Hauptstrom des
KönigreichsSiam, entspringt im
Lande der
Lao, unter dem 21.°
nördl.
Br., durchfließt
Siam in südlicher
Richtung und mündet nach 1500 km langem
Lauf 63 km unterhalb
Bangkok
[* 5] in den
Golf von
Siam.
Schon bei seinem
Eintritt in den Schanstaat Xiengmai trägt der Menam
Boote und ist im ganzen eigentlichen
Siam für kleinere
Schiffe,
[* 6] im untern auch für
Dampfer befahrbar. Die Einfahrt in den
Fluß wird durch die
Batterien des Vorhafens Paknam beherrscht. In seinem untern
Lauf, wo ihn eine dichte tropische
Vegetation einfaßt, entsendet
der Menam zahlreiche Abzweigungen, die sich mit andern
Flüssen verbinden und zur Zeit des
Hochwassers das niedrige Uferland in
ein weites, flaches
Meer verwandeln.
(Menander), 1) der bedeutendste Dichter der sogen.
neuen attischen
Komödie, geb. 342
v. Chr. zu
Athen,
[* 7] wo er im behaglichen
Genuß seines
Vermögens und im
Umgang mit Männern wie
Epikur, seinem Jugendfreund, und Theophrast ein allein der
Kunst gewidmetes
Leben führte. Er ertrank auf der
Höhe seines
Schaffens 290 beim
Bad.
[* 8] Von seinem Oheim
Alexis vorgebildet, trat er schon 322 mit seinem ersten
Stück auf. Mit der größten
Leichtigkeit arbeitend, dichtete er über 100
Stücke, gewann aber nur achtmal den
Preis gegen seinen beliebtern Nebenbuhler
Philemon.
Um so größere Bewunderung zollte ihm die Nachwelt, die in ihrem
Lob über die Lebenswahrheit der
Charakteristik, die
Kunst
derAnlage, den feinen, geistreichen
Witz, die elegante, anmutige
Sprache,
[* 9] die praktische Lebensweisheit
in seinen
Komödien einstimmig ist. Leider hat sich von denselben keine einzige im
Original erhalten; doch besitzen wir außer 73
Titeln
und einer größern Anzahl von
Fragmenten (bei
Kock, »Comicorum atticorum fragmenta«, Bd.
II, 2, Leipz. 1887) lateinischeNachbildungen mehrerer
Stücke von
Plautus (Bacchides, Stichus, Pönulus)
und Terenz
(Andria, Eunuchus,
Heautontimorumenos, Adelphen). Eine treffliche antike
Statue des Dichters befindet sich im
Vatikan
[* 10] in
Rom.
[* 11]
Horkel, Lebensweisheit des Menándros (Königsb. 1857).
2) Griech.Rhetor der zweiten Hälfte des 3. Jahrh.
n. Chr., aus
Laodikeia, nach der
Überlieferung Verfasser
zweier für die sophistische
Beredsamkeit wichtiger Abhandlungen »Über Prunkreden«
(»De encomiis«, beste Ausg. von
Bursian,
s. unten),
von denen ihm jedoch nur die eine anzugehören scheint. Aus seiner »Zergliederung«
der Demosthenischen
Reden stammt fast der gesamte Bestand der
Scholien zu
Demosthenes.
benIsrael, jüd. Schriftsteller, geb. 1604 zu
Lissabon,
[* 14] wurde in
Amsterdam
[* 15] erzogen und im 18. Jahr als gewandter
Redner bereits zum
Rabbiner der
AmsterdamerGemeinde berufen. Mit zehn
Sprachen vertraut, legte erBeweise
seines umfassenden
Wissens in zahlreichen theologisch-philosophischen, theologisch-hermeneutischen und historischen
Schriften
nieder, von denen der »Conciliador«,
Versuch einesAusgleichs der scheinbar sich widersprechenden Bibelstellen (Amsterd. 1632-51, 4
Tle.),
seinen
Ruf begründete.
1)
Otto, geb. zu
Oldenburg,
[* 16] gest. als
Professor der
Moral in
Leipzig,
[* 17] begründete durch die
»Acta Eruditorum«
(s. d.) die
erste inDeutschland
[* 18] erscheinende gelehrte
Zeitschrift. - 2)
JohannBurkhard, Sohn des vorigen,
geb. zu
Leipzig, wurde 1699 daselbst
Professor der Geschichte, 1708 kursächsischer Historiograph und starb Er
machte sich durch Herausgabe der
»Scriptores rerum germanicarum praecipue saxonicarum« (Leipz. 1728-30, 3 Bde.)
und die satirischen »Orationes duae de charlataneria eruditorum«
(das. 1715 u. öfter) bekannt. Nach seines
VatersTod setzte er die
»Acta Eruditorum« fort; auch begründete er
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