mehr
Winter der betreffenden Mars
hemisphäre zu-, im
Sommer aber abnehmen.
Endlich deutet noch die veränderliche Deutlichkeit der
Konturen der dunkeln
Flecke die Anwesenheit einer
Atmosphäre mit
Wolken und
Nebeln auf dem
[* 1] an. Von den dunkeln
Flecken hat zuerst
Huygens 1659
Zeichnungen entworfen.
Später hat sich
Schröter 1785-1803 sehr eingehend mit dem Mars
beschäftigt
und 117
Zeichnungen davon gegeben; sein Werk »Areographische
Fragmente« ist aber erst 1873 von Terby in
Löwen
[* 2] veröffentlicht
worden, dem wir außerdem eine wertvolle
Monographie über die
Beobachtung der Oberfläche des Mars
seit den
Zeiten
Fontanas (1638)
verdanken.
Weiter haben sich
Arago,
Beer und
Mädler,
Secchi,
Lord
Rosse,
Proctor u. a. mit dem
Studium der Mars
flecke beschäftigt,
vor allen aber sind
Kaiser in
Leiden
[* 3] und
Schiaparelli in
Mailand
[* 4] zu nennen. Ersterer beobachtete den Mars
während der
Oppositionen 1862 und
1864, letzterer vom
September 1877 bis März 1878 und dann wieder
1879 und 1880. Die ältern
Darstellungen beruhten fast
nur auf
Schätzungen nach dem
Augenmaß, selbst
Kaiser hielt noch mikrometrische Messungen an den
Flecken des Mars
für unmöglich.
Schiaparelli aber hat sich bei seinen
Beobachtungen, die mit einem Merzschen
Refraktor von 22
cm Öffnung angestellt wurden,
überzeugt, daß sich die
Entfernung eines
Fleckes vom
Zentrum der Planetenscheibe durch eine einzige
Beobachtung
mit einem wahrscheinlichen Fehler von nur einem
Grad finden läßt, wenn der scheinbare
Durchmesser des
Planeten
[* 5] wenigstens
20'' beträgt. Aus 131
Aufnahmen von 1877 bis 1878 hat er dann eine
Karte des Mars
in
Mercator-Projektion konstruiert, welche
den größten Teil der südlichen
Hemisphäre und die nördliche bis zum 40. Breitengrad umfaßt
[* 1]
(Fig.
1). Bei den sogen. großen Mars
oppositionen, d. h. größten
Annäherungen des an die
Erde, wie denen von 1862, 1877, 1894,
ist nämlich die
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1.
Karte von der Oberfläche des
Planeten Mars
, nach
Schiaparelli.]