durch die
Mode, durch
Krieg und Geldkrisen oft um das
Doppelte und
Dreifache fallen. Im allgemeinen hat das
Quantum der Jagdausbeute
auch an feinern Pelzwaren noch alljährlich zugenommen; aber viel stärker hat sich die
Nachfrage gesteigert, und so sind die
Preise
der Pelzwaren von 1720 bis 1820 durchschnittlich auf das
Doppelte, seitdem aber wiederum auf das
Dreifache gestiegen.
Nordamerika
[* 1] (ohne
Alaska) nimmt nachdem Wert seiner Pelzprodukte mit etwa 16 Mill. Mk. die erste
Stelle ein, nach Anzahl der
Felle erscheint es jedoch mit etwa 5,2 Mill. in dritter
Reihe.
[* 13] In der
Heraldik des
Mittelalters fand das Pelzwerk Verwendung als
Surrogat der
Malerei wie als selbständiges
Bild.
In ersterer Hinsicht dienten:
Hermelin,
Zobel und Kelen (natürlich-rotes Pelzwerk, z. B.
Marder,
[* 14]
Eichhorn, französisch gueules
genannt). Man schnitt die Wappenbilder aus dem betreffenden Pelzwerk aus und nagelte sie auf den Holzschild.
Auf diese Übung ist es zurückzuführen, daß die deutsche
Heraldik des
Mittelalters die genannten Pelzarten in der verblümten
Blasonierung als Bezeichnung der
Farben gebrauchte, nämlich für
Weiß:
Hermelin, für
Schwarz:
Zobel, für
Rot: Kelen. In vielen
Wappen
[* 15] des
Rheinlandes und
Frankreichs ist das
Hermelin konstant geblieben und zwar sowohl als
Tinktur des
Feldes wie als selbständiges
Bild. Es wird durch die schwarzen Schwanzspitzen gekennzeichnet, mit denen man den
Pelz besetzte.
Die heraldische Form des
Hermelins veranschaulicht die untenstehende Abbildung
[* 13]
(Fig. 1). Neben dem einfarbigen Pelzwerk kommt
auch buntes vor, in der
HeraldikVeh
(Feh, franz. vaire, vom lat. varius), welches
stets die
FarbenBlau-Weiß aufweist. Den
Rohstoff lieferte eine nordische Eichhornart, die ein bläuliches
Rücken- und ein
weißes
Bauchfell hat. Die
Pelze wurden unten geradlinig,
oben spitzig oder rund oder auch eckig ausgeschnitten, woraus sich,
wenn die einzelnen
Felle geschickt neben- oder untereinander aufgeschlagen wurden, eine
Reihe von
Mustern ergaben,
die man
Wolken-,
Zinnen- und
Eisenhut-Muster
[* 13]
(Fig. 2-4) nennt. Auch
gemeine Figuren, z. B. ein
Adler
[* 16] oder ein Strumpf, wurden
aus diesem bunten Pelzwerk zusammengesetzt. Die
Lehre
[* 17] vom heraldischen Pelzwerk ist ein
Resultat der neuesten Forschung.
(spr. pémmbrok), 1) Stadt in
Pembrokeshire (Südwales), am Ende einer tiefen
Bucht des
MilfordHaven und am
Abhang eines
Hügels gelegen, auf dem ein altes normännisches
Schloß steht, in welchem
Heinrich VII. geboren
wurde, und welches
Cromwell 1648 belagerte. Daneben die
Ruine der
Propstei von Monkton. Pembroke hat lebhaften Küstenhandel und (1881)
14,197 Einw. Etwa 2 km von der Stadt liegt PembrokeDock,
[* 20] eine königliche Schiffswerfte.
Hafen und
Docks werden durch zwölf
mit 313
Geschützen bewaffnete
Forts verteidigt. -