weniger bedeutende Vertiefung sich bildet, die natürliche Wölbung des Fußrückens und die Aushöhlung der Fußsohle und
des innern Fußrandes verloren gehen und der
Fuß mit der ganzen
Fläche der
Sohle gleich stark den
Boden berührt. Der
Fuß hat
dabei in der Fußwurzel seine größte
Breite.
[* 1] Der Plattfuß ist meist ungewöhnlich kalt und dabei sehr zum
Schwitzen geneigt.
BeimGehen richten die Plattfüßigen die
Kniee nach innen, die
Füße nach außen, so daß sie am meisten
mit dem innern Fußrand auftreten.
Der Plattfuß verursacht leicht
Ermüdung,
Schmerzen beim
Gehen, Anschwellung der
Füße um die
Knöchel und Wundwerden der Fußsohlen.
Aus diesem
Grund sind auch die mit Plattfuß. Behafteten zum Militärdienst bei der
Infanterie nicht tauglich.
Fortgesetzte Anstrengung des Plattfußes führt zu chronischer
Entzündung der Fußgelenke. Der Plattfuß ist angeboren und zeigt
sich in verschiedenem
Grad gleich nach der
Geburt, oder er entwickelt sich später, selten beim weiblichen
Geschlecht und bei
Kindern unter zehn
Jahren.
Beim erworbenen Plattfuß besteht wahrscheinlich eine
Disposition zu dem Übel, welche bei Anstrengung durch Stehen,
Gehen etc. zur
Deformität selbst führt. In manchen
Familien und vielfach bei dem semitischen Völkerstamm ist der Plattfuß erblich. Auf seine
Entwickelung haben anhaltendes Stehen und manche
Gewerbe
(Schlosser,
Bäcker,
Kellner) Einfluß. Zur
Heilung
des Plattfußes hat Stromeyer einen
Stiefel angegeben, in dessen mittlerm Teil ein
StückLeder befestigt ist, welches von unten
nach
oben und von innen nach außen den mittlern Teil des
Fußes umfaßt, dann spitz zuläuft und durch einen
Schlitz im Oberleder
an dem äußern Fußrand mittels einerSchnalle befestigt wird.
(Flachhuf), eine Hufform, bei welcher die
Sohle nicht ausgehöhlt ist wie beim normalen
Huf,
[* 2] und dessen Zehenwand
sowie teilweise die Seitenwände eine schrägere
Richtung gegen den Erdboden haben, mit der
Sohle also einen spitzern
Winkel
[* 3] bilden, kommt vornehmlich bei schweren Pferdeschlägen vor, kann auch die
Folge von Hufentzündung
(Rhehe,
Verschlag) sein.
Der Platthuf erfordert die Benutzung recht starker und breiter
Hufeisen.
[* 4]
Waren,Blech- oder Drahtwaren, deren
Material (gewöhnlich
Kupfer,
[* 5] auch
Eisen,
[* 6]
Neusilber) auf einer oder auf
beiden Seiten mit einer
Lage von edlem
Metall
(Gold,
[* 7]
Silber,
Platin) bedeckt ist. Um
Kupfer zu plattieren,
wird eine sorgfältig gereinigte und durch
Walzen verdichtete Kupferplatte auf einer oder auf beiden Seiten mit einer starken
Auflösung von salpetersaurem
Silberoxyd bestrichen, wieder abgetrocknet und mit gewalztem und sorgfältig gereinigtem
Blech
aus feinem
Silber belegt.
Die Silberplatte wird dann am
Rand umgeklopft und durch einenDraht
[* 8] befestigt.
Nun erhitzt man die belegte
Platte zum starken Rotglühen, reibt sie kräftig mit einer breiten Hammerfinne, um die
Metalle in innige Berührung miteinander
zu bringen, und läßt sie dann mehrere
Male durch ein
Walzwerk
[* 9] passieren. Hierdurch vereinigen sich beide
Metalle so vollständig,
daß sie bei weiterm Auswalzen desBlechs sich gleichmäßig strecken und nicht mehr voneinander zu trennen
sind.
Man bezeichnet die
Stärke
[* 10] der Plattierung, indem man angibt, den wievielten Teil der
Verbindung das
Silber dem
Gewicht nach
ausmacht. In der
Regel beträgt die Versilberung 1/40-1/10 des Ganzen. Bei 1/40 ist die Silberschicht, wenn das
Blech zu 1/5mm ausgewalzt wird, nur 1/200mm dick und trotzdem noch viel stärker als bei den meisten andern Versilberungen.
Gold-
und Platinplattierung wird ebenso hergestellt, nur bestreicht man das
Kupfer mit
Gold- oder Platinchloridlösung.
Die aus platinplattiertem
Blech zu fertigenden Gegenstände müssen durch
Prägen
(Stampfen) hergestellt werden, weil sich infolge
der ungleichen
Dehnbarkeit die beiden
Metalle beim
Hämmern voneinander trennen. Die dünnsten gold- und
silberplattierten
Bleche sind die unechten
Folien.
Silber kann man mit
Gold oder
Platin auf dieselbe
Weise wie
Kupfer plattieren,
darf aber keine Chloridlösung der
Metalle anwenden, weil diese auf dem
SilberChlorsilber erzeugt, welches die Vereinigung
derMetalle verhindert.
Große Bedeutung hat in neuerer Zeit die Plattierung von
Eisen- und Stahlblech mit
Nickel gewonnen, welche viel haltbarere
Fabrikate
liefert als die galvanische Vernickelung.
Massive eiserne Gegenstände werden ebenfalls plattiert. Man prägt die Gegenstände
in
Stanzen oder zwischen Prägstempeln, beizt sie dann mit Salmiaklösung, trocknet sie ab und verzinnt
sie.
Nun wird das Silberblech in denselben
Stanzen hohl ausgepreßt, innen mit
Terpentin bestrichen und dann auf den
Kern geschoben
(wenn nötig in mehreren
Stücken).
Man umwickelt hierauf das Ganze mit
Draht und erhitzt es im Kohlenfeuer, so daß das
Zinn schmilzt und
als
Lot wirkt. Bei diesen
Arbeiten ist der Silberüberzug viel stärker als bei dem durch die deutsche Plattierung mit
Blattsilber
erhaltenen. Kupferdraht wird auf die
Weise mit
Silber plattiert, daß man ein
Rohr von Silberblech heiß auf eine kalte Kupferstanze
schiebt, mit einem Polierstahl fest anreibt und dann beide zugleich auszieht. Vgl.
Leonische Ware. Die
Plattierung ist seit Einführung der
Galvanoplastik
[* 15] stark zurückgedrängt worden, und die im
Handel vorkommenden »plattierten
Waren« sind in der
Regel nur galvanisch belegt, also minder wertvoll. - In der Hutmacherei heißt Plattieren das Überziehen
von grobem
Filz mit einer
Schicht feiner
Biber- oder Fischotterhaare.