von weißem
Gestein, ein
Naturspiel, steht. Der Pilatus, schon im J. 1518 von dem St.
GallischenReformator Vadian bestiegen, bietet
dem
Botaniker eine reiche
Flora dar. Der zum
AlpnacherSee abfallende Teil des
Bergs heißt Lopperberg, welchen der Bergpfad von
Alpnach nach
Hergiswyl im Renggpaß (883 m) überschreitet. Man ersteigt den
Esel am häufigsten von
Hergiswyl
in 4
Stunden; etwas länger, aber bequemer und schöner ist der Weg von
Alpnach, von wo aus seit 1888 eine
Zahnradbahn hinaufführt.
Pontius, röm. Prokuratur von
Judäa zur Zeit Jesu, den er gegen bessere Überzeugung dem
Haß der
Priester und
Pharisäer opferte. Er bekleidete sein
Amt zehn Jahre lang, erregte aber durch sein willkürliches, gewaltsames
Verfahren mehrmals
Unruhen in
Jerusalem
[* 3] und ward deshalb von dem Präses von
Syrien,
Vitellius, nach
Rom
[* 4] geschickt, um vor dem
KaiserTiberius selbst Rechenschaft abzulegen. Hier traf er jedoch erst nach des
TiberiusTod 37 ein. Darauf
soll er sich nach der christlichen
Sage selbst entleibt haben.
Nach der mittelalterlichen
Pilatus-Legende wurde sein
Leichnam in den
Tiber geworfen; da derselbe aber den
Fluß über die
Ufer
trieb, versenkte man ihn in den Pilatussee in der
Schweiz, wo er noch heute die wilden
Stürme verursacht.
Die kirchliche
Tradition nennt des Pilatus,
Frau, die ihn infolge eines
Traumsvor derVerurteilung Jesu gewarnt habe, Procla oder
Claudia
Procula; sie wird in der griechischen
Kirche als
Heilige verehrt. Über die ihm untergeschobenen Schriftwerke s.
Acta Pilati.
(pers., Pillaw,Pilau,Pilo), eine Reisspeise, das Hauptgericht in der Türkei,
[* 5] in
Persien
[* 6] und
Mittelasien, welches, verschieden zubereitet, zu Anfang oder zum
Schluß der
Mahlzeit genossen wird.
Der türkische
Pilaw besteht aus in
Wasser gekochtem und in
Fett gedämpftem
Reis, gemischt mit
Safran,
Pfeffer, Paradiesäpfelsauce oder
Honig,
Fruchtsaft oder Maiskörnern;
in
Persien werden gedörrte
Früchte,
Huhn- oder Schaffleisch beigegeben,
während der mittelasiatische (uzbekische) Pilaw aus
Fleisch, Grünzeug,
Früchten,
Gewürzen und vielem
Fett besteht.
(spr. piltscherd, echte
Sardine,
Alosa pilchardus Art.), ein
Fisch aus der
GattungAlse, bis 30
cm lang, dem gewöhnlichen
Hering ähnlich, aber kleiner und dicker; oberseits bläulichgrün, an den Seiten und unterseits
silberweiß, auf den Kiemendeckeln goldig schimmernd und dunkler gestreift, lebt an den westeuropäischen
Küsten von
Gibraltar
[* 7] bis
Schweden,
[* 8] besonders an der Südküste
Englands, verhältnismäßig vereinzelt am Meeresgrund, vereinigt sich aber im März
zu großen
Scharen und erscheint in diesen bis Juli an denKüsten. Die Laichzeit zieht sich vom Mai bis
in den
Herbst hinein. Er nährt sich von kleinen
Garneelen und andern Seetieren. An den englischen
Küsten wird eine bedeutende
Fischerei
[* 9] auf den Pilchard betrieben, und in Einem Zug
werden oft unglaubliche
Mengen erbeutet. Man salzt den
Fisch ein
(Sardellen), mariniert
ihn oder kocht ihn schwach gesalzen in
Öl, in welchem Zustand er dann als
Sardine in den
Handel kommt.
Die gesalzene
Ware geht hauptsächlich nach
Italien.
[* 10]
(Pilgrim, v. lat. peregrinus,
»Fremder«; auch
Waller, Wallbruder genannt), Reisender zu
Fuß, besonders der aus
Andacht nach fernen heiligen
Orten Wallfahrende, daher Pilgerfahrt. Das Pilgerkleid bestand früher in einer braunen oder grauen
Kutte mit
Kragen; der Pilgerhut hatte einen sehr breiten
Rand und war gewöhnlich mit
Muscheln
[* 21] geziert. Der
Pilgerstab war ein langer,
oben mit einem Knopf, unten mit einer
Spitze, an der Seite mit einer
Kugel versehener
Stab,
[* 22] welcher
oft besonders geweiht worden war; die
Pilgerflasche war ein ausgehöhlter
Kürbis.
[* 23]
(tschech. Pelhrimov), Stadt im südöstlichen
Böhmen,
[* 25] an der
EisenbahnIglau-Tabor, Sitz
einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine Dechanteikirche, ein Bezirksgericht, ein Obergymnasium,
eine Kunstmühle, Stärkefabrik und (1880) 4202 Einw. 8 km südöstlich
liegt der
Berg Krzemeschnik mit besuchter Wallfahrtskirche.