(jetzt Nisiro), eine der südlichen
Sporaden, zwischen Telos und
Kos, besteht aus einem
in sich zusammengebrochenen
Zentralkrater (692 m), der noch jetzt durch
Detonationen, kochenden
Schwefel etc. seine Thätigkeit erweist, und war im
Altertum
wegen ihrer warmen
Quellen, ihres
Weins und ihrer
Mühlsteine
[* 5] bekannt. Die Bewohner waren dorischen
Stammes. Von der
Akropolis
[* 6] der an der Nordwestseite gelegenen Hauptstadt gleiches
Namens finden sich noch ansehnliche Reste. Die
Insel zählt jetzt etwa 4000 griech. Einwohner, welche
Wein,
Mandeln und
Schwefel ausführen.
Schoberi (Charmykstrauch),
Gewächs aus der
Familie der Reaumuriaceen, in den mittelasiatischen
Steppen, von
China
[* 9] bis an das
Kaspische Meer und Südrußland, besonders auf salzhaltigem Thonboden, 60-90, bisweilen
bis 210
cm hoch, mit sehr zahlreichen dünnen
Zweigen, kleinen, länglichen Blättern und kleinen, weißen Blütenrispen, welche
die
Zweige gänzlich bedecken. Die
Früchte sind ähnlich den schwarzen Johannisbeeren, fallen erst mit dem neuen Blütenansatz
ab, werden von den
Mongolen frisch und getrocknet, auch als Brühe genossen und dienen vielen
Tieren als
Nahrung.
s. v. w.
Salpetersäuresalze, ^[= Verbindungen der Salpetersäure mit Basen, finden sich zum Teil weitverbreitet in ...] z. B. Kaliumnitrat, salpetersaures
Kali.
(Nitrobenzīn) C6H5NO2 entsteht bei Einwirkung konzentrierter
Salpetersäure auf
Benzol. Zur
Darstellung
läßt
man inBenzol allmählich und unter Umrühren ein Gemisch von konzentrierter
Salpetersäure und
Schwefelsäure
[* 10] fließen und wäscht das Nitrobenzol nach Beendigung der
Reaktion mit
Wasser. Die entwickelten
Dämpfe verdichtet
man in einem
Kühlapparat.
Das gewaschene Nitrobenzol wird durch einen kräftigen Dampfstrom von unverändert gebliebenem
Benzol befreit. Nitrobenzol bildet ein farbloses
(gewöhnlich gelbes)
Öl vom spez. Gew. 1,2, riecht täuschend nach
Bittermandelöl, schmeckt brennend,
erstarrt bei +3°, siedet bei 205°, ist löslich in
Alkohol,
Äther und fetten
Ölen, kaum in
Wasser, gibt mit reduzierend wirkenden
SubstanzenAnilin C6H5NH2 und beim Erhitzen mit Anilinöl
Rosanilin (Fuchsinbereitung ohne
Arsen). In der
Industrie kommen
Nitrobenzole von verschiedenem spezifischen
Gewicht vor, welche aus entsprechenden
Benzolen gewonnen werden
und schwankende Gemische von Nitrobenzol mit
Nitrotoluol etc. darstellen. Sie dienen zur
Darstellung derAnilinfarben, das leichteste
dieser Nitrobenzole als Mirbanöl
(Essencede Mirbane,künstlichesBittermandelöl) zum
Parfümieren der
Seife.
(Salpetersäure-Triglycerid,
Trinitrin,
Glonoin,
Nitroleum) C3H5(NO3)3 entsteht bei Einwirkung
konzentrierter
Salpetersäure auf
Glycerin und wird dargestellt, indem man
Glycerin in ein erkaltetes Gemisch
von konzentrierter
Salpetersäure und
Schwefelsäure einfließen läßt und dabei einen
Apparat benutzt, welcher eine energische
Kühlung und die innige Mischung der
Bestandteile durch Einblasen von
Luft gestattet. Das durch viel
Wasser ausgeschiedene Nitroglycerin wird
gut ausgewaschen, zuletzt mit Sodalösung völlig entsäuert und durch
Filz filtriert. Es bildet ein farbloses,
gewöhnlich gelbes bis bräunliches
Öl vom spez. Gew. 1,6, ist geruchlos, schmeckt brennend
süß, wirkt schon in kleinen
Dosen und selbst bei Einwirkung auf die äußere
Haut
[* 11] giftig.
Das Einatmen des
Dampfes erzeugt Kopfweh, es löst sich in
Alkohol und
Äther, nicht in
Wasser, erstarrt
bei +8° kristallinisch, schmilzt bei 11°, ist schwer entzündlich, brennt selbst in größern
Quantitäten ruhig ab, ist
bei vorsichtiger Erwärmung über 100° flüchtig, siedet bei 185° unter
Zersetzung und hat dann
Neigung zu detonieren; über
250° detoniert es mit großer Heftigkeit, aber auf einer rotglühenden
Platte verbrennt ein
Tropfen ohne
Geräusch.
Ein
Gefäß
[* 12] mit Nitroglycerin kann an einem
Stein zerschellt werden ohne
Explosion, aber durch kräftigen
Stoß und
Schlag explodiert es
besonders in dünner
Schicht mit furchtbarer
Gewalt.
GrößereMassen kommen zu heftigster
Explosion, wenn
man in denselben eine
geringe
MengeKnallquecksilber (in einem Kupferhütchen) zur
Detonation bringt. Besonders gefährlich zu
handhaben ist das gefrorne Nitroglycerin.
Reines Nitroglycerin hält sich lange unverändert; unreines, namentlich saures, Nitroglycerin zersetzt
sich aber beim Aufbewahren und explodiert dann sehr leicht. Bei der
Explosion zerfällt es in
Kohlensäure,
Wasser,
Stickstoff
und
Stickstoffoxydul; durch
Kalilauge wird es in
Glycerin und salpetersaures
Kali zersetzt. Das Nitroglycerin übertrifft
an explosiver
Kraft
[* 13] das
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