fand auch das
Gesetz der ungleichnamigen
Pole und das Magnetischwerden eines Eisenstäbchens unter dem Einfluß des Erdmagnetismus. 1590 beobachtete
Cäsar in
Rimini den Magnetismus
[* 1] einer auf einem Kirchturm verrosteten Eisenstange.
Um den Magnetismus zu erklären, hat man lange abenteuerliche
Vorstellungen gehegt, und besonders glaubte man an nordische
Magnetberge, denen kein
Schiff
[* 2] sich nähern
dürfe, ohne zu zerschellen, indem die
Nägel
[* 3] durch den
Magnet aus dem
Holz
[* 4] herausgezogen würden.
(griech.),
Instrument zur genauen Bestimmung der
Richtung der horizontalen
Magnetnadel, besteht im wesentlichen
aus einem an ungedrehten Seidenfäden aufgehängten Magnetstab m
[* 21]
(Fig. 1, von
oben gesehen), an welchem sich ein kleiner
Spiegel
[* 22] o
befindet, dessen
Ebene rechtwinkelig auf der magnetischen
Achse des Magnetstabs
steht. Dem
Spiegel gegenüber und in einer
Entfernung von 1,5-4,5m ist ein
Theodolit
[* 23] a aufgestellt, dessen Fernrohrachse etwas
schräg von
oben herab gegen die Mitte des
Spiegels gerichtet ist. Am
Stativ des
Theodolits befindet sich
eine 1 m lange horizontale Millimeterskala
s s. Derjenige
Punkt der
Skala, welcher mit der optischen
Achse des
Fernrohrs in einer
Vertikalebene liegt, wird durch einen von der Mitte des
Objektivs herabhängenden feinen
Draht
[* 24] bezeichnet.
Durch das
Fernrohr
[* 25] sieht man das
Bild eines Teils der
Skala im
Spiegel. Der ganze
Apparat muß so stehen, daß die Vertikalebene
der optischen Fernrohrachse und die vertikale Drehungsachse des Magnetstabs mit dem vorläufig annähernd genau bestimmten
magnetischen
Meridian zusammenfallen. Solange nun die Magnetachse
o d mit der Vertikalebene a o des
Fernrohrs
zusammenfällt, erscheint das
Bild des
vor der Mitte der
Skala hängenden
Fadens in der
Achse des
Fernrohrs; weicht der Magnetstab
aber aus dieser
Ebene ab, so erscheinen andre Teilstriche c am vertikalen
Faden
[* 26] des
Fadenkreuzes im
Fernrohr, und man kann mithin
die
Lage des wirklichen magnetischenMeridians mit der größten Genauigkeit bestimmen, da ein geübtes
Auge
[* 27] noch sehr gut Zehntel eines
Millimeters schätzen kann.
Man erfährt
so denWinkel
[* 28] a
o d, welchen der magnetische
Meridian mit der Vertikalebene des
Fernrohrs macht; ermittelt man nun
den
Winkel, den die Vertikalebene des
Fernrohrs mit dem durch denMittelpunkt des
Theodolits gelegten astronomischen
Meridian S N macht, so findet man den genauen
Wert der magnetischen
Deklination. Der
Magnet oszilliert in langsamen
Schwingungen
um seine Gleichgewichtslage, welch letztere also dadurch gefunden wird, daß man die
Grenzen
[* 29] bestimmt, innerhalb welcher der
Stab
[* 30] schwingt, und zwischen diesen das
Mittel nimmt.
Die
[* 21]
Fig. 2 stellt ein von
Leyser in
Leipzig
[* 31] ausgeführtes transportables Magnetometer dar. Der Magnetstab ist umgeben
von einem massiven kupfernen Gehäuse, in welchem er vermöge seiner
Bewegung elektrische
Ströme induziert (s.
Magnetelektrizität),
[* 32] welche auf die
Schwingungen des Magnetstabs hemmend zurückwirken und denselben daher sehr bald in seiner Gleichgewichtslage
zur
Ruhe bringen. (Die Drahtwindungen, mit welchen das Gehäuse umwickelt ist, machen es möglich, das
Instrument zugleich als Spiegelgalvanometer zu benutzen.) Für wissenschaftliche
Reisen hat
Lamont einen magnetischen
Theodolit
konstruiert, mit welchem in ähnlicher
Weise die
Deklination bestimmt werden kann.
Die
Inklination ist viel schwieriger zu bestimmen als die
Deklination; doch geschieht es mit Sicherheit
in der
Weise, daß man den durch den Erdmagnetismus in weichem
Eisen
[* 33] erregten
Magnetismus bestimmt. Hält man nämlich einen
weichen Eisenstab zuerst horizontal in der
Richtung der
Deklinationsnadel und dann vertikal, so wird er zwar in beiden
Fällen
durch den Einfluß der
Erde magnetisch; aber im erstenFall wirkt nur die horizontale, im zweiten nur die
vertikale
Komponente erregend auf ihn ein. Bringt
man in beiden
Stellungen neben dem einen seiner
Pole eine
Bussole an, so wird
die
Nadel derselben ab-