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Peter Ludwigs-Haus- und Verdienstorden - Peters
klein.
Ludwigs-Haus- u.
Verdienstorden, oldenburg.
Zivil - und Militärorden, gestiftet vom
Großherzog
Friedrich
August 27. Nov. 1838. Der
Orden
[* 1 ] hat sechs
Klassen :
Großkreuze mit der
Krone ,
Großkreuze , Großkomture,
Komture ,
Ritter erster und zweiter
Klasse , darunter
noch eine besondere
Institution , sogen.
Kapitulare (nur
Oldenburger ), und
Ehrenmitglieder . Das Ordenszeichen besteht in einem
weiß emaillierten Goldkreuz, dessen blauer Mittelschild vorn den gekrönten Namenszug F.
L . und im roten
Ring die
Devise : »Ein Gott, Ein
Recht , Eine
Wahrheit « , hinten das oldenburgische
Wappen
[* 2 ] zeigt.
Die Kreuzarme tragen die
Zahlen denkwürdiger oldenburgischer
Tage . Die
Großkreuze tragen dieses
Kreuz
[* 3 ] und dazu einen achtstrahligen
Silberstern mit dem Mittelschild des
Kreuzes , die Großkomture das
Kreuz am
Hals und den
Stern , die
Komture
das
Kreuz am
Hals und die
Ritter erster und zweiter
Klasse im Knopfloch. Die
Kapitulare tragen außerdem den Mittelschild, von
einem grünen Eichenkranz eingerahmt, nach dem
Grad mit oder ohne
Krone . Die
Ehrenzeichen sind von
Gold ,
[* 4 ]
Silber
und
Eisen .
[* 5 ] Das
Band
[* 6 ] ist dunkelblau mit schmalen roten
Rande . Der
Orden hat eine eigne
Uniform .
Titel
Elemente zu
Petermann:
1) Julius Heinrich, namhafter Orientalist
2) August, verdienstvoller Kartograph
Glaubersalz - Glaukom
* 7
Glauchau .
1)
Julius
Heinrich , namhafter
Orientalist , geb. 12. Aug. 1801 zu
Glauchau ,
[* 7 ] wurde 1837 außerordentlicher
Professor
der orientalischen
Sprachen an der
Universität zu
Berlin ,
[* 8 ] in der
Folge auch Mitglied der
Akademie , machte 1852-55 ausgedehnte
Reisen in
Vorderasien und
Persien ,
[* 9 ] war 1867-68 norddeutscher
Konsul in
Jerusalem
[* 10 ] und starb 10. Juni 1876 im
Bad
[* 11 ]
Nauheim . Er hat sich
besonders um die
armenische Sprache und Litteratur verdient gemacht. Seine Hauptwerke sind: »Grammatica linguae armeniacae«
(Berl. 1837);
»Porta linguarum orientalium« , eine kurze
Grammatik der wichtigsten orientalischen
Sprachen (2.
Aufl., das. 1864-72, 5 Bde.);
»Reisen im
Orient « (Leipz. 1860 bis 1861, 2 Bde.).
Die von ihm begonnene
Ausgabe des »Pentateuchus samaritanus« (Berl. 1872 ff.)
wurde von Vollers fortgesetzt.
Atlas - Atmometer
* 16
Atlas .
2)
August , verdienstvoller
Kartograph , geb. 18. April 1822 zu
Bleicherode bei
Nordhausen ,
[* 12 ] besuchte seit 1839 die geographische
Kunstschule
zu
Potsdam ,
[* 13 ] wo er unter andern die
Karte zu
Humboldts Werk über
Zentralasien
[* 14 ] entwarf, wurde 1845 nach
Edinburg
[* 15 ] berufen, um sich hier an
Johnstons englischer Bearbeitung des
»Physikalischen
Atlas «
[* 16 ] von
Berghaus zu beteiligen, und siedelte 1847 nach
London
[* 17 ] über, wo er für das »Athenaeum« die Berichterstattung über
geographische Gegenstände übernahm.
Außer zahlreichen
Karten veröffentlichte er hier mit Thom. Milner einen
»Atlas of physical geography«
und einen »Account of the expedition to
Central Africa« (Lond. 1855); auch die neue
Ausgabe der »Encyclopedia Britannica« enthält
viele geographische
Artikel von ihm. 1854 wurde Petermann Vorstand des geographischen
Instituts von Justus
Perthes in Gotha
[* 18 ] und
Redakteur
der daselbst erscheinenden »Mitteilungen aus Justus
Perthes ' geographischer Anstalt« , einer geographischen
Monatsschrift, welche lange Zeit hindurch eine Art Zentralstelle für die gesamten geographischen Bestrebungen bildete. Er
starb 25. Sept. 1878 daselbst durch eigne
Hand .
[* 19 ]
Algerien, Marokko und
* 21
Marokko .
Seit seinem Aufenthalt in Gotha hat Petermann die geographische
Wissenschaft unermüdlich zu fördern gesucht, und namentlich sein
Anteil an der Erforschung des unbekannten Innern von
Afrika
[* 20 ] ist hoch anzuschlagen. Nicht nur die Expedition von
Heuglin und
Munzinger wurde durch ihn ins
Leben gerufen, sondern er patronisierte auch
Moritz v.
Beurmanns Expedition nach dem
Sudân . Als
später
Rohlfs seine
Reisen in
Marokko
[* 21 ] machte, war es wiederum Petermann, der ihn auf die
Bahn nach dem Tsadsee
brachte.
