2)
MichelBénoit Gaudichot-Masson, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 1] war zuerst
Steinmetz, schrieb seit 1826 für
Journale, widmete sich sodann ganz der Schriftstellerei und veröffentlichte
eine große Anzahl zum Teil sehr gelesener
Romane,
Novellen und
Dramen (letztere meist in
Gemeinschaft mit andern). Aus seinen
novellistischen
Arbeiten sind »Les contes de l'atelier« (1832-33, 4 Bde.;
neueste Ausg. 1883) hervorzuheben. Auch schrieb er »Les
enfants célèbres« (1838, 11. Aufl. 1880),
eine beliebt gewordene Sammlung von
Biographien, und
»De la gerbée« (1861),
Familienerzählungen,
welche vom
Institut 1865 mit einem
Preis gekrönt wurden, sowie »Les drames de la conscience« (1866),
»Les lectures
en famille« (1867) u. a. Im allgemeinen gründet sich Massons
Ruhm weniger auf glänzende
Eigenschaften der
Darstellung als auf die moralische Gediegenheit seiner Erzeugnisse.
3) (spr. massŏn)David, engl. Gelehrter und Schriftsteller, geb. zu
Aberdeen,
[* 2] wurde dort und in
Edinburg
[* 3] ausgebildet
und begann seine litterarische Laufbahn schon mit dem 19. Jahr als
Herausgeber einer Provinzialzeitung.
Seit 1844 lebte er in
London,
[* 4] wo er 1852 die Professur der englischen Litteratur am University
College erhielt; 1865 wurde
er an die
UniversitätEdinburg für
Rhetorik und
englische Litteratur berufen. Auch war er 1859
Herausgeber von »Macmillan's
Magazine«
geworden.
Außer zahlreichen Beiträgen zu
Zeitschriften erschienen selbständig von ihm: »Essays, biographical and
critical« (1856; neue Bearbeitung 1874, 3 Bde.);
eine zur Feststellung und unverfälschten
Erhaltung des ursprünglich unvokalisierten
Bibelwortes wohl schon von
Esras Zeit an unternommene sprachwissenschaftliche
Arbeit. Zu der von der jüdischen
Tradition vererbten
Vokalisierung und Accentuierung des Alten
Testaments kamen schon früh grammatische und kritische Bemerkungen, die sich teils
mündlich fortpflanzten, teils in die Bibelhandschriften eingetragen wurden. Diese Thätigkeit ward von den
JudenPalästinas
undBabylons gepflegt. In
Palästina
[* 5] war es in der zweiten Hälfte des 10. Jahrh. neben andern
Gelehrten
besonders Ahron ben
Mose ben
Ascher in
Tiberias, der den Bibeltext feststellte und ihn den nachfolgenden
Pflegern und Förderern
der Massora, den sogen. Nakdanim (Punktatoren), überlieferte. Aus ihrer Zeit vielleicht
stammt das älteste Handbuch der Massora, »Ochla w'ochla«,
welches
schon im 12. Jahrh. citiert und von
Frensdorff (Hannov. 1864) herausgegeben ward.
Dem Anfang des 13. Jahrh. gehört Meir (Abu'lafia) Halevi ben Todros'
»Sefer m'ssores s'jag l'sora« an.
Der vonJakob ben Chajim
ibn Adonia mühsam gesammelte Massorastoff ist zuerst abgedruckt in den rabbinischen
Bibeln (Vened. 1524-25),
deren
Text als der rezipierte Bibeltext anzusehen ist. Die in den Zwischenkolumnen und den äußern Seitenrändern der Bombergschen
Bibelausgaben Lesarten
(K'ri, d. h. lies! im
Gegensatz zu
K'tib, Geschriebenes, ursprünglicher
Text) und Wörterzählungen enthaltende
Massora heißt die Massora parva; der übrige umfangreiche, diese erläuternde, allgemeine
Sätze,
Vers- und Wörterverzeichnisse bietende
Stoff heißt Massora magna und steht über und unter dem
Texte der
Bibel.
[* 6]
Schließlich ist in der sogen. Massora finalis eine Art massorethischen
Wörterbuchs überliefert und sind die
Differenzen zwischen
ben
Ascher und ben Naftali sowie die
Abweichungen der palästinensischen und babylonischen
Richtung aufgeführt. Auf das
Studium
der Massora legt man heute mit
Recht einen großen Wert, denn ohne eingehende Beschäftigung mit derselben
ist eine korrekte, sach- und sinngemäße Bibelforschung nicht zu ermöglichen. Die
Urheber und Sammler der Massora nennt man Massorethen
und den jetzigen
Text des Alten
Testaments die massorethische
Rezension. Eine
Erklärung der massorethischen
Ausdrücke gaben
EliasLevita
(Halle
[* 7] 1772) und
Buxtorf
(»Tiberias«, Basel
[* 8] 1620).
NeueAusgaben der »Massora magna« veröffentlichten
Frensdorff
(Hannov. u. Leipz. 1876) und gegenwärtig
S.
Bär
(Wilna),
[* 9]
während
Chr. D. Ginsburg ein auf 3
Bände berechnetes Werk: »The Massora compiled from manuscripts alphabetically
and lexically arranged« (Lond. 1880 ff.), herausgibt.
[* 12] ein gerader, linealähnlicher
Stab
[* 13] von
Holz
[* 14] oder
Metall, auf welchem die Maßeinheiten mit dem
Zweck des Maßstabs
entsprechender weiterer
Einteilung in Untereinheiten für Längenmessung nebeneinander aufgetragen sind (s.
Tabelle, S. 318).
Die
Länge und Form solcher Maßstäbe richtet sich nach praktischen Bedürfnissen. Der verjüngte Maßstab, d. h.
der in einem gewissen
Verhältnis zu dem wirklichen verkleinerte, soll vorzugsweise dem Zeichner dazu dienen, die mittels
größerer
Maße aufgefundenen
Längen durch
Zeichnung auf
Papier im kleinen oder verjüngt vor das
Auge
[* 15] zu bringen. Er
heißt Transversalmaßstab, wenn er durch horizontale, senkrechte und diagonale
Linien dergestalt abgeteilt ist, daß man
mit möglichster Genauigkeit Längeneinheiten und Unterabteilungen derselben danach bestimmen kann.