Durch die Einmündung dieser
Flüsse,
[* 7] von denen fünf zu den Hauptströmen
Europas
gehören, steigt das
Seegebiet der Ostsee auf
ca. 1⅔ Mill. qkm (30,000 QM.), welche dem größten Teil vom
nördlichen
Europa
[* 8] angehören, und dadurch vermittelt die Ostsee den
Verkehr dieser
Länder mit dem
Ozean und den ozeanischen Küstenländern.
Außer durch die
oben genannten
Straßen steht die Ostsee auch durch den Eiderkanal mit der
Nordsee in
Verbindung, und der
Bau eines
Nordostseekanals (von
Kiel
[* 9] zur Elbemündung) hat begonnen; in gleicher
Weise verbindet der
Götakanal vermittelst
der
Seen und
Flüsse Südschwedens beide
Meere.
Die
KüstenSchwedens und
Finnlands sind außerdem
von zahllosen Klippeninseln, sogen.
Schären
(Skären), umsäumt. Im übrigen sind die nördlichen
Küsten der Ostsee meist felsig
und steil, während die südlichen fast durchgängig flach und sandig erscheinen. An der
Küste von
Schonen
und Norddeutschland hat seit
Jahrhunderte eine
Senkung stattgefunden, während an der
Küste von
Finnland und der schwedischen
Seite des Bottnischen
Busens eine
Hebung
[* 10] beobachtet ist.
Küstengebiet, der östlichste Teil des russ. Generalgouvernements
Ostsibirien, reicht von der
Grenze von
Korea im S. bis zur
Nordspitze
Asiens (41½-76° nördl.Br.), hat
seine größte
Breite
[* 30] am Unterlauf des
Amur wie nördlich von
Kamtschatka und schrumpft zwischen Udski im
S. und
Ochotsk im N.
auf einen wenige
Meilen breiten
StrichLandes zusammen. Das Gebiet umfaßt 1,890,677 qkm (34,337 QM.) mit (1883)
81,000 Einw. Im Südkreis
Ussuri schließt es ein kulturfähiges und für Rußland strategisch wichtiges
Gebiet ein.
Das ganze Küstengebiet erhält durch den Gebirgszug
Sichota-Alin und das Stanowoigebirge, westlich vom Ochotskischen
Meer,
bergigen
Charakter. Der
Süden namentlich ist wasserreich, jedoch mit beschränkter Schiffbarkeit der
Flüsse; Sungatsch, Snifon,
Ussuri, Seltschun, im hohen
Norden
[* 31] der
Anadyr sind die namhaftesten. Der nördliche Teil des Gebiets hat
äußerst niedrige
Temperatur; dem mittlern kommt eine Jahrestemperatur von 2,5 bis 1,9°
C. zu, dem
Süden dagegen eine solche von +6° C. Dem
Norden sind niedrige Nadelholzbestände, dem mittlern Teil dichter Nadelholz,
dem
Süden Laubhochwald eigen.