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Norden [* 1] und der Insel Island« [* 2] (Pest 1846, 2 Bde.); »Eine Frauenfahrt um die Welt« (Wien [* 3] 1850, 3 Bde.); »Meine zweite Weltreise« (das. 1856, 4 Bde.) und »Reise nach Madagaskar« [* 4] (mit der Biographie der Verfasserin, das. 1861, 2 Bde.).
3) Louis Georg Karl, Naturforscher, Sohn von Pfeiffer 1), geb. zu Kassel, [* 5] studierte 1821 bis 1825 in Göttingen [* 6] und Marburg [* 7] Medizin und ließ sich 1826 in seiner Vaterstadt als Arzt nieder. 1831 wirkte er in Polen als Stabsarzt. Er starb in Kassel. Pfeiffer hat sich namentlich um die Botanik und die Kunde der niedern Tiere verdient gemacht. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Enumeratio diagnostica cactearum hucusque cognitarum« (Berl. 1837);
»Beschreibung und Synonymik der in deutschen Gärten lebenden Kakteen« [* 8] (das. 1837);
»Abbildungen und Beschreibungen blühender Kakteen« (Kassel 1838-50, 2 Bde.);
»Synonymia botanica« (das. 1870, mit Suppl. 1874);
»Nomenclator botanicus« (das. 1871-75, 2 Bde.);
»Symbola ad historiam heliceorum« (das. 1841-46, 3 Bde.),
die Frucht eines Aufenthalts in Cuba im Winter 1838-39 sowie einer Reise nach Paris, [* 9] Ungarn, [* 10] auf die Krainer und Kärntner Alpen [* 11] und in die Gegenden von Fiume [* 12] und Triest [* 13] 1840-43;
»Monographia heliceorum viventium« (Leipz. 1848-77, Bd. 1-8; die die Landschnecken betreffenden Abteilungen von Philippis);
»Abbildungen und Beschreibungen neuer od. wenig gekannter Konchylien« (Kassel 1845-51, 3 Bde.);
»Monographia pneumonopomorum viventium« (das. 1852-76, 3 Bde. u. 3 Suppl.);
»Monographia auriculaceorum viventium« (das. 1856);
»Novitates conchologicae« (das. 1854-79, 5 Bde.);
»Nomenclator heliceorum viventium« (das. 1879-81).
Außerdem lieferte er zahlreiche Beiträge für die von ihm mit Menke seit 1846 zu Kassel herausgegebene »Zeitschrift für Malakozoologie«, seit 1854 als »Malakozoologische Blätter« fortgesetzt.
4) Franz, Germanist, geb. zu Bettlach bei Solothurn, [* 14] studierte 1834-40 in München [* 15] erst Medizin, dann germanische Sprachen, wurde 1846 königlicher Bibliothekar in Stuttgart [* 16] und folgte 1857 einem Ruf als Professor der deutschen Litteratur an die Universität zu Wien, wo er 1860 zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt wurde und starb. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Zur deutschen Litteraturgeschichte« (Stuttg. 1855);
»Über Wesen und Bildung der höfischen Sprache [* 17] in mittelhochdeutscher Zeit« (Wien 1861);
»Der Dichter des Nibelungenlieds« (das. 1862),
worin er den Minnesänger von Kürenberg als den Verfasser des Gedichts nachzuweisen suchte (s. Kürenberg und Nibelungenlied, S. 128);
ferner: »Forschung und Kritik auf dem Gebiet des deutschen Altertums« (das. 1863) und »Freie Forschung; kleine Schriften zur Geschichte der deutschen Litteratur und Sprache« (das. 1867).
Auch gab er zahlreiche Werke der altdeutschen Litteratur heraus, wie: »Barlaam und Josaphat« von Rudolf von Ems (Leipz. 1843);
»Die Weingartner und Heidelberger Liederhandschrift« (Stuttg. 1843, 2 Bde.);
Ulrich Boners »Edelstein« (Leipz. 1844);
»Die deutschen Mystiker des 14. Jahrhunderts« (das. 1845-57, 2 Bde.);
»Marienlegenden« (Stuttg. 1846; neue Ausg., Wien 1863);
»Wigalois« von Wirnt von Gravenberg (Leipz. 1847);
die »Deutsche [* 18] Ordenschronik« des Nik. v. Jeroschin (Stuttg. 1854);
die Predigten des Berthold von Regensburg (Wien 1862) u. a. Pfeiffer redigierte die von ihm gegründete »Germania«, [* 19] eine Vierteljahrsschrift für deutsche Altertumskunde (Stuttg. 1856 ff., seit 1859 Wien; nach seinem Tod von K. Bartsch, seit 1888 von O. Behaghel fortgesetzt),
und rief die Sammlung »Deutsche Klassiker des Mittelalters« ins Leben, für die er selbst als 1. Band [* 20] »Walther von der Vogelweide« (6. Aufl. von Bartsch, Leipz. 1880) bearbeitete.