2,2 auf das QKilometer, darunter 14 Proz. Karelen, 2½ Proz.
Tschuden, im übrigen
Russen. Nach der
Konfession gehören, außer etwa 9000 Anhängern der Danilowschen
Sekte (vgl.
Raskolniken)
sowie 600 Katholiken und etwas über 1000
Protestanten, alle zur griechisch-katholischen
Kirche. Olonez ist neben
Wologda das waldreichste
Gouvernement Rußlands. Das
Areal setzt sich zusammen aus 63,4 Proz.
Wald, 31,1 Unland und nur 2,5 Ackerland
sowie 3 Proz.
Wiesen und
Weiden.
Kiefern und
Birken werden in den Wäldern vorzüglich angetroffen.
Die häufig bis 900 qkm großen
Sümpfe sind meist von
Ellern- und Weidengebüschen bedeckt. Von
Cerealien werden
Roggen (1884:
515,500
hl) undHafer
[* 1] (686,800
hl), ferner
Gerste
[* 2] in unzureichender
Menge gebaut; besser gedeihen
Lein und
Rüben, welch letztere neben
Fischen das Hauptnahrungsmittel der
Bevölkerung
[* 3] sind. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner bilden
die verschiedenen
Branchen der Holzindustrie nebst Fischfang und
Jagd. Der Viehstand wies 1883 auf: 66,923
Pferde,
[* 4] 146,551
StückRindvieh, 90,195
Schafe
[* 5] und 4871
Schweine.
[* 6]
Nennenswert als Industriezweig ist auch das Einsammeln von
Pilzen und
Beeren. Außerdem finden viele Einwohner
durch die nicht unbedeutende Montanindustrie Beschäftigung. Die
Industrie ist nicht hervorragend, sie geht in 281
Fabriken
mit 1806 Arbeitern vor sich und produziert 1884 für 1,251,000
Rub.; namentlich Holzsägerei,
Branntweinbrennerei, Getreidemüllerei,
Lederbereitung und Flachsbrechen werden betrieben. An
Schulen und
Kirchen mangelt es im
Gouvernement verhältnismäßig
nicht (1883 zählte man 244
Schulen mit 9735
Schülern, darunter 6
Mittelschulen mit 883 Lernenden). In administrativer Hinsicht
wird Olonez in sieben
Kreise
[* 10] geteilt: Kargopol, Lodejnoje
Pole, Olonez,
Petrosawodsk, Powjenez, Pudosh und
Wytegra;
Hauptstadt ist
Petrosawodsk.
- Die Kreisstadt Olonez hat (1885) nur 1338 Einw.;
sie wird schon 1137 erwähnt und spielte im 17. Jahrh.
eine
Rolle.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Arnsberg,
[* 17] an der
Lippe
[* 18] und der
Linie Finnentrop-Rothemühle der Preußischen
Staatsbahn, 331 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, eine Anstalt für epileptische
Kinder, ein Waisenhaus, ein
Krankenhaus,
[* 19] ein
Amtsgericht, eine Oberförsterei, ein Bergrevier,
ein Kupferschmelz-,
Walz- und
Hammerwerk mit Drahtzieherei, 11
Gerbereien, ein Dampfpuddlings- und
Hammerwerk, eine
Metallgießerei,
eine Leimsiederei und (1885) 2633 meist kath. Einwohner.