z. B. ein Maximalthermometer, eine selbstentladende Elektrisiermaschine, einen Regen- und Windmesser, nahm mit Sabine unter anderm
teil an magnetischen Untersuchungen der britischen Inseln und beschäftigte sich zuletzt eifrig mit Erforschung der physikalischen
Verhältnisse der Himmelskörper. Als Sekretär der British Association gab er 27 Bände der »Reports« und »Transactions« derselben
heraus.
2) George, deutscher Rechtsgelehrter, geb. zu Königsberg i. Pr., studierte in Berlin und Göttingen,
ward 1827 in Berlin außerordentlicher Professor und folgte, nachdem er zur katholischen Kirche übergetreten, 1833 einem Ruf
als ordentlicher Professor der Rechte und Mitglied der Akademie der Wissenschaften nach München. Als Schriftsteller trat er mit
seinem »Versuch einer Darstellung der Geschichte des angelsächsischen Rechts« (Götting. 1825) auf, dem nach einem mehrmonatlichen
Aufenthalt in London die »Englische Reichs- und Rechtsgeschichte seit der Ankunft der Normannen« (Berl. 1827-28, 2 Bde.)
und die »Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts mit Einschluß des Lehnrechts« (das. 1830, 2 Bde.; 3. Aufl.
1846) folgten.
Seine »Deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Staatsverfassung« (Berl. 1832-34, 2 Bde.)
sowie die von ihm und Görres 1838 begründeten »Historisch-politischen Blätter für das katholische Deutschland« bekunden
ihn als einen eifrigen Verfechter ultramontaner Interessen. Nach dem Sturz des Ministeriums Abel 1847 ward er von seinem
Lehrstuhl entfernt, 1849 aber als Professor des Kirchenrechts nach Innsbruck und 1851 als Professor der Rechtsgeschichte nach
Wien berufen, wo er starb. Noch sind von seinen Werken hervorzuheben: »Kirchenrecht« (Regensb. 1845-72, 7 Bde.;
Bd. 1 u. 2, 3. Aufl.
1855-57);
»Deutsche Reichs- und Rechtsgeschichte« (Münch. 1845, 4. Aufl. 1859);
»Vermachte Schriften« (Wien
1855-60, 3 Bde.);
»Lehrbuch des Kirchenrechts« (Regensb. 1859-62, 2 Abtlgn.; 3. Aufl.
1881; lat. von Vering, 1875). - Sein Neffe Georg Jakob Phillips, seit 1873 Außerordentlicher, dann ordentlicher Professor des Kirchenrechts
zu Königsberg, gest. schrieb: »Das
Regalienrecht in Frankreich« (Halle 1873).
(Kalkharmotom, Kalkkreuzstein, Kaliharmotom, Christianit), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Zeolithgruppe),
kristallisiert monoklinisch, besonders in Zwillingsbildungen, ist farblos, grau, gelblich, rötlich, glasglänzend bis kantendurchscheinend,
Härte 4,5, spez. Gew. 2,15-2,20,
besteht aus einem Doppelsilikat nach der Formel RAl2Si4O12 +4aq, worin
R vorwaltend Calcium, auch Kalium und Natrium bedeutet.
Fundorte: Marburg, Annerod bei Gießen, Nidda im Vogelsgebirge, Kassel,
Limburg bei Sasbach im Kaiserstuhl, Sirgwitz und Wingendorfer Steinberg in Schlesien, Hauenstein, Irland, Island, Vesuv, Sizilien.
griech. Geschichtschreiber aus Athen, lebte um 300 v. Chr. und ward auf Befehl des
Antigonos Gonatas nach der 262 erfolgten Einnahme Athens als Parteigänger des Ptolemäos Philadelphos getötet.
Sein Geschichtswerk
»Atthis« erzählt in 17 Büchern in trockner Darstellung die Geschichte Athens von der ältesten Zeit bis 262. Die Fragmente
davon sind in Müllers »Historicorum graecorum fragmenta«, Bd. 1 (Par.
1841), abgedruckt.
