Helios
[* 1] das
Schicksal derselben enthüllte.
Zeus
[* 2] versprach ihr darauf, ihr die Tochter zurückzugehen, wenn dieselbe im
Reich
der
Schatten
[* 3] noch nichts genossen hätte, und gewährte ihr, da Persephone
[* 4] mit
Pluton
[* 5] bereits einen Granatapfel geteilt hatte, daß
sie wenigstens zwei Drittel des
Jahrs auf der Oberwelt zubringen durfte. Der
Sinn des
Mythus ist unschwer
zu erraten: er ist eine allegorische
Darstellung des alljährlich vor unsern
Augen sich erneuernden
Schauspiels der absterbenden
und wieder auflebenden Pflanzenwelt.
Der römische
NameProserpina scheint nur eine Latinisierung von Persephone zu sein. Dargestellt ward Persephone und
Hades
(Relief im
Vatikan
[* 11] zu
Rom)
[* 12] Persephone entweder als liebliche Tochter der
Demeter oder als strenge Gemahlin des
Hades, mit königlichen
Insignien
und derFackel, dem
Symbol der eleusinischen
Weihen (s. Abbildung). Einzelbilder sind schwer zu bestimmen,
da ihr
Ideal mit dem ihrer
Mutter mehr oder weniger zusammenfließt; nur wird sie stets jugendlicher aufgefaßt sein. In einer
Gruppe bildete sie
Praxiteles, in einem
Relief (zusammen mit
Pluton,
Dionysos
[* 13] und zwei
Nymphen) Kolotes.
die spätere Hauptstadt
Persiens, vornehmlich durch
Dareios I. und
Xerxes vergrößert und verschönert,
lag unweit der Vereinigung der
Flüsse
[* 15]
Araxes
(Kur) und
Kyros oder Medos (Pulwar) in einer fruchtbaren
Ebene und hatte eine mit
einer dreifachen
Mauer umgebene, den königlichen
Palast, das Erbbegräbnis und die Schatzkammer der
Könige
enthaltende
Burg, die von
Alexander geplündert und niedergebrannt wurde, während die Stadt selbst wohl verschont blieb und
noch in der Makkabäerzeit erwähnt wird.
Die im
Thal
[* 16] des Pulwar erhaltenen antiken Reste sind zweierlei: nördlich vom
Fluß die mit vier altpersischenGräbern
(darunter dasjenige des
Dareios) und sassanidischen
Skulpturen bedeckte steile Felswand Naqsch i Rustam und südlich davon,
vom Gräberberg Rachmed im
Osten überragt, eine
Gruppe von
Terrassen, Tacht i Dschamshid (d. h.
Thron
[* 17] des Dschamshid) genannt,
zugänglich gemacht durch Prachttreppen und Thorhallen, welche zu einer von 72
Säulen
[* 18] getragenen Audienzhalle führen, von der
noch 13
Säulen stehen. Südlich schließen sich die Reste zweier von
Dareios und
Xerxes erbauter
Paläste, östlich die der
sogen. Hundertsäulenhalle daran. Während gewöhnlich letzterer Gebäudekomplex für die
Burg von Persepolis gehalten wird, suchen
neuerdings
Stolze und
Andreas (»Die achämenidischen und sassanidischen
Denkmäler und
Inschriften von Persepolis«, 150 Lichtdrucktafeln
nach photographischen
Aufnahmen, mit
Erklärung von
Nöldeke, Berl. 1882) dieselbe bei Naqsch i Rustam und
meinen, daß Tacht i Dschamshid (vulgär auch Tschihil minar, d. h. die 40
Türme, genannt)
nur für feierliche, mit dem
Kultus
in enger
Verbindung stehende
Handlungen, wie
Neujahrs- und Krönungsfest, bestimmt war. An die
Stelle der
am Pulwar liegenden Stadt Persepolis trat das aus dem
Material derselben erbaute Istachr, das noch 632
Residenz des letzten Sassanidenkönigs
war, aber bald darauf vom
KalifenOmar zerstört wurde. (S. die Tafeln
»Baukunst
[* 19] II« und
»Bildhauerkunst
[* 20] I«.)
die von 490 bis 449
v. Chr. zwischen den Persern und den Griechen geführten
Kriege,
unternommen von den Persern, um durch Unterwerfung von
Hellas ihre Weltherrschaft zu vollenden, und, nachdem dies mißlungen,
fortgesetzt von den Griechen, um sämtliche
Städte griechische
Nationalität von dem fremden
Joch zu befreien und sich die
Herrschaft im
Mittelmeer anzueignen. Die Perserkriege sind die Heldenzeit des griechischen
Volkes und haben eine
hervorragende weltgeschichtliche Bedeutung.
Der unter dem
Zepter der persischen Großkönige vereinigte
Orient schien nicht nur an Macht, sondern auch an
Kultur dem kleinen,
einfachen, überdies politisch zersplitterten Griechenvolk so überlegen, daß dessen Unterordnung unter das Weltreich nicht
nur von den Persern, sondern auch von vielen Griechen selbst für unvermeidlich gehalten wurde und diesen
ebenso wie den ionischen
Städten in
Kleinasien und den Phönikern eine ehrenvolle, bedeutende
Stellung in Aussicht stellte.
Daher war der
Anlaß zum feindlichen
Zusammenstoß ein fast zufälliger, der
Widerstand der Griechen anfangs vereinzelt und unentschlossen.
Erst
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