erscheinen und die
Tiere sich kaum noch bewegen können. Die
Entwickelung der
Krankheit kann dadurch beschränkt werden, daß
der
Stall möglichst rein und trocken erhalten wird. Vielfach wird auch ein Zusatz von
Ätzkalk zur
Schlempe (2½ kg frisch
gebrannter
Kalk auf 1000
Lit.
Schlempe) empfohlen, weil man den Säuregehalt der
Schlempe als
Ursache der
Mauke beschuldigt. Als
Heilmittel hat sich die
Karbolsäure gut bewährt, und zwar wird dieselbe, solange die
Haut
[* 1] noch rot und
trocken erscheint, mit
Rüböl (1 Teil rohe
Karbolsäure mit 10-15 Teilen
Öl) vermischt, bei bereits eingetretener
Ausschwitzung
in 1proz. wässeriger
Lösung täglich einmal äußerlich angewendet.DickeBorken müssen
vor der Anwendung
des
Mittels vorsichtig aufgeweicht und abgewaschen werden.
»Die Turnübungen der Mädchen« (Karlsr.
1879-88, 3
Tle.) und sein verdienstlichstes Werk, die »Anleitung für den Turnunterricht
in Knabenschulen« (das. 1876-79, 3
Tle.; mehrfach aufgelegt); für den letztern
Unterricht früher auch
»Lehrziel« (3. Aufl., Basel
1874),
»Lehrplan« (2. Aufl., Karlsr. 1874) und »Übungsbeispiele«
(das. 1874).
(MorusL.),
Gattung aus der
Familie der Moraceen,
Bäume und
Sträucher mit großen, abwechselnd stehenden,
ungeteilten oder gelappten, gesägten Blättern, in
Ähren stehenden männlichen und ebenfalls in
Ähren oder häufiger in
Köpfchen stehenden weiblichen
Blüten und der
Brombeere nicht unähnlicher Sammelfrucht, welche kleine, einsamige
Nüßchen
enthält. Man kennt 10-12
Arten in gemäßigten Klimaten und Gebirgsregionen der
Tropen. Der weiße (Maulbeerbaum albaL.), ein 30 m hoher
Baum mit herzförmig eirunden, oft buchtig gelappten, ungleich gesägten, meist zugespitzten, oberseits glatten, unterseits
spärlich kurzhaarigen Blättern, gestielten weiblichen Blütenständen und gelblichweißer, rundlicher und eirundlicher
Frucht, stammt aus
China
[* 6] und
Zentralasien,
[* 7] scheint im 15., vielleicht aber schon im 6. Jahrh. nach
Europa
[* 8] gekommen zu sein und
ist jetzt in
Süd- und Südosteuropa fast verwildert.
Man kultiviert ihn in mehreren
Varietäten, besonders um dieBlätter als
Futter für
Seidenraupen zu benutzen.
Den Vorzug soll aber Maulbeerbaum cedrona verdienen, welcher ebenso hart ist, üppiger wächst und dreimal größere
Blätter besitzt. Der schwarze (Maulbeerbaum nigraL.), dessen dem vorigen ähnliche
Blätter scharf behaart und dessen weibliche Blütenstände
sitzend oder kurz gestielt sind, wird 30 mhoch und trägt schwarzviolette
Früchte, welche größer u.
meist wohlschmeckender als die weißen Maulbeeren sind.
Sie enthalten 9,19 Proz.
Zucker,
[* 9] 1,86Säure, 0,36Eiweiß, 2,03 Pektin, 0,35 Pektose, 0,66
mineralische
Stoffe und 84,71 Proz.
Wasser. Er stammt aus
Persien
[* 10] und kam, wie die vorige Art, sehr früh nach Südeuropa; Theophrast
kannte schon den Maulbeerbaum. Die Griechen benutzten den Saft zum
Färben des
Weins, und die
Frucht wurde gern gegessen.
Der
Baum war dem
Pan
[* 11] geheiligt und galt als
Symbol der
Klugheit. Die Wurzelrinde benutzte man gegen den Bandwurm.
[* 12] Im 13. Jahrh.
fütterte
man inItalien
[* 13] die
Seidenraupen mit den Blättern, doch eignet sich hierzu der weiße Maulbeerbaum viel
besser.
