2)
John, einer der namhaftesten engl. Verlagsbuchhändler, geb. zu
London,
[* 1] war der Sohn eines
Schotten,
JohnMac Murray, der, nachdem er als Marineoffizier gedient hatte, 1768 W. Sandbys Buchhandlung
in
London übernahm und unter seinem
Namen, mit
Weglassung des
Mac, fortführte. Nach dem
Tode desselben
stand das
Geschäft einige Jahre unter Leitung der
Witwe, bis es der inzwischen mündig gewordene Sohn übernehmen
konnte, der es bald zu einem der bedeutendsten
Englands erhob. Unter anderm begründete Murray 1809 die so einflußreiche toryistische
Zeitschrift »The Quarterly
Review« und gab durch seine »Family library« (1830-41) den Anstoß
zu den jetzt so verbreiteten wohlfeilen
Volksbibliotheken.
Fast alle litterarischen
Notabilitäten seiner Zeit und seines Vaterlandes,
unter andern
LordByron, W.
Scott,
Southey, W.
Irving, wußte
er an seine
Firma zu ziehen. Er starb -
SeinGeschäft
wird von seinem namentlich durch die »Handbooks for travellers« weit bekannten
Sohn
John Murray, dem jüngern, geb. 1808, fortgeführt.
Letzterer pflegt mit Vorliebe die wissenschaftliche
Richtung; sein
Verlag
enthält Werke von
Hallam,
Barrow,
Wilkinson,
Grote,
Motley,
Lyell,
Layard,
Murchison,
Livingstone,
Darwin,
Schliemann u. a.
Neckarkreis,
OberamtBacknang, an der
Murr und an der
LinieWaiblingen-Hessenthal der
Württembergischen Staatsbahn, hat eine ehemalige Benediktinerabtei, deren
Kirche jetzt evangelische Stadtkirche ist, mit
der sehr alten, architektonisch wertvollen Walderichskapelle, eine Lateinschule, Möbeltischlerei, Obstbau, Holzhandel und
(1885) 2363 fast nur evang. Einwohner.
Gefäße (Murrhĭna vasa), bei den alten
Römern eine Art kostbarer, höher als
Gold
[* 9] geschätzter
Gefäße,
wahrscheinlich aus einer edlern Art des orientalischen
Flußspats verfertigt.
(Morumbidschi, engl. Murrumbidgee), großer, 2160 km langer, rechtsseitiger
Nebenfluß des
Murray in
Neusüdwales, entspringt auf dem Nordostabhang der Manerooberge, fließt erst
nördlich, dann westlich durch weite, schöne Weidegründe, in denen sich die von ihm wie vom
Murray ausgesandten
Arme bei
hohem
Wasserstand begegnen, und fällt, nachdem
er den von den Cullarinbergen kommenden seichten Lachlan aufgenommen, in den
Murray.
Zuzeiten des
Hochwassers ist der Murrumbidschi bis Gundagai fürDampfer fahrbar.
(Maksudabad), Hauptstadt des gleichnamigen
Distrikts in der britisch-ind.
ProvinzBengalen, der 5553 qkm
(101 QM.) mit (1881) 1,226,790 Einw.
(Hindu und Mohammedaner) umfaßt, liegt links am
Bhagirathi, hat einen großen, prächtigen
Palast des Nawabs von
Bengalen, der
eine
Pension von der britischen
Regierung empfängt, und (1881) 39,231 Einw.,
deren
Elfenbeinschnitzereien altberühmt sind.
(Murzuq), Hauptstadt von
Fezzan in Nordafrika, 775 km südsüdöstlich von
Tripolis, 503 m ü. M., am
Ostende
[* 11] einer 100 km
langen, 15-20 km breiten Bodensenkung (Hofra), welche von Salzsümpfen erfüllt ist, zwischen denen aber Frischwasserquellen
emporspringen und
Gärten,
Felder, besonders Dattelpflanzungen, angelegt sind. Die Gegend ist durch dieSümpfe
und die großen klimatischen Schwankungen (5° im
Winter, 45° C. im
Sommer) äußerst ungesund, nur die
Lage der Stadt am
Knotenpunkt
verschiedener Karawanenstraßen rechtfertigt die
Wahl des
Ortes. Mursuk bedeckt einen
Raum von 3 qkm, der, von einer hohen Lehmmauer
eingefaßt, die
Kasba mit einer
Kaserne,
Moschee und derResidenz des türkischen
Gouverneurs einschließt
und (mit den Vorstädten) von 6500
Menschen aller Farbenschattierungen bewohnt wird, welche lebhaften
Handel mit den
Produkten
des
Sudân wie mit den Industrieerzeugnissen
Europas treiben und an dem trotz aller Verbote hier stark betriebenen
Sklavenhandel
sehr beteiligt sind.
Der Murtensee, 27½ qkm groß, ist ein ziemlich einsames, von
Weinbergen, Obsthainen und Fruchtfeldern eingerahmtes Wasserbecken,
das von der
Broye durchflossen wird. Früher lag sein
Spiegel
[* 13] nur 10
cm über demjenigen des
NeuenburgerSees; dann mußte auch diese Flußstrecke in das
System der
Juragewässerkorrektion (s. d.) hineingezogen und von ihr aus ein
Verbindungsarm zum Aarekanal geschaffen werden. Infolge dieser
Arbeiten liegt jetzt der mittlere Wasserstand 433 m ü. M.
(früher 435,2 m). Die Tiefe beträgt im
Maximum 49 m. Auch hier sind wichtige Pfahlbaufunde gemacht worden.