SeinerStelle als
Minister in
Baden
[* 2] enthoben und für seinen Lebensunterhalt auf
Erwerb angewiesen, siedelte er 1855 nach
Berlin
[* 3] über, um
Hansemann in der Leitung der Diskontogesellschaft zu unterstützen. 1858 ward er
Direktor der
Bank zu Gotha,
[* 4] 1859 der
DeutschenKreditanstalt zu
Leipzig;
[* 5] 1862 trat er in den badischen
Staatsdienst zurück und übernahm die Leitung der Hofdomänenkammer
und im
Januar 1864 den Vorsitz im
Handelsministerium. In dieser
Stellung wendete er namentlich dem
Eisenbahn-
und Bankwesen seine Thätigkeit zu. In der deutschen
Frage war er entschiedener Vertreter des bundesstaatlichen
Programms und
nahm daher, als
Baden im
Sommer 1866 sich auf die Seite
Österreichs und seiner mittelstaatlichen Verbündeten gestellt hatte, 30. Juni seine
Entlassung.
Nach der Aussöhnung
Badens mit
Preußen
[* 6] richteten sich die
Blicke des
Großherzogs natürlich auf Mathy. Als
Leiter der
Finanzen und des
Handels ward er 27. Juli zugleich der Vorsitzende in dem neugebildeten
Kabinett und arbeitete eifrig
und mit Erfolg daran,
Badens Vereinigung mit dem Norddeutschen
Bund vorzubereiten und es bis dahin militärisch ebenbürtig
zu machen; doch starb er in
Karlsruhe
[* 7] in der
Nacht vom 2. auf den
Vgl. G.
Freytag,
Karl Mathy. Ein
Lebensbild (2. Aufl., Leipz. 1872).
Lacus, antiker
Name des heutigen flachen
Salzsees von
Urmia in
Persien,
[* 8] hergeleitet von dessen (vielleicht türkischen)
Anwohnern, den Matiani, deren
Name schon im spätern
Altertum aus der Geschichte verschwindet.
Bath, Badeort in
Derbyshire
(England), in zerrissener Kalksteinkluft reizend gelegen, mit vielbesuchten versteinernden
Mineralquellen und (1881) 1698 Einw.
Marmor und
Flußspat
[* 9] werden zu
Vasen
[* 10] etc. verarbeitet. 1,5 km nördlich
davon die Stadt Matlock (4395 Einw.).
Im
Flecken Cromford (1074 Einw.), 1,5 km südlich, eine 1771 von
Arkwright (s. d.) gegründete Spinnerei.
eine
Provinz des Kaisertums
Brasilien,
[* 11] grenzt im N. an
Amazonas und
Pará, im O. an
Goyaz,
im
S. an
São Paulo, Parana und den
StaatParaguay,
[* 12] im
W. an
Bolivia und hat 1,379,651 qkm (25,055,9 QM.) Flächeninhalt.
Die Oberfläche ist überwiegend ein Sandsteinplateau von 450 m Meereshöhe von der Form der sogen.
Campos, mit
Gras, Buschwerk und niedrigem
Wald bedeckt;
Hügel durchschneiden die
Flächen, wie die
Campos dos Parexis, deren
Boden sandig und unfruchtbar ist. Sie reicht vom Steilabsturz der
Serra Taquara am
Rio
[* 13]
Araguay bis gegen die bolivianische
Grenze.
Fünf mächtige
Ströme entspringen derselben, nämlich der
Guaporé
(Madeira),
[* 14]
Tapajoz,
Schingú,
Araguay
(Tocantins) und
Paraguay.
Im ganzen herrscht in der
trocknen Zeit Wassermangel. Nur die Flußthäler haben hohe
Wälder und fruchtbarenBoden.
Die
Bevölkerung
[* 15] ist gering, sie wurde 1885 auf 72,051 angegeben (darunter noch 7000 Sklaven). Es sind meist
Farbige und
Indianer;
von den letztern leben auch einzelne
Stämme (wie die Coroado) noch ganz in der alten
Weise.
Die
Länge beträgt 100 km, die
Breite
[* 19] an den
Enden 12-13, in der Mitte 4-5 km. Meist
in der zweiten Hälfte des Juli eisfrei, am spätesten am
Ostende.
[* 20]
bis an die ungar. Tiefebene vorgeschobene imposante Karpathengruppe im
HeveserKomitat, westlich von
Erlau, zwischen
der
Zagyva und Tarna, die aus vulkanischem Trachytgebirge besteht und im Saskö
(Adlerstein), wo sich ein 57 m
tiefer
Krater
[* 21] befindet, eine
Höhe von 910 m erreicht.
(franz. matelas, mittellat. matratium),
Polster aus verschiedenem
Material, die als Unterlage in
Betten benutzt und mit
Stroh,
Heu,
Alpengras,
Seegras, Agavefasern,
Crin végétal,
Farnkraut,
Buchen- und Birkenlaub,
Abfall von
Fischbein,
Waldwolle, sehr feinen Holzhobelspänen, ähnlichen
Spänen von Spanischem
Rohr,
Moos, gekräuselten
Kuh- u. Schweinshaaren, am besten aber mit
Roßhaaren gefüllt werden. Damit
die
Füllung sich nicht zusammenballe und verschiebe, wird die Matratze mit starkem
Zwirn durchnäht.
Vollkommener sind die Sprungfedermatratzen, bei welchen auf einem Gurtenboden und am besten in einem
hölzernen
Rahmen 30-50 Drahtfedern den eigentlichen
Körper bilden. Auf diesen liegt dann eine
LageWerg oder
Roßhaare, welche
mit
Leinwand überzogen ist. Statt der Matratzen mit senkrecht stehenden
Federn fertigt man jetzt auch solche, bei welchen die kurzen
Seiten des hölzernen
Rahmens etwas gewölbt sind. An diesen gewölbten Seiten sind kleine federnde
Drähte
angebracht, die glatte, etwas rundkantige Latten tragen.
Letztere verlaufen also in der Längsrichtung des
Bettes, und es genügt
eine dünne Roßhaarmatratze, um ein solches
Lager
[* 25] sehr bequem zu machen, da die einzelnen Latten jedem
Druck nachgeben und
durch die federnden
Drähte doch stets wieder gehoben werden.