»Neue Beiträge zu dem 'Geist in der Natur'« (deutsch, das. 1851);
»Schriften über allgemeine
menschliche Verhältnisse« (deutsch, das. 1851);
»Charaktere und Reden« (das. 1851) und von seinen Gedichten »Luftskibet«
(Kopenh. 1836).
Seine Biographie lieferten Hauch und Forchhammer (deutsch von Sebald, Spand. 1853). 1876 wurde ihm in
Kopenhagen ein Bronzestandbild gesetzt.
2) Anders Sandöe, einer der bedeutendsten Juristen und Staatsmänner Dänemarks, Bruder des vorigen, geb. zu Rudkjöbing,
wurde 1801 Assessor des Hof- und Stadtgerichts, 1810 Assessor des höchsten Landgerichts zu Kopenhagen, gab aber 1813 seine richterliche
Thätigkeit auf, um als vierter Deputierter in die dänische Kanzlei zu treten, in der er 1834 zum ersten
Deputierten aufstieg, daneben auch seit 1825 Generalprokurator war. 1841 wurde er Geheimer Konferenzrat, 1842 Geheimer Staatsminister
mit Beibehaltung seiner frühern Ämter.
Infolge der Märzunruhen von 1848 mußte er nebst seinen Kollegen aus dem Ministerium treten, zugleich erhielt er seinen Abschied
als Kanzleideputierter und Generalprokurator. In die grundgesetzgebende Reichsversammlung sowie nach Einführung des neuen
Grundgesetzes in das Landsthing gewählt, kam er 1853 wieder an das Staatsruder, indem er 21. April zum Premierminister ernannt
wurde, neben welchem Amt er auch das Ministerium des Kultus, nachher das des Innern und zuletzt das des
Kultus und der Justiz verwaltete.
Unter diesem Ministerium wurden teils die besondern Verfassungsgesetze für Lauenburg, Schleswig und Holstein, teils verschiedene
Gesetze ausgearbeitet, welche den Zweck hatten, die beabsichtigte Verfassungseinheit im dänischen Staat einzuführen, bis dieselbe
endlich durch die Verordnung vom vollendet wurde. Die Opposition des Reichstags hiergegen zwang
das Ministerium, abzudanken, und führte zu einer Ministeranklage vor dem Reichsgericht, die indessen mit
Freisprechung endete. Örsted starb Er hat sich um die Verbesserung der dänischen Gesetzgebung und Rechtswissenschaft
in hohem Grad verdient gemacht. Von seinen juristischen Schriften sind die wichtigsten: »Haandbog over
den danske og norske Lovkyndighed« (Kopenh. 1822-35, 6 Bde.)
und »Eunomia« (das. 1815-22, 4 Bde.).
Sein Leben beschrieb er in dem Werk »Af mit Livs og min Tids Historie« (Kopenh.
1851-57, 4 Bde.).
3) Anders Sandöe, Naturforscher, Sohn von Örsted 1), geb. zu Rudkjöbing, wurde 1862 Professor
der Botanik an der Universität Kopenhagen, bereiste 1845-48 Zentralafrika und starb in Kopenhagen. Er publizierte
im Journal der Geographischen Gesellschaft zu London 1851 die Aufnahme des Sapoaflusses zwischen dem Nicaraguasee und der Salinasbai
in Costarica und schrieb: »Chênes de l'Amérique tropicale« (Kopenh.
1868);
»L'Amérique centrale; recherches sur sa flore etc.«
(das. 1863, unvollendet);
»Praecursores florae centroamericanae« (aus dem Nachlaß, das. 1874) u. a.
ein altgerman. Wort, das ursprünglich Spitze, scharfe Ecke, dann Anfangs- oder Endpunkt, Grenze (daher
»von Ort zu End«, s. v. w. von einem Ende zum andern), auch die vorragende Spitze eines Werkzeugs (z. B.
des Bergeisens) oder dieses selbst (z. B. die Schusterahle), ferner einen im Raume markierten Punkt oder Raumteil (daher s. v. w.
