mehr
dient die
Klappe e und zur Regulierung des
Zugs und des Vorganges das Luftventil v und ein
Schieber vor a. Die
Tarare erhalten
oft mehrere Auslaufkanäle hintereinander und sortieren dann zugleich die
Körner nach ihrem spezifischen
Gewicht und ihrer
Größe. Zur
Entfernung des Gesämes
(Erbsen,
Wicken,
Raden etc.) benutzt man dessen kugelige Gestalt, indem
man das
Getreide
[* 1] über schräge
Flächen laufen läßt, wobei die runden
Körner über den
Rand springen, während die länglichen
liegen bleiben, oder indem man das Gesäme in kugeligen Grübchen auffängt, die sich auf der innern Seite eines drehenden
Blechcylinders eingedrückt befinden
(Trieur). Das
Schälen und
Putzen erfolgt mittels der sogen.
Schälmaschinen,
[* 2] bei welchen die
Körner mit großer
Gewalt an
Reibeisen,
Sägen,
[* 3] Schlagleisten u.
dgl. vorbeischleudern
oder mittels
Bürsten vorbeireiben. Die
Schälmaschine von
Walworth u.
Harrowby
[* 4]
(Fig. 2) besitzt einen
Mantel, der aus innen
kannelierten Kegelflächen ab und cylindrischen Siebflächen c gebildet ist.
An der Achse der Maschine, [* 5] welch in einer Minute 450 bis 500 Umdrehungen macht, sitzen Kegelflächen d e, die außen kanneliert sind und mit den am Mantel befindlichen Flächen a b zusammenarbeiten. An d und e sind Flügel ff' angegossen, welche bei der raschen Drehung der Achse als Ventilatoren wirken und Staub und Hülsenstückchen großenteils durch das Sieb c treiben. Auch die an der Achse befestigten Kegel d und e sind durch ein cylindrisches Sieb verbunden, so daß die Körner zuerst einen von zwei kannelierten Flächen begrenzten Raum passieren, in welchem sie gegeneinander und gegen diese Flächen stark gerieben werden, dann zwischen die beiden cylindrischen Siebflächen, abermals zwischen zwei kannelierte Flächen gelangen etc. Schließlich wird das Getreide der Wirkung eines kräftigen Saugventilators v ausgesetzt und verläßt sehr gut geputzt die Maschine.
Die
Oberhaut oder
Schale löst sich von den Getreidekörnern leichter und außerdem in größern Fetzen ab, wenn man die
Körner
netzt, und man macht hiervon
Gebrauch, weil man damit das Abscheiden der
Schale vollkommener bewirken kann.
Da die
Wirkung der
Schälmaschine sich auch auf das
Spitzen erstreckt, so werden besondere Spitzmaschinen oft gar nicht angewendet
oder umgekehrt alle Vorbereitu
ngsarbeiten auf das
Spitzen beschränkt, das in der
Regel in sogen.
Spitzgängen vollzogen wird,
die den gewöhnlichen
Mahlgängen nachgebildet sind (Koppmühle) und aus einem festliegenden
Bodenstein
sowie einem rotierenden
Läufer bestehen, zwischen welchen die
Körner abgerieben werden. Bei dem
Spitzen unterwirft man das
Getreide ebenfalls einem Siebprozeß, entweder indem man dasselbe durch rotierende Cylindersiebe laufen läßt, durch
deren
Maschen der
Abfall (Spitzmehl) hindurchfällt, oder indem man mit der Spitzmaschine einen
Aspirator
[* 6] nach Art des
Tarars oder nach Art der
Schälmaschine verbindet.
Die Zerkleinerung
des
Korns
erfolgt durch Zerreiben, Zerdrücken oder Zerschlagen. Nach der verbreitetsten
Methode zerreibt man das
Korn zwischen den
Flächen
zweier scheibenartiger
Steine
(Mühlsteine,
[* 7] s. d.), welche gemeinschaftlich einen
Mahlgang bilden und bei den
alten deutschen Mühlen
[* 8] stets so in
Verbindung mit einer Siebvorrichtung stehen, daß das Mahlgut sofort in
Mehl
[* 9] und
Abfall
(Kleie)
getrennt wird. Ein solcher
Mahlgang älterer
Anordnung ist in
[* 4]
Fig. 3 dargestellt. Er besteht aus einem festliegenden runden
Stein D
(Bodenstein) und einem sich drehenden
Stein C
(Läufer), der durch die vertikale
Welle
E E (Mühleisen,
Mühlspindel) in
Rotation versetzt wird und zwar von der Wasserradwelle F aus vermittelst der Triebstockräder G und H. Das
Mühleisen geht mitten durch eine Öffnung
(Auge)
[* 10] des
Bodensteins, abgedichtet mittels einer
Büchse, und trägt den
Läufer
schwebend, indem es mit einem viereckigen
Zapfen
[* 11] in die sogen. Haue bb eintritt, welche in das
Auge des
Läufers eingesetzt und bei bessern Ausführungen so konstruiert ist, daß der
Oberstein wie ein
Kompaß
[* 12] ausbalanciert hängt,
weil derselbe dadurch eine Nachgiebigkeit erhält.
