äußern
Schichten ab und dreht die reinen
Stücke wie
Horn auf der
Drehbank
[* 1] und schleift und poliert sie mit
Tripel. Sie werden
besonders zu
Furnieren, als Einlagen und zur
Darstellung kleinerer Gegenstände, wie Messergriffe,
Spielmarken,
Knöpfe etc.,
benutzt. Um Perlmutter mit
Höllenstein- u. Kochsalzlösung schwarz zu färben, legt man sie in
eine neutrale konzentrierte Höllensteinlösung, spült sie nach zwölf
Stunden mit destilliertem
Wasser ab, legt sie dann
eine
Stunde in Kochsalzlösung, spült wieder und zuletzt mit schwacher Höllensteinlösung und setzt sie feucht dem Sonnenlicht
aus.
Künstliche Perlmutter kann man anfertigen, indem man eine Gelatinefolie mit
Perlenessenz bestreicht, mit Gelatinelösung begießt
und trocknen läßt. Das
Blatt
[* 2] wird dann in eine
Lösung von 1 Teil
Alaun
[* 3] in 18 Teilen
Wasser gelegt, bis es angeschwollen ist,
und dann mit einer verdünnten Pottaschenlösung abgespült und getrocknet. Die Einfuhr von Perlmutter nach
England beträgt etwa 1500-2000
Ton., nach
Frankreich etwa 1,400,000 kg.
Vgl.
Andés, Verarbeitung des
Horns
etc. und der Perlmutter
(Wien
[* 4] 1885);
(Perlit), gleich dem
Pechstein und
Obsidian oft als
Mineral (amorph, perlgrau, kantendurchscheinend, matt glänzend,
sehr spröde,
Härte 6, spez. Gew. 2,3) aufgefaßt, richtiger aber
als ein glasartig-amorphes
Gestein aus der
Familie des Trachyts, von emailartigem Ansehen und meist ausgezeichneter sphärolithischer
Struktur, d. h. mit rundkörniger und zugleich krummschaliger und strahlig-faserigerAbsonderung. Die
Körner
haben sich nicht selten um einen Feldspatkristall gebildet, sind aber mitunter auch hohl.
Oft ist auch die ganze Grundmasse eckig-körnig abgeändert (Perlitporphyr). Manchmal verbinden sich mit den sphärolithischen
Gesteinen solche mit pechsteinartiger Grundmasse
(Perlite rétinique), auch wird die Grundmasse thonsteinartig mit erdigem
Bruch und selbst blasig. DieFarbe der ausgezeichneten
Varietäten ist grau; die
Sphärolithen sind oft dunkler,
bräunlich, grau, lavendelblau, rot, selbst schwarz. Die Grundmasse zeigt die
oben angegebenen
Eigenschaften.
desRindes (Tuberkulosis des
Rindes,
Hirsesucht,
Franzosenkrankheit,
Meerlinsigkeit), chronischer, geschwulstbildender
Krankheitsprozeß an den serösen
Häuten der
Brust- und
Bauchhöhle, aber auch in der
Substanz der
Lungen,
Leber,
Nieren etc. des
Rindes, dessen
Wesen eine sehr verschiedene Deutung gefunden hat. Vor mehreren
Jahrhunderten tauchte die Meinung auf, daß die
sowohl vereinzelt als in größern und kleinern
Gruppen zusammenhängenden,
oft traubenförmig gestalteten
Knoten etwas Unreines
seien, und daß nicht bloß der zufällige oder absichtliche
Genuß solcher Krankheitsprodukte, sondern auch schon die einfache
Berührung derselben dem
Menschen eine
Gefahr bringen könne.
Als im 15. und 16. Jahrh. die
Syphilis desMenschen in den westeuropäischen
Staaten sich ausbreitete und
mit allen möglichen ursachlichen Einflüssen, namentlich mit fehlerhafter
Ernährung, in
Verbindung gebracht wurde, kam man
auf den
Gedanken, daß die Perlsucht eine mit der
Syphilis identische
Krankheit sei, und daß
Menschen von solchen
Tieren sowohl
durch den
Fleischgenuß als durch die Berührung der innern
Organe mit dem
Keim der
Syphilis behaftet werden
könnten.
Aus diesem
Irrtum erklärt sich der gleichbedeutend mit der
Syphilis gebrauchte
Ausdruck
»Franzosenkrankheit«, mit welchem die
Perlsucht bis zur Gegenwart oft bezeichnet ist. Die in Form von
Knötchen und
Knoten sich vollziehende
Entwickelung der
Perlgeschwülste
war die nächste Veranlassung, die
Krankheit als
»Tuberkulose« zu deuten. Hiermit stimmte die
Thatsache
überein, daß die Perlsucht zwar viele
Monate lang in einem
Tier bestehen kann, ohne eine erhebliche
Störung der
Gesundheit
und der wirtschaftlichen Ertragsfähigkeit desselben herbeizuführen, daß dieselbe aber auch recht häufig durch allmähliche
Abmagerung
(Schwindsucht) einen tödlichen
Ausgang nimmt.
Nun werden beim
Rind
[* 10] in den
Lungen und auch in andern
OrganenTuberkeln und käsige
Herde von ganz gleichenEigenschaften
wie beim
Menschen gefunden. Aber daneben kommen besonders an der
Brusthaut und am
Bauchfell sowie in den
Lymphdrüsen die mehr
augenfälligen fest-weichen und verkalkten
Neubildungen vor, die vorzugsweise als Perlsucht angesehen werden. In der Deutung
dieser Verschiedenheiten trennten sich die tierärztlichen
Autoren. Von einer Seite wurden nach
Analogie der Laënnecschen
Erklärung sämtliche
Neubildungen und
Herde als der Perlsucht angehörig betrachtet und letztere für die
Tuberkulose des
Rindes
ausgegeben, während andre
Autoren in der Perlsucht eine besondere
Krankheit erblickten, die zwar verwandt, aber nicht identisch
mit der
Tuberkulose des
Menschen sei.