Die Pflaumen finden hauptsächlich Verwendung als
Obst, frisch, eingemacht und getrocknet. Getrocknete Pflaumen (Backpflaumen)
bilden einen wichtigen Handelsartikel; von den deutschen sind dieThüringer oder Saalpflaumen bevorzugt,
auch die bayrischen oder fränkischen und die böhmischen.
GroßeGeschäfte in Pflaumen machen mehrere Gegenden in
Frankreich,
von wo besonders die
Prünellen und Katharinenpflaumen kommen. Die größten und besten (Katharinenpflaumen) sind aber die
türkischen Pflaumen aus den
Ländern der untern
Donau, welche vielfach selbst nach
Amerika
[* 1] exportiert werden.
Auch Pflaumenmus wird in großen
Quantitäten dargestellt.
Der Pflaumenbaum gedeiht mit seinen nach der Oberfläche sich ausbreitenden
Wurzeln am besten in einem warmen, etwas schweren, feuchten
Boden in etwas geschlitzter
Lage. Dicht geschlossenes
Pflanzen im
Verband
[* 2] und in
Abständen von 4, höchstens 5 m befördert das
Wachstum, die Tragbarkeit und Dauer. Trefflich gedeihen die
Bäume auch als Zwischenpflanzung in Obstplantagen
zwischen Äpfeln. Sie liefern etwa 30
Ernten und räumen dann den
Apfelbäumen den Platz. Man vermehrt sie durch
Samen
[* 3] oder
Wurzelausläufer und veredelt am besten durch
Okulieren
[* 4] oder
Kopulieren. Als Unterlage benutzt man Hauszwetsche oder
Haferschlehe,
auch die Kirschpflaume. Aus Wurzelausläufern erzogene
Stämme haben wieder die
Neigung zu starkem
Austreiben
von Wurzelschossen. Mehrere
Sorten, wie Damaszene,
Reineclaude, sind aus
Samen ohne
Veredelung in derselben
Sorte fortzupflanzen.
Man erzieht den Pflaumenbaum meist als Hochstamm, weniger als
Pyramide und nur ausnahmsweise als
Spalierbaum. - Die Pflaume stammt wohl
aus
Syrien und kam durch
Alexander d. Gr. nach
Griechenland.
[* 5] Die
Römer
[* 6] lernten sie hauptsächlich durch
die Kriegszüge des
Pompejus kennen und zwar zuerst die
Spillinge und
Mirabellen. Die Zwetsche erscheint zuerst vor etwa 400
Jahren
in
Ungarn
[* 7] und dürfte dorthin aus
Turkistan gelangt sein. Das
Wort Zwetsche (Zwetschke), obwohl von slawischem
Klang, kommt
doch in der slawischen
Sprache
[* 8] nicht vor und soll aus dem griech. damaskenon entstellt sein. S. Litteratur bei
Pomologie.
der mit der ständigen Vertretung einer
Person oder eines Vermögenskomplexes, z. B. einer
Konkursmasse
(Güterpfleger),
Betraute;
früher auch Bezeichnung des über einen bestimmten
Bezirk gesetzten Aufsichtsbeamten, eine Bezeichnung, die sich
hier und da im vulgären Sprachgebrauch noch jetzt erhalten hat;
Der
Entwurf eines deutschen bürgerlichen
Gesetzbuchs (§ 17, 38 f.) spricht von
Pfleger, Pflegschaft im
Gegensatz zur
Vormundschaft dann, wenn ein Minderjähriger oder ein bevormundeter Volljähriger an und für
sich einer elterlichen oder vormundschaftlichen
Fürsorge bedarf, die aber aus einem thatsächlichen oder rechtlichen
Grund
nicht eintreten kann; wenn z. B. dem
Inhaber der elterlichen
Gewalt durch letztwillige
Verfügung die
Verwaltung
des einem Minderjährigen hinterlassenen
Vermögens entzogen ist, oder wenn es sich um das
Vermögen eines Abwesenden handelt
(Abwesenheitspfleger).