Sklaven betrachten. Der
Tribut der letztern besteht in Elefantenzähnen und den
Fellen einer grauen Lemurenart, die
Steuern
der
Unterthanen in
Feld- und Waldfrüchten, Vieh,
Fleisch,
Fellen,
Kähnen,
Waffen
[* 1] und Geräten.
Elfenbein und
Honig sind Krongut,
und ihr Verkauf wird mit dem
Tod bestraft. Auch gehören dem König große Ländereien, und er ist gesetzmäßig
der alleinige
Kaufmann seines
Landes. Die
Regierung ist eine vollkommen despotische und grausame und wird mit einem großen
Zeremoniell von
Zauberei und
Aberglauben aufrecht erhalten.
Ackerbau ist Hauptbeschäftigung,
Viehzucht
[* 2] aber wegen der
Tsetsefliege
in einem beträchtlichen Teil des
Landes unmöglich. Die beiden Hauptstädte des
Reichs sindLaroe oder
Lialui und Neuschescheke weiter südlich, beide am linken
Ufer des
Sambesi.
Vgl.
Holub, Eine Kulturskizze des Marutse-Reichs
(Wien
[* 3] 1879), und Depelchin,Troisans dans l'Afrique australe
(Brüssel
[* 4] 1882).
(spr. marw'scholl),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementLozère, im schönen
Thal
[* 5] des Colagne, an der Bahnlinie Sévérac-Marvejols, mit (1886) 4554 Einw.,
Fabrikation von
Serge und
Tuch und einem
College.
Die Stadt ward 1586 den
Protestanten entrissen und zerstört,
auf Befehl
Heinrichs IV. aber wieder aufgebaut.
1)
AdolfBernhard, Musiktheoretiker, geb. zu
Halle,
[* 14] studierte nach dem
Wunsch seines
VatersJurisprudenz, widmete sich aber, nachdem er als
Referendar in
Halle und
Naumburg
[* 15] seine beiden ersten
Opern komponiert und
sich, um Gelegenheit zu weiterer musikalischer
Ausbildung zu erhalten, nach
Berlin hatte versetzen lassen, hier bald ausschließlich
der
Musik, zunächst in Ermangelung jeglicher Subsistenzmittel als Privatlehrer im Klavierspiel, in der
Komposition und im
Gesang. 1824 begründete er die
»Berliner
[* 16] allgemeine musikalische
Zeitung«, welche er bis 1832 redigierte;
auch wurde er Mitarbeiter an
GottfriedWebers
»Cäcilia« sowie später an dem Schillingschen »Universallexikon der
Tonkunst«. 1830 wurde er zum
Professor der
Musik an der
Universität zu
Berlin und bald darauf auch zum Universitätsmusikdirektor
ernannt, welche
Ämter er bis zu seinem am erfolgten
Tod bekleidete.
Von Marx' zahlreichen, zum Teil bahnbrechenden musikwissenschaftlichen
Arbeiten sind zu erwähnen: »Die
Kunst des
Gesangs« (Berl.
1826);
»Anleitung zum
Vortrag Beethovenscher Klavierwerke« (das. 1863, 2. Aufl.
1875);
namentlich aber seine allbekannten Hauptwerke: »Die
Lehre
[* 17] von der musikalischen
Komposition« (4
Bde., das. 1837-47 u.
öfter; Bd. 1, 9. Aufl. von H.
Riemann, 1887) und »Allgemeine Musiklehre« (das.
1839, 10. Aufl. 1884).
Auch seine biographischen Werke:
»Ludw. van
Beethoven,
Leben und
Schaffen« (Berl. 1858; 4. Aufl. von Behncke,
1884, 2 Bde.) und
»Gluck und die
Oper« (das. 1862, 2 Bde.)
sowie das nach seinem
Tod erschienene Werk »Das
Ideal und die Gegenwart«
(Jena 1867) haben allgemeine
Anerkennung gefunden. Von
Marx'
Kompositionen (darunter die Oratorien:
»Mose« und
»Johannes der Täufer«,
Musik zu
Goethes »Jery und Bätely« sowie kleinere
Vokal- und Instrumentalkompositionen) hat keine einen nachhaltigen Erfolg gehabt. Dagegen war seine
Lehrthätigkeit eine äußerst erfolgreiche, namentlich von 1850 bis 1855, wo er als Mitdirektor an dem von ihm in
Gemeinschaft
mit
Th.
Kullak und Jul.
Stern gegründeten
Konservatorium wirkte. Auch veröffentlichte er
»Erinnerungen« (Berl. 1865, 2 Bde.).
1848 veröffentlichte er mit
Fr.
Engels »Das kommunistische
Manifest«, in welchem er seine materialistische Geschichtstheorie entwickelte und sein sozialistisches
Programm aufstellte.