Muldenblei, in solcher Form gegossenes
Blei; in der
Geognosie jede konkave, länglich geformte Einsenkung einer
Fläche, insbesondere
einer Schichtfläche, vorausgesetzt, daß die Einsenkung nach allen
Richtungen abgegrenzt ist; sonst redet man von einer
Bucht
oder buchtförmigen
Ablagerung.
Beispiele von
Mulden sind die »Hilsmulde« in Norddeutschland, die böhmische Kohlenmulde
und Braunkohlenmulde, während man die Kreideablagerung
Westfalens, welche nach
Westen offen, als
Becken
(s. d.) bezeichnet, ebenso wie das
Pariser Tertiärbecken u. a. In der
Orographie (physikalischen
Geographie) bezeichnet
man in
gleichem
Sinn als eine allerseits von ansteigendem
Terrain umgrenzte längliche
Senkung der Bodenoberfläche.
Auch in der
Frage der Pflanzenernährung nahm er eine der herrschenden Strömung entgegengesetzte
Richtung
ein und betonte mehr als andre die Bedeutung des
Humus. Er nahm 1868 seine Entlassung und war bis 1875 nur noch als Advisor
des niederländischen Kolonialministeriums thätig,
dem er in dieser
Eigenschaft 40 Jahre lang angehört hatte. Er starb erblindet
Ende April 1880 in
Utrecht. Von seinen Werken sind hervorzuheben: »Versuch einer allgemeinen physiologischen
Chemie« (Rotterd. 1843; deutsch, Braunschw. 1844-51);
»Die
Ernährung in ihrem Zusammenhang mit dem Volksgeist« (Rotterd. 1847);
»Die
Chemie der austrocknenden
Öle«
[* 22] (das. 1867);
»De natuurkundige methode
en de verspreiding der
Cholera«
(Rotterd. 1866).
Mit van
Hall
[* 23] und Vrolik redigierte er 1826-1832 die »Bijdragen tot de natuurkundige
Wetenschappen«, allein von 1832 bis 1836 und mit Wenckebach von 1836 bis 1838 das »Natuur-
en scheikundig archief«, endlich mit
Miquel und Wenckebach das
»Bulletin des sciences physiques et naturelles
en Neerlande«, seit 1842 allein die »Scheikundige onderzoekingen gedaan
in het laboratorium der Utrechtsche hoogeschool« und 1857-65 die »Scheikundige
verhandelingen en onderzoekingen«. Seine Selbstbiographie (»Levensschets«)
erschien nach seinem
Tod (2. Aufl.,
Utrecht 1883).
(spr. möllgrēw), 1)
ConstantineJohn Phipps,
Lord, brit. Seefahrer, geb. befehligte 1773 die zur
Entdeckung einer nordwestlichen Durchfahrt ausgerüstete Expedition, mußte aber beim 80.° nördl.
Br. in der
Nähe von
Spitzbergen umkehren, wurde 1775
Lord und Parlamentsmitglied, 1777
Kommissar der
Admiralität und kommandierte
daneben im
Krieg mit den nordamerikanischen
Kolonien bis 1783 ein
Linienschiff. Hierauf zum Geheimrat, 1784 zum
Peer ernannt, starb er auf einer
Reise in
Lüttich
[* 25] Eine
Beschreibung seiner Expedition enthält das
»Journal of a
voyage towards the
North-Pole« (Lond. 1774).