Stelle, Platz), endlich den Wohnplatz einer bürgerlichen Gemeinschaft (s. v. w. Stadt, Flecken, Dorf etc.) und (jetzt
veraltet)
eine größere Landesabteilung, Provinz etc. bezeichnet. Insonderheit im Bergbau heißt Ort das Ende eines
Grubenbaues, z. B. einer Strecke, eines noch nicht durchschlägigen Stollens etc.; dann überhaupt jeder Punkt in der Grube, wo
Arbeiten auf dem Gestein oder zur Mineralgewinnung stattfinden. Ortsbetrieb ist die Fortsetzung des Grubenbaues; vor Ort, beim
Minenbau das Ende eines Ganges, wo der Mineur noch arbeitet.
in der Sprache des Mittelalters s. v. w. der vierte Teil (nach Lexer, weil die viereckigen Münzen
durch ein Kreuz in vier Orte geteilt waren); daher im Münzwesen der vierte Teil einer Münze, vorzugsweise ¼ Reichsthaler, 1⅓
Ort = 1 Mk. lübisch. Unter Ortskronen verstand man die dänischen und kaiserlichen Viertelkronen,
unter Ortsthaler und Reichsort in einigen Gegenden Deutschlands die nach dem 20-Guldenfuß geprägten
Viertelthalerstücke, unter Ortsgulden Viertelgulden, im Kanton Zürich
die 10-Schillingstücke, Örtli oder Vierbätzler, unter Ortsgroschen
das alte Mecklenburger 3-Pfennigstück, unter Ortspfennig (Brabanter Ort) eine Rechnungs- und Kupfermünze in Lüttich, Brabant
und Flandern, deren 160 nach jetzigem Geld 2 Mk. 10 Pf. betrugen, und die auch im Klevischen etc. unter
dem Namen Ortjen kursierte. Ort war in einigen Gegenden auch ein Flüssigkeitsmaß, = ¼ Maß.
(Novarese), Städtchen in der ital. Provinz Novara, am vorspringenden Ostufer des Ortasees (Lago Cusio) malerisch
gelegen, Endpunkt der Eisenbahn Novara-Orta (Fortsetzung nach Domodossola im Bau), hat hübsche Villen und (1881) 773 Einw. Der
See liegt 330 m ü. M., ist 12 km lang, 2 km breit, hat
nördlich einen Abfluß durch die Strona zum Lago Maggiore und wird von einem Dampfer befahren. Über Orta erhebt sich der Monte
Sacro, mit herrlicher Aussicht und berühmter Wallfahrtskirche. Gegenüber von Orta mitten im See liegt die Felseninsel San Giulio.
(das antike Hortanum), Stadt in der ital. Provinz Rom, Kreis Viterbo, an der Mündung der Nera
in den Tiber und der Teilung der von Rom kommenden Eisenbahnlinie in die Zweige nach Florenz und Ancona, hat Spuren antiker Thermen,
Schiffbau und (1881) 2884 Einw.
(Cabo de) bildet den nordwestlichsten Vorsprung der Iberischen Halbinsel in der spanischen Provinz
Coruña, am Atlantischen Ozean, unter 43° 45' nördl. Br. und 7° 55' westl. L. v. Gr.
1) Philipp Friedrich Wilhelm, unter dem Pseudonym W. O. v. Horn bekannter Volksschriftsteller, geb. zu
Horn bei Simmern auf dem Hunsrück, studierte in Heidelberg, wurde 1820 Pfarrverweser, dann Pfarrer zu Manebach, wo
er unter dem Namen Fr. Wilh. Lips bereits mehrere Bändchen romantischer Erzählungen erscheinen ließ. Anfang 1835 wurde er
als Superintendent nach Sobernheim versetzt, legte 1863 aus Gesundheitsrücksichten sein Amt nieder, um nach Wiesbaden überzusiedeln;
starb Allgemein verbreitet ist Örtels treffliches Volksbuch »Die
Spinnstube«, welches seit 1846 jährlich erschien und seinen Ruf als Volksschriftsteller begründete. Daneben
veröffentlichte er zahlreiche nicht minder treffliche Erzählungen für die Jugend und das Volk, aus denen er später eine
Auswahl in den »Gesammelten Erzählungen«