das seit
Michaelis 1564 zu den beiden Hauptmessen, selten auch zur Neujahrsmesse, unter verschiedenen
Titeln (zuerst als »Novorum librorum, quos
nundinae ... venales exhibuerunt, catalogus«) herausgegebene Verzeichnis neuer Verlagsartikel
des deutschen und mit
Deutschland
[* 6] in regelmäßigem
Verkehr stehenden ausländischenBuchhandels, gegründet
von G. Willer in
Augsburg.
[* 7] Zuerst nur nach
Wissenschaften geordnete Neuigkeiten enthaltend, zerfiel der Meßkatalog später in zwei
Abteilungen: erschienene und künftig erscheinende
Bücher;
am
Schluß finden sich oft
Notizen über Verlagsänderungen etc.
Der Meßkatalog erschien zuerst als Privatunternehmen bei verschiedenen Verlegern, dann offiziell vom
FrankfurterRat veranstaltet oder
mit kaiserlichem
Privilegium (nebenher gingen auch Privatausgaben) in
Frankfurt
[* 8] a. M. von 1564 bis 1749.
Kurze Zeit hindurch
(1614-19?) erschienen auch speziell katholische Meßkataloge in
Mainz.
[* 9]
Daneben erschienen von 1594 an Meßkataloge in
Leipzig,
[* 10] zuerst bei Henning
Große und dessen
Erben und bei
Lamberg, von 1759 an in der Weidmannschen Buchhandlung,
von welcher der an verschiedene Verleger kam, bis er 1860 einging; schon seit 1797, mit dem Erscheinen des Hinrichsschen
Halbjahrkatalogs, hatte derselbe immer mehr an Bedeutung verloren. Von 1760 an hatte man die
Anordnung nach
Wissenschaften
mit der alphabetisch durchlaufenden vertauscht. Der ist, besonders für die frühere Zeit, die Hauptquelle
für Geschichte und
Statistik der deutschen Litteratur und des deutschen
Buchhandels. Eine vollständige
Reihe findet sich nirgends;
Zusammenfassungen gaben: N.
Basse (anonym: »Collectio in unum corpus etc.«,
Frankf. 1592, die Jahre 1564-92 umfassend) und J.
^[Johann]
Cleß (»Unius seculi, 1500-1602, elenchus«, das.
1602). Eine Übersicht der Meßkataloge und der in den einzelnen vorkommenden Verleger von 1564 bis 1846 gibt
G.
Schwetschkes
»Codex nundinarius
Germaniae literatae«
(Halle
[* 11] 1850 bis 1877, 2
Tle.).
Die halben und ganzen Dekameter sind durch Messingringe oder viereckige Verbindungsstücke kenntlich gemacht. Die beiden
Endglieder sind mit größern
Ringen von 4-5
cmDurchmesser versehen, deren
Mittelpunkt als Anfangs-, resp. Endpunkt der Kettenlänge
gilt. Durch diese
Ringe werden die zum Straffziehen der
Kette dienenden
Kettenstäbe
von 1,25 m
Länge, mit
eiserner
Spitze, gesteckt. Ein oberhalb der eisernen
Spitze sitzender Querstift verhindert das
Abstreifen der
Kette.
Messungen mit der Meßkette werden derart ausgeführt, daß man die Endpunkte der zu messenden
Linie durch
Flaggen
[* 13] bezeichnet, auf
welche bei jeder Einzelmessung die
Kettenstäbe eingerichtet werden. Zwei Mann (die Kettenzieher) ziehen
die
Kette, der vordere steckt vor jedem Weitergehen in das
Loch, aus
dem er den
Kettenstab zieht, ein Zähl-
(Markier-) Stäbchen,
welches der hintere Kettenzieher herausnimmt und auf seinen
Kettenstab steckt. Die Meßkette muß beim
Messen möglichst straff angezogen
werden, bildet aber trotzdem jedesmal einen
Bogen,
[* 14] dessen
Sehne als
Maß angenommen wird.
Die Längendifferenz von
Sehne und
Bogen ist jedoch so klein, daß sie für die
Praxis ohne Bedeutung ist. In neuester Zeit
wendet man das 20 m lange, 2
cm breite stählerne
Meßband an, auf welchem die einzelnen
Meter durch Messingknöpfchen bezeichnet
sind. Zu Längenmessungen in
Bergwerken dient die
Lachterkette von 5
Lachter oder 10 m
Länge, jede
Lachter
aus 10 messingenen
Gliedern (Lachterzehnteln) bestehend, im übrigen von gleicher Einrichtung wie die Feldkette.
Statt der Markierstäbchen dienen messingene Markscheiderschrauben. Für Messungen, welche keine besondere Genauigkeit erfordern,
ist das
Meßband aus geöltem
Leinen- oder Kamelgarnband mit aufgedruckter Metereinteilung in einer ledernen
Kapsel ausreichend und sehr bequem. Ist ein
Meßband mit vier Skalen versehen, nämlich Zentimetermaß sowie
Maße des
Durchmessers
und der
Fläche des
Kreises für die abgelesene Zentimeterzahl, schließlich
Volumen des
Cylinders von 1 m
Höhe für jenen
Durchmesser,
so nennt
man esTetrameter (für
Ingenieure gebräuchlich). Ebenso sind auch Meßschnüre, geölte Hanfschnüre,
namentlich in
Bergwerken und bei Wasserbauten (Stromregulierungen) gebräuchlich.
(Mößkirch), Amtsstadt im bad.
Kreis
[* 16]
Konstanz,
[* 17] an der Ablach und der
LinieRadolfzell-Mengen
der
Badischen Staatsbahn, 673 m ü. M., hat eine evangelische und eine schöne,
alte kath.
Pfarrkirche (mit Altargemälde von B.
Beham), ein
Schloß, ein
Amtsgericht, eine Bezirksforstei, Spulendreherei, berühmte
Viehzucht und
[* 18] (1885) 2025 meist kath. Einwohner. In Meßkirch wurden
der Schlachtenmaler
JohannSeele (1774-1814) und der
KomponistKreutzer geboren; dem letztern wurde hier 1883 ein
Denkmal gesetzt. Am siegten bei Meßkirch die
Franzosen unter
Moreau über die
Österreicher unter
Kray. In der
Nähe die gut
erhaltene Burgruine Wildenstein sowie die Altstatt,
Substruktionen einer römischen Niederlassung.
Vorrichtung zum selbstthätigen
Messen und meist auch zum gleichzeitigen geordneten
Legen von
Geweben.
Letztere werden durch Spannstäbe gezogen, damit man die
Ware beim
Messen bequem durchsehen kann, und laufen
dann über eine
Walze, an deren
Welle sich eine
Schnecke befindet, die in ein
Zählwerk
[* 19] eingreift.
Letzteres gestattet, die
Länge
des über die
Walze gegangenenGewebes in
Metern abzulesen. Schließlich wird das
Gewebe
[* 20] auf Brettchen, die
durch das
Räderwerk der
Maschine
[* 21] Antrieb erhalten, gelegt. Meßmaschine heißt auch ein
Apparat¶