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N., empfängt links die Kammlach, rechts die Floßach und mündet bei Offingen;
70 km lang.
N., empfängt links die Kammlach, rechts die Floßach und mündet bei Offingen;
70 km lang.
Bezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, im Algäu, an der Mindel und der Linie München-Buchloe-Memmingen der Bayrischen Staatsbahn, 598 m ü. M., hat 3 Kirchen, eine Präparandenschule, ein Amtsgericht, ein Forstamt, Bijouteriewarenfabrikation, Gerberei, Fabrikation von Brauereieinrichtungen, Bierbrauerei, [* 1] bedeutende Rindvieh- und Pferdemärkte, eine Mineralquelle (»Mayenbad«) und (1885) 3573 meist kath. Einwohner. In der Nähe das Schloß Mindelheim. - Mindelheim war früher Sitz einer eignen Herrschaft, welche 1370 den Herzögen von Teck zufiel, nach deren Aussterben 1467 an die Herren von Frundsberg und 1617 an Bayern [* 2] verkauft wurde. Als der Kurfürst von Bayern 1706 in die Acht erklärt worden war, erhob der Kaiser die Herrschaft zu einem Fürstentum und belehnte den zum Reichsfürsten erhobenen Herzog von Marlborough damit. Durch den Frieden von Rastatt [* 3] 1714 fiel an Bayern zurück.
Vgl. Brunnenmaier, Geschichte der Stadt Mindelheim (Mindelh. 1821).
Minden,
Mindelheim - Minderjäh
* 4
Minden.
[* 4] vormaliges deutsches
Fürstentum (auch
Bistum), im westfälischen
Kreis,
[* 5] zwischen der
Grafschaft
Schaumburg und dem
Bistum
Osnabrück,
[* 6] 1100 qkm (20 QM.) groß mit 70,000 Einw., hatte
mit der
Grafschaft
Ravensberg eine gemeinschaftliche
Regierung und zerfiel in die fünf
Ämter:
Hausberge,
Petershagen, Reineberg,
Rhaden und
Schlüsselburg und die beiden reichsunmittelbaren
Städte und
Lübbecke. Das
Bistum, von
Karl d. Gr.
wahrscheinlich erst 803 gegründet und dem Erzstift
Köln
[* 7] unterstellt, wurde im
Westfälischen
Frieden säkularisiert und als
Fürstentum dem Kurhaus
Brandenburg
[* 8] für die abgetretenen pommerschen
Lande zugewiesen. 1807 ward Minden
zum
Königreich
Westfalen
[* 9] geschlagen, 1814 aber von
Preußen
[* 10] wieder in
Besitz genommen. Jetzt bildet es einen Teil des gleichnamigen
preußischen Regierungsbezirks.
Vgl. Holscher,
Beschreibung des vormaligen
Bistums Minden
(Münster
[* 11] 1877).
Minden
Festung (Allgemeines;
* 12
Festung.
[* 4] (Preußisch-Minden
), Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks der preuß.
Provinz
Westfalen (s. unten) und
bis 1873
Festung
[* 12] zweiten
Ranges, liegt an der
Weser, über welche hier eine feste, 1871-74 neuerbaute
Brücke
[* 13] führt, und an der
Linie Braunschweigische
Grenze-Hannover-Rheine der Preußischen Staatsbahn, 46 m ü. M. Von den 5
Kirchen
zeichnen sich aus die (katholische)
Domkirche, ein Meisterwerk frühgotischen
Stils (aus dem 13. Jahrh., im Innern seit 1885 restauriert),
und die alte (evangelische) Martinikirche. Sonstige hervorragende Gebäude sind: das
Rathaus mit gotischer
Fassade, das Regierungsgebäude
im Rundbogenstil, das große Proviantmagazin, das Oberpostamtsgebäude, die
Kasernen, das Schlachthaus
und der
Bahnhof. Die Zahl der Einwohner beträgt (1885) mit der
Garnison (ein Infanteriereg. Nr. 15, 2 Abteilungen
Feldartillerie
Nr. 22 und ein Pionierbat. Nr. 10) 18,592 (darunter
15,470
Evangelische, 2806 Katholiken und 257
Juden). In industrieller Beziehung sind zu nennen:
Zigarren-,
Glas-,
Zündschnuren-,
Leder-,
Lampen-,
Zichorien-,
Schokoladen-,
Marzipan-,
Konserven-,
Zucker- und Seifenfabrikation, chemische
Fabriken,
Färberei,
Zeugdruckerei,
Branntweinbrennerei und Bierbrauerei.
Auch betreibt die Stadt
Schiffbau und
Schiffahrt. Der lebhafte
Handel wird durch eine Reichsbankstelle unterstützt. ist Sitz
einer
Regierung, eines Landratsamtes (für den
Kreis Minden
), des
Stabes der 26.
