Auch am
Rumpfparlament nahm er teil. In allen nachherigen württembergischen
Ständeversammlungen gehörte Mohl der äußersten
Linken an. Er war Mitglied des
Zollparlaments und bis 1874 des
Reichstags. Er gehörte zu den eifrigsten Anhängern der großdeutschen
Partei.
Sein »Mahnruf zur Bewahrung Süddeutschlands vor den äußersten
Gefahren« (Stuttg. 1867) bekämpfte den Anschluß
der süddeutschen
Staaten an den Norddeutschen
Bund; nach 1870 bekämpfte er jede Kompetenzerweiterung des
Reichs. In
Wort und
Schrift war er der thätigste Vorkämpfer der Schutzzollpartei, besonders durch seine »Ständischen
Berichte über den preußisch-französischen Handelsvertrag« (Stuttg. 1863). Er starb in
Stuttgart.
[* 1] Die Zahl seiner
Flugschriften über Tagesfragen ist eine sehr große; er kämpfte für das Frankensystem
als Grundlage des deutschen
Münzwesens (»Zur Münzreform«, Stuttg.
1867),
für Einschränkung der papiernen Umlaufsmittel (»Über Bankmanöver etc.«,
das. 1858),
für ein in den
Händen der Einzelstaaten zentralisiertes Eisenbahnsystem (»Über den
Entwurf eines Reichseisenbahngesetzes«,
das. 1874), für das
Tabaksmonopol etc.
Eine Anzahl der wichtigsten Abhandlungen ist in seinen
»Vermischten
Schriften botanischen
Inhalts«
(Tübingen 1845) gesammelt. Auch lieferte er Beiträge zu dem Palmenwerk von
Martius,
und seit 1843 gab er mit
Schlechtendal die
»BotanischeZeitung« heraus.
Seine »Gesammelten
Schriften« (Regensb. 1839, 2 Bde.)
gab
Döllinger, seine
»Patrologie oder christliche Litterärgeschichte« (das. 1839) Reithmayr, seine
»Kirchengeschichte« (das.
1867-70, 3 Bde.) Gams heraus.
Henrik, Meteorolog, geb. zu
Bergen
[* 12] in
Norwegen,
[* 13] studierte daselbst, wurde 1861 Observator an der
Sternwarte
[* 14] der
Universität und 1866
Direktor des wesentlich auf seine Veranlassung gegründeten meteorologischen
Instituts in
Christiania.
[* 15] 1876-78 leitete er eine Wissenschaftliche Expedition im norwegischen Nordmeer, und 1882 bis 1883 stand
auch die zu Bossekop errichtete
Station unter seiner obersten Leitung. Mohn veranlaßte die Errichtung der im hohen
Norden
[* 16]
Europas
gelegenen meteorologischen
Stationen und schrieb: »Grundzüge der
Meteorologie« (4. Aufl., Berl. 1887);
»Température de la
mer entre l'Irelande, l'Écosse et la Norvège«
(Christian. 1870);
rechtsseitiger Nebenfluß der
Ruhr, im preuß. Regierungsbezirk
Arnsberg,
[* 17] entspringt als Ahe in der Gegend von
Brilon, verschwindet dann auf einer
Strecke von etwa 3 km in Kalksteinklüften, um dann als Möhne wieder hervorzutreten, und mündet
nach 55 km langemLauf bei
Neheim.
(Oleum papaveris), fettes
Öl derSamen
[* 19] des
Mohns
(Papaver somniferum), welche davon beim kalten
Pressen 33, beim
warmen
Pressen gegen 50 Proz. geben. Das ist blaßgelb, dünnflüssig, von angenehmem
Geruch undGeschmack,
besitzt das spez. Gew. 0,922-0,925,
erstarrt erst bei -20° zu einer dicken, weißen
Masse, trocknet an der
Luft, löst sich in 25 Teilen kaltem und 6 Teilen heißem
Alkohol, verbrennt langsamer als die übrigen fetten
Öle,
[* 20] liefert eine sehr harte, weiße
Seife und besteht wesentlich aus
dem
Glycerid der Leinölsäure. Man benutzt es vielfach als Speiseöl, zu feinerm
Firnis etc.