Die meisten und verschiedenartigsten
Gallen finden sich auf Blättern und bewirken bei reichlichem Auftreten Laubverderbnis.
Zu ihnen gehören auch die durch mikroskopisch kleine, vierbeinige
Milben
(Phytoptus) verursachten abnormen
Haarbildungen, welche auf dem
Weinstock und den meisten unsrer
Holzgewächse die
Filzkrankheit derBlätter (s.
Erineum) darstellen.
Blattläuse bewirken
Verkrümmungen,
Kräuselungen, blasige Auftreibungen und beutelförmige Aussackungen an den Blättern und
bringen durch ihre
SekretionenHonigtau (s. d.) und durch die bei ihren
Häutungen zurückbleibende
BälgeMeltau
(s. d.) hervor. - Von einer Anzahl Pflanzenkrankheiten
[* 2] können wir eine
bestimmte
Ursache noch nicht angeben; es ist zu vermuten, daß sie auf Ernährungsverhältnisse, bedingt durch die
Beschaffenheiten
des
Bodens, zurückzuführen sind.
die wissenschaftlich begründete
Anordnung der
Pflanzen nach ihrer nähern oder entferntern
Verwandtschaft.
Die Wege, die zur
Aufstellung eines Pflanzensystems eingeschlagen worden sind, beruhen auf zwei wesentlich
verschiedenen Prinzipien, und danach unterscheiden wir zwischen künstlichen und natürlichen Pflanzensystemen. Ein künstliches
System kommt zu stande, wenn man ein beliebiges einzelnes Merkmal der
Pflanzen herausgreift und nach den Verschiedenheiten,
die lediglich dieses eine Merkmal in der
Reihe der
Gewächse aufweist, die letztern klassifiziert, wie
dies z. B. in dem Linnéschen
System geschieht, wo die
Staubgefäße
[* 9] in erster und die
Griffel in zweiter
Linie als die einzigen
Einteilungsprinzipien fungieren.
Wenn es sich nur um den
Zweck handelt, die
Pflanzen nach irgend einem Merkmal in ein
System zu bringen, um
mittels desselben sie bestimmen zu können, so reicht ein solches künstliches
System aus, ja es hat in letzterer Hinsicht
unverkennbare Vorzüge.
Sollen dagegen die
Pflanzen nach ihrer natürlichen
Verwandtschaft geordnet werden, so daß diese
Anordnung
ein möglichst genaues Abbild des Entwickelungsganges gibt, den das
Pflanzenreich bei seinem allmählichen Erscheinen auf
der
Erde von seinen ersten Anfängen an bis zu immer vollkommnern
Stufen und bis zur Erreichung aller der gegenwärtig existierenden
Typen eingeschlagen hat, so erhalten wir ein natürliches
System. Offenbar kann es nur ein einziges natürliches Pflanzensystem geben,
und wenn verschiedene dergleichen aufgestellt worden sind, so beweist das nur, daß die
Versuche auf verschiedenen
Wegen dem
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