Das
Getreide wird in den
Rumpf A geschüttet, der in einem verstellbaren
Rahmen (Rumpfleiter) sitzt. Unter dem
Rumpf hängt an vier
Schnüren
a a der
Schuh B, der den Ausfluß
[* 13] des
Getreides dadurch herbeiführt, daß er in eine zitternde
Bewegung gebracht wird, indem ein abwärts gehender
Stift an Vorsprüngen vorbeistreift, die im Läuferauge sitzen. Die
Schnüre
a a lassen durch eine
Höher- und Tieferstellung des
Schuhs die Ausflußregulierung zu.
Durch das Läuferauge,
bez. die Haue fällt das
Getreide auf den
Bodenstein, wird dann von dem
Läufer gefaßt, zwischen C und D zerrieben und, gehörig
zermalmt aus den
Steinen herausgeschoben, zwischen den
Stein und den umgebenden
Mantel
(Zarge) geworfen, um zum
Zweck des Absiebens
durch das Mehlloch in das
Sieb J
(Beutelgeschirr,
Beutelwerk) zu gelangen.
Dieser Beutel [* 14] bildet einen Schlauch aus Müllergaze (Beuteltuch), der durch eine schwingende Gabel d heftig gerüttelt wird, das feine Mehl durch die Maschen in den Mehlkasten K und die gröbern Teile in ein flaches Sieb L (Sauberer) wirft, das diese Teile noch in grobes Mehl (Grieß) und Kleie trennt und zu diesem Zweck von der Stange e kräftig geschüttelt wird. Die Bewegung der Gabel d und der Schüttelstange e erfolgt durch drei Zähne [* 15] (Dreischlag) an der Mühlspindel E. Da die Feinheit des Mahlprodukts insbesondere von der Entfernung der Mühlsteine abhängt, so ist es notwendig, den Läufer einzustellen, was mittels eines Hebels c (Lichtwerk, Steinstellung) geschieht, der das Mühleisen trägt und gelichtet werden kann.
Während bei der alten Mahlmethode das Mahlgut direkt aus dem Mahlgang in die Beutelsiebe fällt und sofort nach feinem und grobem Mehl abgeschieden wird, verfolgt die moderne Müllerei den Zweck, das Mahlprodukt nach der Größe seiner Teile viel sorgfältiger zu sondern, und erreicht dies durch vollständiger wirkende Sortierungsapparate, die von dem Mahlgang getrennt aufgestellt sind. Infolgedessen, und weil neuerdings viel mehr Eisen [* 16] als Konstruktionsmaterial Anwendung findet, gewinnen die Mahlgänge [* 4] (Fig. 4) leichtere Zugänglichkeit, Bedienung und bessere Einstellung.
Der Läufer A ruht auf der Spindel i, welche nicht nur in der Steinbüchse, sondern auch in dem Halslager q und dem Fußlager Z eine Lagerung erhält, die jedes Schwanken ausschließt. Das Fußlager Z ruht auf der Schraube y, die ihre Mutter in dem Rad x besitzt, so daß eine Drehung dieses Rades eine äußerst genaue Einstellung des Läufers gestattet. Diese Drehung ist sowohl durch das Handrad s als das Handrad s', also von zwei Stellen aus, zu bewerkstelligen, indem von s' aus direkt, von s aus durch die Stange t t und die Kegelräder u v die Welle W gedreht wird, an der eine Schnecke sitzt, die in die Verzahnung des Rades x eingreift. Das Getreide fällt aus dem Rumpf a durch den Regulierschieber b, den Lederschlauch c und das Metallrohr e auf einen von der Haue getragenen, also mitrotierenden Teller f g, um, vermöge der Zentrifugalwirkung (Zentrifugalaufschütter) gleichmäßig verteilt, ¶