Rhizopoden (s. d.), und zwar zu der
Ordnung der sogen. Foraminifera perforata gehörig. Die Nummuliten
[* 1] bilden scheiben-
oder linsenförmige
Körper von 2-60
mmDurchmesser und geringer
Dicke. Die kalkige
Schale ist im Innern durch eine dünne
Platte,
die ähnlich wie die
Feder einer Taschenuhr spiralig aufgewunden ist, und durch viele schräg zu derselben
stehende Querwände in eine große Anzahl
Kammern geteilt. Doch sind diese alle durch feine Öffnungen miteinander in
Verbindung.
Die älteste
Kammer liegt im
Mittelpunkt der
Scheibe und ist einfach kugelig. Die Nummuliten bilden einen Hauptbestandteil des sogen.
Nummulitenkalks, aus dem beispielsweise die ägyptischen
Pyramiden errichtet sind, und helfen so die großen
Gebirgsmassen des Nummulitensystems zusammensetzen. Dieses verbreitet sich von den
Pyrenäen aus durch die
Alpen,
[* 2]
Karpathen
und den
Kaukasus bis zum
Himalaja und dem
Altai und südlich vom
Mittelmeer durch
Ägypten,
[* 3]
Algerien
[* 4] und
Marokko hindurch; auch
in den tiefern
Schichten des
PariserBeckens ist es vertreten. S. die Abbildung von Nummulites auf Tafel
»Tertiärformation
[* 5] I«.
(WadiNun, auch Ogulmin), Stadt im südwestlichen Teil von
Marokko, am
Fluß Nun (Assaka), der unterhalb der Stadt
in den Atlantischen
Ozean mündet, auf einer Anhöhe, treibt ansehnlichen
Handel mit Sklaven sowie mit
Pferden,
Maultieren und
Schafen und hat 5-6000 Einw., unter denen eine Anzahl
Juden, die hier keine unterdrückte
Stellung einnehmen.
(spr. nönn-iht'n),Stadt in
Warwickshire
(England), nördlich von
Coventry, hat eine lateinische
Schule, Wollwarenfabriken,
Baumwollspinnerei und (1881) 8465 Einw.
deArce,Gaspar, span. Dichter, geb. zu
Valladolid, widmete sich in
Toledo
[* 9] philosophischen
Studien und
bekam daselbst bereits 1849 für ein
Drama das Ehrenbürgerrecht. Darauf ging er
nach
Madrid,
[* 10] wo er, teils mit
AntonioHurtado,
verschiedene
Dramen schrieb, von denen »Déndas de honra«,
»Quien debe, payn«,
»Justicia providencial« und
»El haz de leña« den meisten Beifall fanden. Als
Korrespondent der
Madrider »Iberia« beschrieb
er den spanisch-marokkanischen
Krieg. 1874 wurde er Mitglied der spanischen
Akademie.
SeinenRuf als
Lyriker begründeten die »Critos del combate«
(Madr. 1875, 1879 u. 1884),
Nuñez deArces Werke zeichnen sich durch Schwung
der
Phantasie,
Energie des
Ausdrucks und geistige Vertiefung aus. Er ist auch
Politiker und gehört seit 1865 den
Cortes an, wo
er zu den hervorragendsten Parteigenossen
Sagastas zählte; 1882 wurde er zum
Minister der überseeischen Angelegenheiten ernannt.
(Nuntius,Nuncius, lat.; Nunzius apostolicus, apostolischer
Vikar), päpstl. Abgesandter; Nunziatur, Bezeichnung
für
Amt und
Wohnsitz eines solchen. Nunzien wurden früher namentlich die sogen. Legati missi, d. h.
die zur Ausübung der päpstlichen Primatialrechte in gewisse
Bezirke abgeordneten
Prälaten, genannt (s.
Legaten). Heutzutage bezeichnet man damit die diplomatischen Vertreter des
Papstes an weltlichen
Höfen, welche regelmäßig
zu den
Gesandten erster
Klasse gehören (s.
Gesandte), während man diejenigen diplomatischen
Agenten des
Papstes, welche, wie
z. B. der päpstliche Abgesandte im
Haag,
[* 14] zur zweiten
Klasse der
Gesandten gerechnet werden, Internunzien
nennt. Zuweilen wurden aber auch ständige Nunziaturen zur Überwachung der
Durchführung der Beschlüsse des Tridentiner
Konzils und zur Bekämpfung des
Protestantismus errichtet, indem alsdann der betreffende Nunzius mit der Ausübung besonderer päpstlicher
Vorrechte, namentlich der päpstlichen
Jurisdiktion, betraut wurde (Nunzius cum potestati legati a latere),
so jetzt noch in
Wien
[* 15] und
München.
[* 16]
(Nufe,Nyfe), ein dem
Sultan von Gandu tributäres
Reich, am mittlern
Niger, zwischen 8 u. 10° nördl.
Br., 21,310
qkm (387 QM.) groß mit 1½ Mill. Einw.
(echten
Negern). Das Land ist außerordentlich fruchtbar und bringt alle tropischen
Früchte hervor; die
Wälder enthalten den
Butterbaum und andre wertvolle
Bäume. Es könnten hier also
MillionenMenschen leben; auch war die
Bevölkerung,
[* 18] ehe sie durch
Kriege dezimiert wurde, viel zahlreicher. Die
¶