Unter
Konrad dem Friedfertigen von
Burgund wiederhergestellt, ward es besondern
Statthaltern unterstellt, die sich gegen Ende
des 10. Jahrh. unter dem
Titel Vicomtes von Marseille
[* 1] unabhängig machten. Die Vicomté wurde bald in eine
Menge einzelner Teile zersplittert;
die
Bürger kauften dieselben nach und nach
an sich, und Marseille wurde 1214 eine
Republik. Als aber darauf
Karl
von
Anjou,
Ludwigs IX. von
FrankreichBruder,
Graf von
Provence wurde, unterwarf er sich Marseille 1423 eroberte und verwüstete
Alfons
V. von
Aragonien die Stadt.
René,
Graf von
Provence, baute sie wieder auf, und nach dem
Tod seines Nachfolgers, des
GrafenKarl vonMaine,
ward sie 1481 der
KroneFrankreichs einverleibt. Sie verteidigte sich 1524 tapfer gegen den
ConnétableKarl von
Bourbon und 1536 gegen
KaiserKarl V. Auf der Seite der katholischen
Liga stehend, war sie die hartnäckigste unter allen französischen
Städten. 1575 erfolgte
endlich die
Übergabe an
Heinrich III., welche die Einwohner noch bis in die neueste Zeit jährlich durch
eine
Prozession feierten.
Ludwig XIV. beraubte die Stadt 1660 ihrer
Freiheiten, und Marseille war seitdem eine gewöhnliche
See- und Handelsstadt. 1720 und 1721 litt
es sehr durch die
Pest, welche sich von einem
Schiff
[* 2] aus in der Stadt verbreitete. In Marseille allein sollen
damals 60,000
Menschen gestorben sein. In der ersten französischen
Revolution war es durchaus republikanisch gesinnt. Die
Hefe
[* 3] des
Volkes und losgelassene
Galeerensklaven bildeten jene Marseiller Föderierten, welche 1792 in
Paris
[* 4] so viele Greuelthaten
vollbrachten. 1793 erhob sich Marseille für die
Girondisten, wurde aber mit
Gewalt dem Schreckensregiment unterworfen.
im altenRom
(CampusMartius, auch bloß
Campus) die
Ebene, welche sich außerhalb der Servianischen
Stadt von den Abhängen des
Mons
[* 11]
Pincius, Quirinalis und
Capitolinus gegen den
Tiber hin erstreckte und zu militärischen Übungen
diente;
in
Paris
(Champ de
Mars) ein am westlichen Stadtende zwischen dem rechten Seineufer und der
Militärschule gelegener,
ebenfalls militärischen
Zwecken, neuerlich (1867 und 1878) den
Weltausstellungen dienender Platz, geschichtlich
berühmt, weil hier
die erste konstitutionelle
VerfassungFrankreichs feierlich beschworen wurde.
isolierter niedriger Gebirgszug in
Mähren,
[* 12] östlich von
Brünn,
[* 13] aus
Eocän und
Kreide
[* 14] bestehend, mit dem
Hrad (534 m), im
S. und
SW. von rebenreichem Hügelland umsäumt.
(spr. marsch), 1)
Anne, geborne Caldwell, engl. Romanschriftstellerin, geboren um 1799 in
Staffordshire, heiratete
den
Bankier Marsh in
London
[* 15] und veröffentlichte anonym seit 1834 eine
Reihe von
Romanen, die fast alle ins Deutsche
[* 16] übersetzt
wurden, und deren Hauptwert auf der Schilderung zeitgenössischerSitten beruht. Die vorzüglichsten derselben
sind: »Mount Sorrel« (1843),
»The origin and history of the
English language« (das. 1862) und das aufsehenerregende Werk »Man
and nature« (das. 1864; 2. Aufl. u. d. T.:
»The earth as modified by human action«, 1874).
Mehrere Jahre leitete er dann sehr kostspielige und nicht gefahrlose Expeditionen in diese Gegenden und brachte sehr große
Sammlungen neuer Fossilien heim, welche im
Peabody-Museum des
Yale College aufgestellt wurden. Dies
Museum wurde von
GeorgePeabody
(s. d.), einem
Onkel Marshs, gegründet, und Marsh selbst wandte mehr als 100,000
Doll. an die Begründung
der paläontologischen Sammlung. Er beschrieb über 400 neue
Spezies fossiler
Tiere. Die wichtigsten seiner
Arbeiten betreffen
die
Entdeckung fossiler
Affen
[* 25] im
Eocän von
Wyoming (1872), riesige fossile
Dinoceraten
[* 26] (1873), die gezahnten
Vögel
[* 27] (Odontornithes,
1873), die höchst merkwürdigen
Funde fossiler
Einhufer im
Tertiär (1874), die Tillodontia (1876), die
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