L.
(Balsamapfel,
Balsamgurke),
Gattung aus der
Familie der
Kukurbitaceen, ein- oder mehrjährige, kletternde
Kräuter mit lappigen Blättern, monözischen
Blüten und aufspringender Kürbisfrucht. Momordica BalsaminaL. hat handförmige, fünf-
bis siebenlappige, gezahnte, glänzend grüne
Blätter, weißlichgelbe
Blüten und scharlachrote, rundlich eiförmige, an beiden
Enden verdünnte, eckige, höckerige
Früchte, die sogen. Balsamäpfel (Wunderäpfel, Poma Hierosolymitana).
Die
Pflanze stammt aus
Ostindien
[* 1] und wird dort und in
Westindien
[* 2] kultiviert. Man ißt die rohen
Früchte und benutzt die reifen
mit ätzend scharfem Saft als
Arzneimittel. MomordicaElateriumL.
(Ecballium ElateriumRich., gemeiner
Springkürbis,
Eselsgurke), in
den Mittelmeerländern, ausdauernd, mit fleischiger
Wurzel,
[* 3] bis 1,5 m langen, weichstachlig behaarten
Stengeln ohne
Ranken, langgestielten, herzeiförmigen oder fast spießförmigen, undeutlich dreilappigen, oberseits zerstreut
rauhhaarigen, unterseits dicht kurzhaarig-zottigen Blättern, gelben
Blüten, die männlichen in gestielten
Trauben, die weiblichen
einzeln in denselben Blattachseln. Die 4-5
cm lange, 2,5cm breite, grüne, weichstachlige, dreifächerige, vielsamige
Frucht
springt im reifen Zustand elastisch vom Stiel ab und schleudert dabei die schwärzlichbraunen
Samen
[* 4] nebst
dem schleimigen, bittern Safte, den sie enthält, mit Heftigkeit
ca. 1 m weit weg. Man benutzt sie zur
Darstellung des
Elateriums.
(lat. Momus), in der
Mythologie der Alten der Gott des
Spottes und des
Tadels, nach Hesiod ein Sohn
der
Nacht, kommt am meisten bei Lukian vor, der ihn zum alles verspottenden
Liberalen unter den aristokratischen
Göttern macht.
Geschildert wird er in einem griechischen
Epigramm als entkräfteter
Greis;
in neuern Kunstwerken erscheint er auch als hagerer
Jüngling mit Satyrgesicht und der
Narrenkappe.
selbständiges
Fürstentum am westl.
Gestade des
Meerbusens von
Genua,
[* 11] 21,6 qkm (0,4 QM.)
groß mit (1886) 12,548 Einw., wird von dem französischen
DepartementSeealpen eingeschlossen und bildet eine absolute
Erbmonarchie
im
Besitz des
HausesGrimaldi. Dem
Fürsten zur Seite steht ein
Staatsrat, bestehend aus fünf Mitgliedern, und ein
Generalgouverneur,
welche zusammen die Befugnisse der obersten
Zentralbehörde ausüben. Dem
Generalgouverneur ist ein Generalsekretär,
ein
Staatssekretär und ein Generalschatzmeister beigegeben. An bewaffneter Macht unterhält der
Fürst eine Ehrengarde, eine
Infanteriekompanie und eine Gendarmerieabteilung (zusammen 126 Mann). Eine
Staatsschuld gibt es nicht. - Die Stadt Monaco
[* 12] liegt
auf einer ins
Meer vorspringenden Felsenterrasse, an derEisenbahnNizza-Genua, in herrlicher
Lage, welche
im
Verein mit dem sehr günstigen
Klima,
[* 13] noch mehr aber mit der berüchtigten
Spielbank der Stadt zu neuem Aufblühen verholfen
hat. Monaco hat ein altes Fürstenschloß mit Fresken von
Caravaggio, schönen Parkanlagen und fortifikatorischen Werken, einen
Hafen für kleine
Schiffe,
[* 14] in welchem sich zufolge der Zolleinigung mit
Frankreich von 1865 ein französisches
Zollamt befindet, und 3242 Einw. Zwischen dem inselartig ins
Meer vorgeschobenen Monacofelsen und dem Steilabfall des
Festlandes
(Tête de chien) hat sich das neue Monaco, welches als klimatischer
Kurort benutzt wird, angesiedelt. Das
Kasino mit der
Spielbank
befindet sich 2 km nordöstlich von der Stadt bei der Eisenbahnstation
Monte Carlo. In der Umgebung des
Städtchens entwickelt sich die ganze Pracht der südlichen
Flora. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. - Der
Name Monaco wird abgeleitet
von einem
Tempel,
[* 15] welcher, dem
Hercules monoecus geweiht, auf dem
Felsen stand, auf welchem die jetzige Stadt gebaut
ist. Monaco gehörte als Herrschaft seit 968 der genuesischen
Familie der
Grimaldi (s. d.), die erst im 16. Jahrh. den
Fürstentitel annahmen und sich namentlich als kühne
Korsaren einen
Namen gemacht haben, da die
Lage von Monaco wie geschaffen
für ein Seeräubernest ist.
Beim Erlöschen der
FamilieGrimaldi im Mannesstamm 1731 kam das
Fürstentum
durch
Heirat an die französischen
Grafen Goyon-Matignon. Im
PariserVertrag vom wurde es in ein Schutzverhältnis
zu
Sardinien
[* 16] gestellt, das durch die
Deklaration vom die Souveränität des
Fürstentums anerkannte, sich aber das
Recht der militärischen Besetzung der Stadt Monaco vorbehielt. Der gegenwärtige
FürstKarl III.
Honorius (geb.
trat die früher zum
Fürstentum gehörigen Städtchen
Mentone und Roccabruna, welche seit 1848 von
Sardinien besetzt worden
waren, 1861 gegen eine
Entschädigung von 4 Mill.
Frank an
Frankreich ab.
Vgl. Métivier, et ses princes (2. Aufl., La
Flêche
1865, 2 Bde.);
Boyer deSainte-Suzanne, La principauté de Monaco (Par. 1884).
(griech.), ursprünglich s. v. w.
Einheit, in welchem
Sinn es schon die alten
Mathematiker gebrauchten, wie denn
Eukleides in seinen
Elementen die Zahl für eine aus
Einheiten
(Monaden) zusammengesetzte Vielheit erklärt.
Pythagoras setzte
in seinem philosophisch-arithmetischen
System die
Monas und die
Dyas einander entgegen und betrachtete beide
als die Prinzipien nicht nur aller
Zahlen, sondern auch aller
Dinge, weil und insofern diese zählbar seien.
Platon hingegen
verstand unter
Monaden, wofür er auch den
AusdruckHenaden gebrauchte, seine
Ideen, die ihm als
Einheiten galten und das Viele
oder das
Unendliche, d. h. die unbestimmbare Mannigfaltigkeit der Einzeldinge
unter sich, befassen sollten.
Leibniz (s. d.) endlich verstand unter
Monaden absolut einfache
Substanzen mit vorstellender
Kraft
[* 17] und erbaute auf diesem
Begriff sein monadologisches
System (vgl.
Monadologie).
zu den
Protozoen (s. d.) gehörige, einzellige, chlorophyllfreie
Wesen, leben eine Zeitlang nach Art der
Amöben,
kapseln sich aber dann in eine dicke, von ihnen selbst ausgeschiedene
Hülle ein.