Epikureischer
Philosoph aus Gadara in Syrien, Schüler Zenons und Zeitgenosse Ciceros, ist der Verfasser von 34 Epigrammen
in der griechischen Anthologie, meist erotischen und schlüpfrigen Inhalts, und einigen größern Werken, die zum Teil erst
in neuerer Zeit in Herculaneum aufgefunden worden sind. Von letztern wurden einzelne Bücher wiederholt
herausgegeben, z. B.: »De rhetorica«, von Gros (Par. 1840);
»De musica« (gegen die Stoiker),
zuletzt von Kempke (Leipz. 1884;
deutsch, Berl. 1806);
»De vitiis«, von Göttling (Jena 1830),
von Ussing (Kopenh. 1868);
»De ira« und »De pietate« von Gomperz (Leipz. 1864 u.
1866).
Schott, Gattung aus der Familie der Araceen, meist kletternde Pflanzen mit oft unregelmäßig
gelappten, großen Blättern, wachsen im tropischen Amerika und werden bei uns als Zierpflanzen kultiviert; manche eignen sich
auch für das Zimmer, und besonders ist Philodéndron pertusum Kth. (Monstera deliciosa Liebm.), aus Veracruz, mit dickem, knotigem, wurzeltreibendem
Stengel, glänzend dunkelgrünen, in der Jugend ungeteilt herzförmigen, an ältern Exemplaren 60-90 cm langen
und breiten, tief fiederspaltigen Blättern, in welchen zolllange, länglich runde Löcher erscheinen, als dauerhafte Zimmerpflanze
sehr beliebt. Ihre Früchte gelten als Leckerbissen, müssen aber vor dem Genuß sorgfältig gewaschen werden, weil der anhaftende
Blütenstaub Halsentzündung hervorruft. S. Tafel »Blattpflanzen I«.
[* ]
berühmter Bogenschütze des trojanischen Sagenkreises, Sohn des Pöas, Königs der Malier am Öta, führte
sieben Schiffe gegen Troja, ward aber unterwegs auf Lemnos oder dem Inselchen Chryse bei Lemnos von einer giftigen Schlange gebissen
und wegen des unerträglichen Geruchs, den die Wunde verbreitete, auf Odysseus' Rat auf Lemnos ausgesetzt,
wo er in seinem Siechtum bis zum zehnten Jahr des Kriegs ein jammervolles Leben fristete. Die kyklischen und tragischen Dichter
nennen ihn einen Freund und Waffenträger des Herakles, von dem er zum Lohn dafür, daß er den Scheiterhaufen,
auf welchem sich Herakles auf dem Öta den Flammen übergab, angezündet hatte, den berühmten Bogen mit den nie fehlenden vergifteten
Pfeilen erhalten habe. Da nun einem Orakelspruch zufolge Troja ohne die Pfeile des Herakles nicht erobert werden konnte, ward
Philoktetes von Odysseus und Neoptolemos endlich von Lemnos in das griechische Lager geholt und bewirkte, von Machaon
geheilt, durch Erlegung des Paris den Fall der Stadt. Auf der Heimkehr kam er nach späterer Sage nach Italien, wo er Petelia
und Krimissa gründete. Äschylos, Sophokles und Euripides behandelten den Mythus des Philoktetes in Tragödien; doch ist nur die des zweiten
noch vorhanden. Vgl.: Milani, Il mito di Filottete (Flor. 1879).
Pythagoreischer Philosoph, nach Platon Zeitgenosse des Sokrates, aus Unteritalien, floh infolge wider die
Pythagoreer entstandene Unruhen von Metapontum nach Lukanien, später nach Theben und war der erste, welcher die Lehre des Pythagoras
in Schriften darstellte, und zwar in einem in dorischem Dialekt abgefaßten Werk, das in drei Büchern von der
Welt, der Natur und der Seele handelte. Die Fragmente desselben sind zusammengestellt von Böckh (Berl. 1819), welcher sie für
echt hält, wogegen sie von Schaarschmidt (»Die angebliche Schriftstellerei des
Philolaos«, Bonn 1864) für unecht erklärt werden.