(lat.), alles, was im
Gegensatz zu dem Nachgebildeten und Nachgeahmten das Erste und also Ursprüngliche ist,
z. B. eine
Schrift, von der man eine
Abschrift
(Kopie) genommen hat, oder ein vom
Künstler selbst nach eignen
Ideen ausgeführtes Kunstwerk, im
Gegensatz zu
Kopie und Wiederholung.
DaherOriginalität, s. v. w. Ursprünglichkeit, ein
Begriff,
der vorzüglich im Gebiet der
Wissenschaft und
Kunst, wo sich die schöpferische
Kraft
[* 4] des
Genies offenbart, Geltung hat. Wir
sagen von einem
Künstler: er hat Originalität, wenn er frei aus der Ursprünglichkeit seines eignen
Genius schafft. Im gewöhnlichen
Leben versteht man dann unter Originalität auch das durch seine Eigentümlichkeit vom Allgemeinen
Abweichende, Überraschende, Seltsame und
Wunderliche; in diesem
Sinn gebraucht man (statt original) das
Eigenschaftswort originell.
arsenhaltige Kupferfarbe, ähnlich dem
Schweinfurter Grün. ^[= schönste grüne Kupferfarbe, eine Verbindung von essigsaurem Kupferoxyd mit arsenigsaurem Kupferoxy ...]
daher originärer Rechtserwerb, der unabhängig von dem
Recht
eines andern erfolgende
Erwerb eines
Rechts, im
Gegensatz zum derivativen oder abgeleiteten
Erwerb, welcher der Ausfluß
[* 5] des
Rechts eines andern ist;
[* 8] (franz., spr. orijong,»Ohrchen«,
Bollwerksohr), im ältern Bastionärtracee die Abrundung g i (s. Figur) des
Schulterpunktes eines
Bastions, dessen eigentliche
Flanke g f der
[* 8]
Figur sein würde.
Das Orillon sollte die zurückgezogen
Flanke gegen bestreichendes
Feuer besser decken.
(Alto Orinoco),
Territorium der Bundesrepublik
Venezuela,
[* 9] umfaßt beide
Ufer des Orinokostroms
zwischen der
Gabelung mit dem
Cassiquiare und der Mündung des
Meta und hat nach den Ansprüchen
Venezuelas ein
Areal von 310,300
qkm (5635,3 QM.) mit (1883) 18,478
zivilisierten Einwohnern.
(Orenoko), einer der Hauptströme
Südamerikas, hat seine noch von keinem
Europäer besuchten
Quellen am Südrand der
Sierra Parime im
Hochland von
Guayana (wahrscheinlich nicht über 1500 m ü. M.), durchströmt in seinem
obern
Lauf das
Hochland, das er nach seinem
Austritt aus demselben umsäumt, indem er eine große
Spirale um seine
Quelle
[* 10] beschreibt,
so daß seine Mündung in gerader
Linie nur etwa 890 km von dem Quellgebiet entfernt
ist, während seine
ganze Stromentwickelung einschließlich der großen
Krümmungen 2500 km beträgt.
Auf der ersten
Strecke seines
Laufs (von etwa 560 km)
ist er sehr reißend und führt schon eine mächtige Wassermasse mit sich,
indem er bereits 6½ Tagereisen oberhalb
Esmeralda, bis wohinRobertSchomburgk 1839 vordrang, eine
Breite
[* 11] von 600 bis 750 m hat. Bei
Esmeralda (290 m) tritt der
Strom in seinen mittlern, ruhigern
Lauf und nimmt eine westliche
Richtung
an. Auf dieser
Strecke entsendet er in einer
Bifurkation (280 m ü. M.) ein Drittel seiner Gewässer in den
Cassiquiare, der
in denRio Negro
[* 12] mündet und so eine ununterbrochene Wasserverbindung zwischen dem in derselben
Ebene,
aber in entgegengesetzter
Richtung fließenden
Marañon, in welchen der
Rio Negro mündet, und dem Orinoko vermittelt.
Bald darauf, unterhalb
San Fernando de Atabapo, wendet sich der
Strom gegen N. und betritt das Gebiet der durch Granitklippen
gebildetenKatarakte (Raudales), von denen die von
Maypures und
Atures die berühmtesten sind. Zahlreiche
Nebenflüsse strömen von den
GebirgenGuayanas, von den
Andes und den
GebirgenVenezuelas zum Orinoko hinab. Die größten sind links:
Guaviare (Mündung 227 m),
Meta (s. d.), Vichada, Arauca,
Apure (s. d.) etc.;
rechts: Ventuari, Caura, Caroni.
Bei der Mündung
des
Apure (63 m) beginnt der
Strom seinen Unterlauf, in welchem er sich ostwärts wendet und nun in einer
Breite von 6-7000
m zwischen dichten Waldungen langsam die
Ebenen
(Llanos, s. d.) durchfließt. Nach der
Aufnahme des Caroni beginnt der Orinoko sein
22,000 qkm (400 QM.) großes
Delta
[* 13] zu bilden, indem er sich in eine unübersehbare
Menge von Mündungsarmen
und
Kanälen teilt, die, zwischen zahllosen größern und kleinern, durch die Schlammabsätze des
Flusses gebildeten
Inseln
sich hindurchdrängend, dem Atlantischen
Ozean zueilen. So entsteht ein
Labyrinth von Mündungen, deren man an 50 zählt, welche
einen
Raum von 266 km einnehmen, von denen aber nur sieben schiffbar sind.
Die Hauptmündung, La
Boca de Navios, die einzige, in welche große
Schiffe
[* 14] einlaufen können, ist gegen 6 km breit und erweitert
sich zwischen
Punto Barima und der
Insel Nuima zu fast 37 km. Die mit Heftigkeit ausströmenden milchweißen Gewässer des
Orinoko sind auf eine weite
Strecke im
Ozean sichtbar und überzeugten
Kolumbus von der
Existenz eines großen
Festlandes. Seine jährliche
Überschwemmung beginnt mit April, erreicht im
September ihre
Höhe und endet mit dem
Februar.
Das
Wasser tritt dabei stellenweise 190 km über die
Ufer hinaus. Die Tiefe des
Stroms ist an manchen
Stellen sehr beträchtlich.
Sein Stromgebiet umfaßt einen Flächenraum von 955,000 qkm (17,330 QM.). Unter den wenigen
Städten, die am Orinoko liegen, ist
Ciudad Bolivar
(Angostura) die bedeutendste. Zwischen hier und
Trinidad besteht monatliche Dampferverbindung,
und während der
Hochwasserzeit laufen kleinere
Dampfschiffe von
Ciudad Bolivar bis
San Fernando de
Apure. Überhaupt ist der
Strom von der Mündung bis zu den
Katarakten von
Atures gegen 1500 km weit schiffbar, auch oberhalb
Maypuresist er wieder auf einer
Strecke von 940 km fahrbar. Die
Ufer des Orinoko sind ungemein reizend und bieten ein stets wechselndes Gemälde
von höchster Pracht.
Oriolidae
(Pirole),
Familie derSperlingsvögel
[* 15] (s. d.). ^[= (Passeres, hierzu Tafeln "Sperlingsvögel I u. II"), die artenreichste Ordnung der ...]