Ziegen und 19,185
Schweine.
[* 1] Die
Industrie beschränkt sich auf
Töpferei und Kalkbrennerei, und auch der Fischfang ist ohne Bedeutung.
Der
Handel findet hauptsächlich mit
Frankreich statt. Es wurden 1883 für 36½ Mill.
FrankWaren ausgeführt, eingeführt für 33 1/5
Mill.
Fr. (namentlich Lebensmittel und Manufakturen). Eine
Eisenbahn von 194 kmLänge ist in Betrieb. Martinique wird
von einem
Gouverneur regiert, dem ein
Geheimer Rat von 9 Beamten und ein Allgemeiner
Rat von 12 vom
Gouverneur und 12 von den
Gemeinderäten ernannten Mitgliedern zur Seite stehen. Einkünfte (1884) 4,593,000
Fr. Hauptort ist
Fort de France,
Mittelpunkt
des
Handels St.-Pierre, beide an der Westseite. - Die
Insel wurde 1493 von
Kolumbus entdeckt, aber nicht
in
Besitz genommen.
Erst 1635 ließen sich etwa 150 französische
Kolonisten von der
InselSt.-Christoph im südwestlichen Teil von Martinique nieder.
Colbert
kaufte die
Insel 1664 den
Kolonisten für 60,000
Livres ab.
AdmiralRuyter griff Martinique vergebens mit einer holländischen
Flotte an, und auch die
Engländer versuchten 1693 umsonst, die
Insel zu nehmen. Nachdem sie 1761 glücklicher gewesen, gaben
sie die
Insel im
Frieden von 1763 zurück, eroberten sie jedoch 1794 von neuem. Die
Franzosen erhielten sie 1802 durch den
Frieden
von
Amiens
[* 2] zurück, verloren sie 1809 nach tapferer Gegenwehr des französischen
GeneralsHugues durch
Kapitulation
abermals und erhielten sie 1814 durch den
PariserFrieden wieder. Die Negersklaven wurden 1848 freigegeben.
Vgl.
Pardon, La
Martinique depuis sa découverte (Par. 1877);
Huc, La Martinique, études sur certaines questions coloniales (das. 1877);
H. Rey, Étude sur
la colonie de la Martinique
(Nancy
[* 3] 1881);
Aube, La Martinique, son présent et son avenir (Par. 1882);
böhm. Adelsgeschlecht, dessen
Name sich an die
Burg Martinitz bei
Wotitz knüpft, und das seitJohann
Borita (gest. 1479), 1453-61 Obersthofmarschall und später Obersthofmeister der zweiten
Gattin König
Georgs vonBöhmen,
[* 5]
Johanna vonRozmital, mit Sicherheit sich verfolgen läßt. Borita blieb dann längere Zeit der bevorzugte Familienname des
Geschlechts.
Der eigentliche Begründer des
Glanzes und der Gütermacht des
Hauses wurde
Jaroslaw Bořita von Martinitz, genannt »Smečansky«
nach der seit 1765 erbauten Familienburg Smečno, geb. gest. Mit 21
Jahren kaiserlicher
Rat, 1609
Hofmarschall,
erlangte er als eifriger Katholik 1616 das Burggrafenamt auf dem
Karlstein und wurde gleich darauf Mitglied der königlichen
Statthalterei.
Der protestantischen Oppositionspartei nächst Slawata am meisten verhaßt, ward er nebst
Slawata und
Fabricius aus dem
Fenster des
PragerSchlosses in den Burggraben hinabgeworfen. Er kam glücklich mit dem
Leben davon,
indem auch die nachgesendeten Schüsse nicht trafen, fand bei Gräfin
PolyxenaLobkowitz ein sicheres
Asyl und dann die Gelegenheit,
aus
Böhmen nach
Bayern
[* 6] zu entweichen. Als
Märtyrer der Regierungspartei ward Martinitz nach der
Schlacht am
WeißenBerg in den Reichsgrafenstand erhoben und 1624 zum Oberstlandrichter, 1625 zum Oberstlandkämmerer, 1628 zum Obersthofmeister
und 1638 zum Oberstburggrafen
Böhmens ernannt.
In denAbend seines
Lebens fällt die Überrumpelung
Prags durch die
Schweden
[* 7]
wobei Martinitz verwundet und gefangen genommen wurde. Er
starb -
Sein erster Sohn,
GeorgAdam I. (geb. 1602, gest. 1644 Oberstkanzler von
Böhmen und gleich dem
VaterRitter des
GoldenenVlieses, starb kinderlos; sein zweiter Sohn,
Bernhard Ignaz (gest. 1651 Oberstburggraf
und Statthaltereirat, wissenschaftlich gebildet und der
Kirche sehr hold, verlor früh seinen einzigen
Sohn. So kam das
Fideikommiß an die
Seitenverwandtschaft. - Der letzte
Sproß des
Hauses Martinitz im Mannesstamm ist
FranzKarl,
Graf
von Martinitz, gest. in Kosmanos, dessen Tochter
MariaAnna 1791 den
GrafenKarl Jos. vonClam,
Freiherrn
von Höchenberg, ehelichte und seit 1792 die Vereinigung der
Wappen
[* 8] und
NamenClam-Martinitz bewirkte.
Auf dem nahen Martinsberg
(Pannonhalma) befindet sich die berühmte, vom heil.
Stephan gegründete
Benediktiner-Erzabtei gleiches
Namens mit theologischer
Lehranstalt, großer Landesbibliothek,Archiv und
Münzsammlung.
Adelsverbindung in
Schwaben, s.
Schlegeler. ^[= (Schleglerbund), ein unter Eberhard II., dem Greiner, am Tag Martini (11. Nov., daher auch Martinsv ...]
KarlFriedrichPhilipp von, Naturforscher und Reisender, geb. zu
Erlangen,
[* 11] studierte daselbst
Medizin,
beteiligte sich dann an einer von der österreichischen und bayrischen
Regierung 1817-20 veranstalteten
wissenschaftlichen
Reise nach
Brasilien,
[* 12] welche sich zu einer der ergebnisreichsten unsers
Jahrhunderts gestaltete, und bearbeitete
nach seiner Rückkehr mit seinem ReisegefährtenSpix die
»Reise nach
Brasilien«
(Münch. 1824-1831, 3 Bde.), welches Werk sich
über den ganzen
Natur- und Kulturzustand desLandes verbreitet.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse der
Reise gaben Veranlassung zu weitern umfangreichen und zum Teil höchst kostbaren
Publikationen.
Das Hauptwerk ist die
»Flora brasiliensis« (Leipz., seit 1840),
welche Martius in
Gemeinschaft mit vielen andern Botanikern herausgab,
und welche auch nach seinem
Tod in gleicher
Weise fortgeführt wird. Dieser schließen sich an: »Nova genera
et species plantarum«
(Münch. 1824-1832, 3 Bde. mit 300
Kupfern);
»Icones plantarum cryptogamicarum« (das. 1828-34,
mit 76
Kupfern);
»Historia naturalis palmarum« (das. 1823-53, 10 Hefte mit 245 kolorierten Tafeln);