Gegenwärtig ist der schwarze Maulbeerbaum in Südeuropa fast verwildert, bleibt aber in Norddeutschland meist strauchartig
und erfriert nicht selten bis auf die
Wurzel.
[* 14] Man kultiviert ihn namentlich auch wegen der
Früchte, welche als
Obst gegessen
werden; die scharfe, bittere Wurzelrinde diente schon im
Altertum als
Purgier- und Wurmmittel. Der rote
(Maulbeerbaum rubraL.), aus
Nordamerika,
[* 15] wird 10 m hoch, hat große, herzförmige, sehr behaarte
Blätter und ziemlich große, walzenförmige,
längliche, rote oder violettrote, wohlschmeckende
Früchte, welche in
Nordamerika sehr beliebt sind. Er erträgt unsre
Winter
viel besser als die vorigenArten. Der chinesische (Maulbeerbaum constantinopolitanaLam., Maulbeerbaum multicaulis Perr.,
Maulbeerbaum cucullata Bonaf.),
aus
China, ist dem schwarzen Maulbeerbaum sehr ähnlich, hat aber später unbehaarte
Blätter und erträgt unsre
Winter sehr gut. Er wurde
als vortreffliches Seidenraupenfutter empfohlen und wird in
Japan und bei uns vielfach kultiviert.
Flecken und Oberamtssitz im württemberg.
Neckarkreis, an der
LinieBretten-Friedrichshafen der Württembergischen
Staatsbahn, 200 m ü. M., hat ein ehemaliges Cistercienserkloster (jetzt evangelisches
niederes theologisches
Seminar), ein
Amtsgericht, Bierbrauerei,
[* 17]
Steinbrüche und Steinhauerei, guten Weinbau und (1885) 1170 evang.
Einwohner. Das
Kloster (1146 gegründet) gehört zu den großartigsten und interessantesten Baudenkmälern
der romanisch-gotischen Kunstperiode.
Die schönsten Teile des umfangreichen Gebäudekomplexes sind die Klosterkirche (eine Pfeilerbasilika, 1178 vollendet), mit
dem
»Paradies« als Vorhalle, der
Kreuzgang, das
Refektorium (s. Tafel
»Baukunst
[* 18] IX«,
[* 19] Fig. 9), das
Herren- und Kapitelhaus u. a.
Im sogen. Fausttürmchen soll
Dr.
Faust sein
Leben geendet haben. Am nahen Eilfinger
Berg wächst der beste
Weißwein
Württembergs. In Maulbronn fand 1564 die
Disputation der pfälzischen und württembergischen Theologen über das
Abendmahl
statt.
Vgl.
Hartmann, Wegweiser durch das
Kloster Maulbronn (2. Aufl., Stuttg. 1875);
Paulus, Die Cistercienserabtei Maulbronn (2. Aufl.,
das. 1882).
Küstenprovinz des südamerikan.
StaatsChile,
[* 20] erstreckt sich vom
Rio
[* 21] Máule bis zum
Rio Itata,
reicht östlich bis zum schiffbaren Loncomilla, einem Nebenfluß des Máule, und hat ein
Areal von 7591 qkm (136,8 QM.). Das
Innere durchzieht die teilweise bewaldete Küstenkordillere
(Montaña alta), bis 856 m hoch.
Landbau und
Viehzucht
[* 22] bilden die
Hauptbeschäftigung der (1882) 128,227 Einw.
Von
Metallen kommt nur etwas Waschgold in den
Flüssen vor. Hauptstadt ist
Cauquénes. Der
Rio Máule, nächst dem
Bio-Bio der bedeutendste
FlußChiles, entspringt in der
Laguna de Máule (2194 m), im
Herzen der
Kordillere, entwässert ein Gebiet von 20,000 qkm, ist 225 km
lang und 84 km weit schiffbar. Er mündet unterhalb
Constitucion in den
StillenOzean.
(Mauléon-Licharre, spr. moléong-lischarr), Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementNiederpyrenäen, am
Saison oder
Gave de und an einer Zweiglinie der Südbahn, hat ein
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