Wie zu
Barths großem Reisewerk, hat Petermann auch zu mehreren
Reisen von
Rohlfs die
Karten geliefert.
Karl
Mauch konnte seine erfolgreichen
Reisen in Südafrika
[* 22 ] nur unternehmen, weil Petermann das
Geld dazu zu beschaffen wußte. Wahrhaft bahnbrechend wirkte er zuletzt für
die Erforschung der arktischen
Region (s.
Nordpolexpeditionen ). Von den zahlreichen kartographischen
Arbeiten
Petermanns, die sich insgesamt durch sorgsamste kritische Ausnutzung des Quellenmaterials und klare
Technik auszeichnet sind
besonders die große
Karte von Innerafrika, die
Karte der
Vereinigten Staaten
[* 23 ] von
Nordamerika
[* 24 ] in 6 Blättern und die von
Australien
[* 25 ] in 9 Blättern hervorzuheben; auch der Stielersche
Atlas enthält viele Neubearbeitungen von Petermanns
Hand . Seine verschiedenen
Monographie finden sich fast alle in den »Mitteilungen« .
s.
Franz Joseph-Land . ^[= ein von der zweiten österreichisch-ungar. Nordpolexpedition 30. Aug. 1873 entdecktes Nordpolarland, ...]
Parley,
Pseudonym , s.
Goodrich . ^[= (spr. guddritsch), Samuel Griswold, amerikan. Pädagog und Schriftsteller unter dem Pseudonym ...]
s. v. w.
Petropawlowsk . ^[= Name vieler befestigter Orte in Rußland, von denen hervorzuheben sind: 1) Kreisstadt im asiatisch-r ...]
Titel
Elemente zu
Peters:
1) Christian August Friedrich, Astronom
2) Christian Heinrich Friedrich, Astronom
3) Wilhelm Karl Hartwig, Reisender und Naturforscher
4) Karl, Reisender, geb. 27. Sept. 1856 zu Neuhaus a. d. Elbe
Umgebung von Hamburg
* 26
Hamburg .
1)
Christian
August
Friedrich , Astronom, geb. 7. Sept. 1806 zu
Hamburg ,
[* 26 ] arbeitete 1826-1832 unter
Schumachers Leitung
an der
Altonaer
Sternwarte ,
[* 27 ] ward 1834 Observator an derselben, ging 1839 in gleicher
Stellung an die
Sternwarte
zu
Pulkowa , folgte 1849 einem
Ruf als
Professor der
Astronomie
[* 28 ] nach
Königsberg
[* 29 ] und wurde 1854
Direktor der
Sternwarte zu
Altona ,
[* 30 ] 1873 zu
Kiel ,
[* 31 ] wo er 8. Mai 1880 starb. Peters hat sich durch seine Untersuchungen der
Fixsterne
[* 32 ] und über die
Bewegung
des
Sirius , durch seine Bestimmung der
Länge des einfachen
Sekundenpendels aus den
Beobachtungen auf
Schloß Güldenstein, durch
die
Theorie der astronomischen
Instrumente sowie durch viele
Beobachtungen und Berechnungen von
Kometen
[* 33 ] bekannt gemacht. Er schrieb:
»Numerus constans nutationis ex ascensionibus rectis stellae polaris in specula Dorpatensi annis 1822 ad 1838 observatis
deductus« (1842);
»Resultate aus
Beobachtungen des
Polarsterns am Ertelschen
Vertikalkreis « (1842);
»Recherches sur la parallaxe
des étoiles fixes« (1847).
Seit 1854 redigierte er die
»Astronomischen Nachrichten« ; auch veröffentlichte er 3
Bände
»Populäre
Mitteilungen aus dem Gebiet der
Astronomie «
(Altona 1860-69).
Kopenhagen
* 34
Kopenhagen .
2)
Christian
Heinrich
Friedrich , Astronom, geb. 19. Sept. 1813 zu Koldenbüttel in
Eiderstedt , studierte in
Berlin
Mathematik und
Astronomie , war dann in
Kopenhagen
[* 34 ] und
Göttingen
[* 35 ] thätig und beteiligte sich 1838-43 unter
Sartorius von Waltershausen
an der
Aufnahme des
Ätna .
[* 36 ]
Später war er Astronom am topographische
Büreau in
Neapel
[* 37 ] bis 1848, beteiligte sich im
Ingenieurkorps
an den Unabhängigkeitskämpfen auf
Sizilien ,
[* 38 ] ging dann nach
Konstantinopel
[* 39 ] und bei
Ausbruch des
Krimkriegs nach
Amerika .
[* 40 ]
Hier fand er
Stellung bei der Küstenvermessung der
Vereinigten Staaten und ward 1858
Direktor der
Sternwarte zu
Clinton im
Staat
New York . Seine
Beobachtungen gelten hauptsächlich den
Kometen und kleinen
Planeten ,
[* 41 ] von denen er bis Ende
1882: 41 entdeckte. Diese
Entdeckungen stehen in
Verbindung mit den von ihm ausgeführten
Sternkarten (eine
Serie , 20
Karten ,
1882). Im J. 1874 leitete er die amerikanische Expedition zur
Beobachtung des Venusdurchgangs auf
Neuseeland .
3)
Wilhelm
Karl Hartwig, Reisender und Naturforscher,
Bruder des vorigen, geb. 22. April 1815
¶
Fortsetzung Peters:
→ Seite 12.912 || 1815 zu Koldenbüttel in Eiderstedt, studierte seit 1834 in Kopenhagen und Berlin Naturwissenschaft