Infanteriebrigade, einer
Oberpostdirektion
und eines Amtsgerichts und hat ein
Gymnasium, mit
Realgymnasium verbunden (in der
Aula desselben die beiden Gemälde: Armins
Rückkehr aus dem
Teutoburger Wald und
Wittekinds
Taufe von
Paul
Thumann), und einen
Kunstverein. - Minden
(in alten
Urkunden Mindun
und Mindo) war schon zur Zeit
Karls d. Gr. eine bedeutende Stadt, kam jedoch unter die Herrschaft
des
Bischofs.
Lundi - Lüneburg
* 14
Lüneburg.Wegen der 1529 erfolgten Einführung der Reformation und Vertreibung des Kapitels wurde die Stadt 1538 in die Acht erklärt und 1547 von den Kaiserlichen unter Jost von Groningen bedroht, kam aber durch Vermittelung des Grafen von Hoya mit einer Geldbuße davon. Im Dreißigjährigen Krieg besetzte 1626 Tilly die Stadt. Am wurde sie vom Herzog Georg von Lüneburg [* 14] erobert, aber von den Schweden [* 15] eingenommen, welche dieselbe bis zur Besitzergreifung durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg besetzt hielten. 1757 wurde sie von den Franzosen besetzt, 1758 vom Herzog Ferdinand von Braunschweig [* 16] erobert, im Juni 1759 aber von dem Herzog von Broglie wiedergewonnen.
Kurz darauf (1. Aug.) fand bei dem benachbarten Dorf Todtenhausen die
Schlacht zwischen den
Franzosen unter dem
Marschall
Contades
und der hannöverschen
Armee unter
Ferdinand von
Braunschweig statt, in welcher die
Franzosen eine entscheidende
Niederlage erlitten. Nach dem Siebenjährigen
Krieg ließ König
Friedrich II. die Festungswerke schleifen. Während der Dauer
des
Napoleonischen
Königreichs
Westfalen gehörte auch Minden
zu demselben. 1814 kam es wieder an
Preußen, dessen
Regierung die
Stadt seit 1816 neu befestigen und zum Hauptwaffenplatz von
Westfalen umschaffen, seit 1873 aber die Festungswerke
wiederum schleifen ließ.
Vgl.
Stoy,
Kurzer Abriß der Geschichte Mindens
(Mind. 1879).
[* 4]
^[Abb.:
Wappen
[* 17] von Minden]
Der Regierungsbezirk (s. Karte »Westfalen«) umfaßt 5253 qkm (95,40 QM.), hat (1885) 520,617 Einw. (darunter 321,494 Evangelische, 192,983 Katholiken und 5648 Juden) und besteht aus den elf Kreisen:
Kreise | QKilometer | QMeilen | Einwohner | Einw. auf 1 QKilom. |
---|---|---|---|---|
Bielefeld (Stadt) | 12 | 0.22 | 34![]() |
- |
Bielefeld (Land) | 261 | 4.74 | 43![]() |
168 |
Büren | 764 | 13.88 | 35![]() |
48 |
Halle | 304 | 5.52 | 23![]() |
93 |
Herford | 438 | 7.95 | 79![]() |
182 |
Hörter | 717 | 13.02 | 52![]() |
73 |
Lübbecke | 563 | 10.22 | 45![]() |
82 |
Minden |
588 | 10.68 | 80![]() |
136 |
Paderborn | 597 | 10.84 | 44![]() |
75 |
Warburg | 513 | 9.32 | 31![]() |
61 |
Wiedenbrück | 496 | 9.01 | 43![]() |
88 |
Bergkette, s. Wiehengebirge. ^[= Bergrücken des Wesergebirges, zieht sich von der Porta Westfalica am ...]
s. v. w. regulierte Geistliche. ^[= Alle christlichen Kirchenparteien, ausgenommen die Wiedertäufer, Quäker und Darbysten (s. ...]
Brüder, s. Minoriten. ^[= (Minores fratres) war ursprünglich Selbstbezeichnung aller Franziskaner (s. ...]
Geist (Spiritus [* 18] Mindereri), s. Essigsäuresalze. ^[= (Acetate), Verbindungen der Essigsäure mit Basen, werden durch Behandeln von Metallen, Oxyden ...]
früher Bezeichnung für diejenigen Mediatherrschaften in Schlesien, [* 19] deren Besitzer zwar alle sonstigen Rechte der Standesherren besaßen, aber nicht auf den ehemaligen schlesischen Fürstentagen mitstimmen durften.
s. Alter, ^[= 1) In der Physiologie bezeichnet das A. nicht nur die Zahl der verlebten Jahre, sondern auch ...] S. 419. ¶