selben bei dem Dorf
Charvati, unfern von
Argos, Reste der kyklopischen Ringmauer mit dem berühmten Löwenthor (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 1] I«,
[* 2]
Fig. 16, und Tafel
»Baukunst
[* 3] IV«,
[* 2]
Fig. 1 u. 2) und ein unterirdisches Kuppelgebäude
von bienenkorbähnlicher Form, das ursprünglich als Grabkammer, später auch als Schatzkammer diente (»Schatzhaus
des
Atreus«),
waren schon seit der wissenschaftlichen Expedition der
Franzosen nach dem
Peloponnes (1822)
genauer bekannt. Doch haben erst die 1876 und 1877 von
Schliemann veranstalteten
Ausgrabungen eine genügende
Anschauung von der
alten Königsburg und den zu ihr gehörigen Bauanlagen
(Gräbern etc.) ermöglicht (s.
Plan). Die
Entdeckungen bestehen in der
Ausgrabung eines zweiten Schatzhauses, von fünf Massengräbern,
Mauern etc. und in einer großen Zahl
von Architekturfragmenten, Grabstelen,
Terrakotten,
[* 4] Thongefäßen, goldenen
Masken
[* 5] (Abbildungen bei Art.
»Masken«),
Schmucksachen
[* 6] aus Goldblech, welche in den
Gräbern gefunden worden sind. Die vergleichenden Untersuchungen von Milchhöfer und
Newton haben
ergeben, daß diese Gräberfunde einer
Kunst angehören, welche von den alten Kulturländern
Mesopotamiens
ausgegangen, aber in
Kleinasien und
Phönikien mit neuen
Formen und
Typen bereichert und stilistisch beeinflußt worden ist.
Nach Ulr.
Köhler tragen die
Funde durchaus orientalischen
Charakter und zeigen keine
Spur von griechischem
Geist,
Glauben oder
Sitte. Sie gehören der Zeit
vor derDorischen Wanderung (1000
v. Chr.) an und sind nach
Athen
[* 7] überführt
worden.
durch
Pilze
[* 9] veranlaßte
Pflanzengallen (s.
Gallen). ^[= # (Cecidien), pathologische, an Pflanzen durch Schmarotzer hervorgerufene lokale Gewebeneubildungen, ...]
(griech.),
Naturgeschichte der
Pilze (s. d.). ^[= (Schwämme, Fungi, Mycetes, hierzu 2 Tafeln), in den ältern Systemen kryptogamische Pflanzenmasse ...]
eine der
Kykladen, südöstlich von
Tinos, 86 qkm (1,57 QM.) groß, bildet
eine bis 364 m ansteigende, kahle und wasserarme Granitfläche, die aber guten
Wein,
Südfrüchte und etwas
Gerste
[* 10] hervorbringt.
Die in
Essig eingemachten
Wachteln, von welchen alljährlich ungeheure
Züge auf Mykonos sich niederlassen, sind als Delikatesse
gesucht. Die Einwohner (Mykonioten), (1879) 4466 an der Zahl, standen schon im
Altertum imRuf tüchtiger
Seeleute und treiben besonders
Schiffahrt und
Handel. Die Hauptstadt an der Westküste hat eine geschützte
Reede und (1879) 3374 Einw.;
an der
Nordküste liegt der Hafenort Panormo. Das
Altertum verlegte nach Mykonos den Schauplatz des Gigantenkampfes.
(v. griech. mykos,
Schwamm,
Pilz),
[* 11] ursprünglich nach
Virchow Kollektivbezeichnung für
alle diejenigen Erkrankungen einzelner
Gewebe
[* 12]
(Haut,
[* 13]
Schleimhäute,
Knochenmark etc.), welche direkt durch das parasitäre Wachstum
niederer Pilzspezies hervorgebracht werden. Da der
Name Mykosis zu einer Zeit entstand (Anfang der 50er Jahre), zu welcher über
die niedrigsten Pilzformen, die
Schizomyceten, überhaupt nur sehr wenig, über ihre Bedeutung als Krankheitserreger
gar nichts bekannt war, so hat man bei den frühern
Autoren (bis etwa 1868) unter Mykosen immer nur Erkrankungen zu verstehen,
denen als
Ursache Ansiedelungen von
Schimmelpilzen zu
Grunde liegen; da diese
Pilze niemals allgemeine
Krankheiten verursachen,
so schließt der ältere
Begriff schon
an sich mit ein, daß unter Mykosis nur ein örtliches
Leiden
[* 14] gemeint
sein kann.