luther.
Kirche, 3 Klöster, eine
Synagoge und 2
Moscheen. Bemerkenswert darunter sind: die 1221 erbaute
Kathedrale der
Verklärung Christi
und das Blagowjeschtschenskij- und Petschorskij-
(Höhlen-)
Kloster durch ihre archäologischen
Schätze.
Ferner besitzt Nishnij Nowgorod ein
geistliches
Seminar mit tatarischer Abteilung, das Alexandrowsche
Knaben- und das Mriensche Fräuleininstitut, das aus
Nowgorod hierher übergeführte Araktschejewsche Militärgymnasium, 2
Theater,
[* 1] Salzmagazine, mehrere Bankanstalten
(darunter die 1870 gegründete Kaufmannsbank), gegen 250 Ambaren
(Warenlager) und 6500
Buden für den Meßhandel sowie für
die verschiedenen
Waren 7 Landungsplätze an den
Flüssen, mit einer Gesamtlänge von über 15 km. Die Zahl der Einwohner beträgt
(1881) 69,393. Die FabrikationNishnijNowgorods beschränkt sich auf dieselben
Zweige wie die im
Gouvernement
(s.
oben).
Die
Messe, welche ursprünglich im alten Bolgar, unterhalb der Mündung der
Kama, dann in der Gegend von
Arsk im
GouvernementKasan
[* 6] stattfand, wurde um 1550 nach
Makarjew und 1817 nach dem
Brande dieser Stadt nach Nishnij Nowgorod verlegt. Der
Wert der dort aufgespeicherten
Waren betrug 1857: 86 Mill., 1865: 111,5 Mill. und 1887: 193 Mill.
Rub. Dem Wert nach die erste
Stelle nahmen 1887 die russischen
Waren mit 160 Mill.
Rub. ein.
Thee wurde für 18⅕ Mill. (1886
nur für
13⅖ Mill.), ausländische, europäische und
Kolonialwaren für 8 Mill., bucharische und chinesische
Waren für 6 Mill., persische
für 3,5 Mill., kaukasische und transkaukasische für 653,400
Rub. angeführt.
Unter den russischen
Waren sind die hauptsächlichsten: Baumwollfabrikate, Wollwaren,
Leinen- und Hanferzeugnisse,
Seiden- und Halbseidenfabrikate,
Pelzwerk
[* 7] (1886: 1,150,000
StückFeh, 12,800
Zobel, 5000
StückNerze), Lederwaren,
Metalle
(Eisen,
[* 8] Stahl,
Kupfer),
[* 9]
Glas-,
Porzellan- und Fayenceerzeugnisse,
Getreide,
Fische
[* 10] und
Getränke; unter den ausländischen
Waren (d. h. aus
Europa mit den
Kolonien), die von Jahr zu Jahr steigende Bedeutung erlangen, sind namentlich zu nennen:
Droguen und Apothekerwaren, Manufakturwaren,
Wein,
Kaffee,
Olivenöl. Von allen angeführten
Waren wurden 1885 für 167⅘ Mill.
Rub. verkauft, während für 18⅓ Mill.
Rub. unverkauft blieben. - Nishnij Nowgorod wurde vom
GroßfürstenJuri Wsewolodowitsch 1212, nach
andern Nachrichten 1222, als Grenzfestung gegen die
Mordwinen angelegt. Seit 1350 die glänzende
Residenz
der
Großfürsten von
Susdal, wurde es 1390
Moskau
[* 11] einverleibt. Nishnij Nowgorod hat viel von den
Überfällen der
Mordwinen,
Mongolen und besonders
der Tartaren zu leiden gehabt und wurde wiederholt ein
Raub der
Flammen.
Von den
Römern zuerst unter
Lucullus erobert, wurde sie später abwechselnd von
Römern und Persern eingenommen, bis sie, von
Severus
befestigt, zur römischen
Kolonie und zur Vormauer des römischen
Reichs im O. wurde.
Der Perserkönig
Sapor belagerte Nisibis 338-350
dreimal vergeblich (Nisibinischer
Krieg).
Sie
ist durch einen
Damm mit einem isolierten Felsplateau verbunden, auf welchem sich das Seelazarett befindet,
hat ein
Kastell, eine Quarantäneanstalt, einen
Hafen
(PortoPavone), zählt (1881) 1202 Einw. und liefert vorzügliches
Obst
und
Pilze.
[* 13]
1) in der griech.
Sage Sohn des
KönigsPandion von
Athen,
[* 14] war König von
Megara und Erbauer
von dessen Hafenstadt
Nisäa. Als
Minos von
Kreta auf seinem
Zuge gegen
Athen auch
Megara belagerte, schnitt des Nisos Tochter
Skylla,
die sich in
Minos verliebt hatte, ihrem
Vater das goldene oder purpurne
Haar,
[* 15] an dem nach einem Orakelspruch sein
Leben und das
Schicksal des
Reichs hing, ab, worauf er starb und die Stadt in die
Gewalt des
Minos fiel. Die Verräterin
ward von den
Göttern in den
Vogel Keiris
(Ciris), mit einem purpurnen
Busch auf dem
Haupt, verwandelt. Den Gegenstand behandelt
ein kleines lateinisches
Epos (s.
Ciris).
Franz, dramat. Dichter, geb. zu
Wien,
[* 16] Sohn eines Schauspielers, absolvierte das
Gymnasium zu den
Schotten
daselbst, sah sich dann aber infolge von Kränklichkeit fast ganz auf Selbstbildung angewiesen und widmete sich der dramatischen
Produktion, die frühzeitig durch Jugendeindrücke bei ihm wachgerufen worden war. Nach einem jahrelangen
Aufenthalt zu St.
Georgen bei
Wilden in
Steiermark
[* 17] lebt er, immer körperlich leidend, jetzt in
Wien. Mit dem
Schauspiel »Ein
Wohlthäter« (1854) errang er am Hofburgtheater den ersten Erfolg; auch die durch energische dramatische
Diktion ausgezeichneten
Stücke: »Heinrich der
Löwe« (1858) und
»Perseus
[* 18] von
Makedonien« fanden
gute Aufnahme.
in welchem der Hauptcharakter groß angelegt und lebendig ausgeführt
ist;
das Volksdrama »Die Zauberin am
Stein«
(Wien 1863) und die
Tragödie
»Agnes von
Meran«
[* 19] (das. 1877), welch letztere ihm 1878 den
Schillerpreis eintrug. - Nissel ist nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter, dem Schlesier
Karl Nissel, geb. zu
Neumarkt,
der gleichfalls
Dramen geschrieben hat, darunter die
Trauerspiele: »Die
Söhne des
Kaisers« (1859),