder »nachpochen«.
Wer dann nicht weiter halten will, gibt seinen ersten
Satz verloren.
uraltes Städtchen in
Niederösterreich, Bezirkshauptmannschaft St. Pölten, an der Mündung der
Erlaf in
die
Donau und an der Staatsbahn
Wien-Linz (Abzweigung nach Gaming), mit Seilerwarenfabrik, Holzschwemme, Dampfsägen und (1880) 932 Einw.;
(Stampfwerke),
Arbeitsmaschinen mit senkrecht fallenden
Stempeln
(Stampfen, Schießern), welche zum Zerpochen
der
Erze undSchlacken auf
Gruben und
Hüttenwerken und zu ähnlichen
Zwecken benutzt werden. Sie bestehen in der
Regel aus mehreren
durch eine Leitung im Pochgerüst in aufrechter
Stellung erhaltenen hölzernen oder eisernen
Stempeln mit
vorspringenden
Ansätzen
(Fröschen, Tatzen), welche durch eine horizontale Daumenwelle abwechselnd emporgehoben werden und
beim Niederfallen die untergeschoben
Körper zerkleinern.
Der
Schuh (Pocheisen) am untern Ende des hölzernen
Stempels, meist fest, zuweilen langsam rotierend oder sich umsetzend, besteht
bei den
Erz-,
Stein- und Schlackenpochwerken aus einem parallelepipedischenStück Schmiedeeisen und wiegt
mit dem
Stempel gewöhnlich 100-150 kg. Er macht in einer
Minute 50-60
Hübe von je 15-40
cmHöhe.
Drei bis fünf
Stempel (ein
Satz) arbeiten zugleich in einem Pochtrog, einem von Pfosten umgrenzten
Kasten, dessen
Sohle (Pochsohle) aus
Eisen
[* 9] oder aus fest
zusammengestampften quarzigen Gesteinstücken besteht. Man unterscheidet
Naß- und Trockenpochwerke. Auf
den erstern werden die ärmern
Erze, die sogen.
Pocherze oder Pochgänge, unter Zutritt von
Wasser gepocht, um die erfolgende
Pochtrübe zu
Schlieg zu verwaschen. Bei Trockenpochwerken, auf welchen die reichern
Erze zerstampft werden, um sie unmittelbar
dem Schmelzprozeß zu übergeben oder sie nach derSeparation in
Rättern oder Siebtrommeln durch die
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