Gracchus, wandte sich aber später von dessen
Sache ab und wird als derjenige bezeichnet, der den
Ruhm der Rechtsgelehrsamkeit
in seiner
Familie begründete. - 2)
Quintus Mucius
Scävola,
Vetter des vorigen und,
weil er diese Priesterwürde bekleidete, gewöhnlich
Augur zubenannt, war 117
Konsul und galt ebenfalls für einen ausgezeichneten Rechtsgelehrten. Ihm wurde
Cicero von seinem
Vater zugeführt, um sich an seinem
Beispiel und seiner
Lehre
[* 1] zu bilden. - 3)
Quintus Mucius
Scävola, Sohn von Mucius 1),
von dem vorigen nur durch den
Namen seines
Vaters und durch die Bezeichnung als
Pontifex maximus unterschieden, war 95
Konsul
und hatte vorher die
ProvinzAsien
[* 2] so ausgezeichnet verwaltet, daß ihm zu
Ehren daselbst ein besonderes
Fest, Mucia genannt, gefeiert wurde. Er war der erste, der das
Zivilrecht in einem Werk von 18
Büchern in ein
System brachte.
Er wurde in dem
Bürgerkrieg zwischen
Sulla und
Marius 83 auf Befehl des jüngern
Marius ermordet.
Ecce homo
u. a. Daneben lieferte er noch viele Aquarelle und
Zeichnungen, von denen besonders einFries hervorzuheben
ist, der
Sage, Geschichte und Volksleben des
Rheins von den
Quellen bis zur Mündung schildert.
(Schnaken, TipulariaeLatr.),
Familie aus der
Ordnung der
Zweiflügler,
[* 11] zart gebaute, oft sehr
kleine
Tiere mit schnur- oder borstenförmigen, beim Männchen nicht selten langfiederhaarigen
Fühlern, hervorgestreckten
oder hängenden, vier- bis fünfgliederigen
Tastern, meist kurzem, dickem, fleischigem
Rüssel, langen, fadenförmigen
Beinen
und langen, schmalen, oft dicht behaarten
Flügeln. Von den zahlreichen
Arten (in
Europa
[* 12] gegen 1000) treten
manche in ungeheuern
Massen auf, erscheinen in ihren
Schwärmen wie Rauchsäulen über
Bäumen oder
Türmen und bedecken die
Ufer von Gewässern zuweilen meterhoch.
MancheArten, deren Weibchen
Blut saugen (die Männchen stechen nie), wie Mücken,
Moskitos, werden dadurch zur Landplage (Abbildung
der Mundteile der s.
Insekten,
[* 13] S. 976). Die
Larven leben meist in
Vegetabilien
und können dann sehr schädlich
werden, oder im
Wasser, und im letzten
Fall schwimmen die
Puppen mit
Nacken- oder Schwanzkiemen lebhaft. Von der gemeinen Stechmücke
(CulexpipiensL.) und der größern geringelten Stechmücke (C. annulatusFab., s. Tafel
»Zweiflügler«),
mit fünf
Punkten auf
denFlügeln, weiß geringeltem
Hinterleib und
Beinen, deren Männchen bei beiden
Arten an den langbehaarten
Tastern und
Fühlern kenntlich sind, leben die
Larven im
Wasser, nähren sich von allerlei sich zersetzenden
Substanzen und hängen
mit den Atemröhren, die am vorletzten Leibesring entspringen, den
Kopf nach unten gerichtet, an der Oberfläche. Auch die
beweglichen
Puppen hängen mit den am
Thorax befindlichen Atemröhren an der Oberfläche des
Wassers und liefern nach acht
Tagen
das geschlechtsreife
Insekt, dessen
Rüssel lang, fadenförmig und hornig ist.
Das Weibchen legt etwa 300 zusammenklebende, schwimmende
Eier
[* 14] ins
Wasser, und aus diesen schlüpfen in 4-5
Wochen wieder fortpflanzungsfähige
aus. Die befruchteten Weibchen der letzten
Generation überwintern in
Kellern etc. Mehrere
Arten sind in
den
Tropen als
Moskitos verrufen. Von dem brennenden
Jucken des Mückenstichs befreit am besten Betupfen mit
Ammoniak
(Salmiakgeist).
Alle übrigen Mücken besitzen einen kurzen, dicken, fleischigen
Rüssel, mit welchem sie nicht stechen können.
Die größten Mücken sind die
Schnaken oder Bachmücken
(TipulaL.), die durch ihren langen
Hinterleib und ihre
sehr langen
Beine auffallen, auf
Wiesen, Gebüsch
oder an Baumstämmen leben und ihre
Eier einzeln in lockere
Erde legen. Die
Larven nähren sich von abgestorbenen Pflanzenstoffen, einige benagen aber auch junge
Wurzeln und werden dadurch schädlich.
Sie überwintern und verpuppen sich im nächsten Frühjahr. Die
Heerwurm-Trauermücke
(SciaramilitarisKlg., s. Tafel
»Zweiflügler«),
4,5mm lang, überall, auch an den
Flügeln fein behaart, am
Körper und an den
Flügeln schwarz, an den
Füßen pechbraun, an den
Verbindungsstellen der
Glieder
[* 15] des
Hinterleibs gelb, findet sich sehr häufig, und ihre
Larven unternehmen
bisweilen
vor derVerpuppung in zahlloser
MengeWanderungen, wobei sie, dicht aneinander gedrängt und durch ihre schleimige
Körperoberfläche zusammengehalten, das
Bild eines 3-4 m langen, bis handbreiten und etwa daumendicken
Bandes darbieten.
Diese
Erscheinung erregte seit dem 17. Jahrh.
Aufmerksamkeit und war als
Heerwurm
(Kriegswurm,
Wurmdrache) Gegenstand
vieler Fabeleien. Erst Beling stellte 1868 fest, daß die unter feuchter Laubschicht aus den
Eiern geschlüpften und von verwesendem
Laub sich nährenden
Larven die
Wanderung antreten, um passende Weideplätze zu finden. Nach 8-12
Wochen verpuppen sie sich,
und nach 8-12
Tagen schlüpfen die aus, welche nur drei
Tage leben. Die
Eier (je 100
Stück von einem Weibchen)
überwintern unter dem
Laub, und im Mai erscheinen die 7
mm langen, bleichen, durchscheinenden, schwarzköpfigen
Larven. Über
den
Heerwurm vgl. die
Schriften von
Bechstein (Nürnb. 1851),
Berthold
(Götting. 1854) und Beling (im
»ZoologischenGarten«,
[* 16] Bd.
9, 10). Die
Larven andrer Trauermücken leben in
Birnen, und in
Louisiana tritt eine Art stets zur Zeit,
wo das
gelbe Fieber herrscht, in großer
Menge auf (daher Yellow fever fly). Die
Gnitzen oder Kriebelmücken
(SimuliaMeig.) sind
sehr klein, bucklig, mit kurzen, gedrungenen
Fühlern, derben
Beinen und breiten, milchig getrübten
Flügeln; sie treten scharenweise
auf, und die Weibchen stechen und nähren sich von
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