nekrotische
Masse verwandelt, welche später breiige
Konsistenz annimmt. Sofern durch die
Resorption des
Gifts nicht der
Tod erfolgt,
können selbst die schwersten
Ätzungen und Zerstörungen der Magenwand heilen, wobei die extremsten
Grade der Schrumpfung,
Wandverdickung und Narbenbildung eintreten. Ist die
Ätzung sehr tief, so kann Durchbruch des Mageninhalts in die
Bauchhöhle erfolgen, oder es kann auch ohne direkten Durchbruch
Bauchfellentzündung nachfolgen und den
Tod bedingen.
Die schwerste Form der Magenentzündung, die phlegmonöse
Gastritis, ist in ihren
Ursachen noch wenig erforscht; sie stellt sich dar als
enorme Schwellung der ganzen Magenwand und
Infiltration aller Wandschichten mit trübem wässerigen oder eiterigenExsudat.
Eine
Heilung derselben ist nicht wahrscheinlich. Die
Symptome der leichtern
Grade von Magenentzündung fallen zusammen mit denen des heftigern
Magenkatarrhs; die
Symptome der Magenentzündung durch
Vergiftung sind verschieden, je nach dem eingeführten
Gifte.
Doch gilt allgemein, daß auch
Gifte, die nicht direkt lähmend auf das
Nervensystem wirken, neben örtlichenErscheinungen
schnell eine allgemeine
Depression
[* 1] und namentlich ein fast völliges Daniederliegen der Blutzirkulation herbeiführen. Wird
ein bisher gesunder
Mensch plötzlich von heftigem
Schmerz in der
Magengegend und im
Unterleib befallen; werden schleimige und
schleimig-blutige
Massen erbrochen und unter heftigen Kolikschmerzen und Afterzwang entleert; werden
Hände und
Füße kalt,
der
Puls klein, die
Haut
[* 2] mit klebrigem, kaltem
Schweiß bedeckt: so liegt der
Verdacht einer Magenentzündung durch
Vergiftung
vor.
In den schwersten
Fällen treten zwar Brechbewegungen ein, aber der schon gelähmte
Magen
[* 3] vermag seinen
Inhalt nicht zu entleeren;
der ganze
Körper wird eisig
kalt, es tritt allgemeine
Lähmung ein, und der Kranke stirbt nach wenigen
Stunden. In leichtern
Fällen tritt der
Tod erst später ein, oder es verschwinden, besonders wenn das
Gift durch
Erbrechen größtenteils
wieder entleert wurde, die Lähmungserscheinungen wieder, und die
Zirkulation stellt sich wieder her.
Die
Genesung pflegt eine sehr langsame und fast nie eine vollständige zu sein. DieGegengifte, welche
in den einzelnen
Fällen anzuwenden sind, dürfen nur kurze Zeit (1-2
Stunden) nach stattgehabter Einführung der
Gifte noch
angewendet werden. Wurden jene
Stoffe schon erbrochen, oder haben sie die Magenwand schon zerstört, so können
Gegengifte
durch neue Reizung des
Magens nur schaden. Nur
Arsenik und scharfe tierische und vegetabilische
Gifte machen
eine Ausnahme. Fehlt das
Erbrechen, oder ist es zu schwach, um den
Magen gehörig zu entleeren, so kann in einzelnen
Fällen
ein
Brechmittel von Nutzen sein. Außerdem bedecke man den Leib mit kalten
Umschlägen und lasse den Kranken, wenn er es vermag,
kleine
Mengen Eiswasser oder kleine Eisstückchen verschlucken.
(Gastrectasis), eine
Ausdehnung
[* 4] des
Magens über das normale
Maß, ist nur als
Symptom andrer pathologischer
Verhältnisse des
Magens anzusehen und fehlt fast niemals beim chronischen
Magenkatarrh, bei dem wegen gestörter
Funktion des
Magens dieSpeisen längere Zeit im
Magen verweilen und
Gase
[* 5] entwickeln. Geringere
Grade von Magenerweiterung werden als
Mageninsuffizienz oder
Atonie des
Magens bezeichnet.
HöhereGrade kommen vor, wenn bei
Verengerung des Magenausgangs
(Pylorus) durch Narbenbildung
die
Speisen am
Austritt verhindert werden. In solchen
Fällen mit Gasansammlung findet man über dem erweiterten
Magen tympanitischen Perkussionsschall und beim Befühlen eine luftkissenähnliche Resistenz. Die Behandlung muß gegen
die ursachlichen Erkrankungen vorgehen.
ein Fistelgang, welcher die Magenwand und die Bauchwand durchsetzt, entsteht durch
Aufbruch eines
Magengeschwürs
oder eines
Abscesses oder durch
Verletzungen und wird durch
Ätzung oder
Operation geheilt. Je nach derLage
und
Größe der Magenfistel verursacht dieselbe verschiedene
Beschwerden, und infolge des Verlustes an Säften leidet die
Ernährung
beträchtlich.
tritt in verschiedenen
Formen auf und hat für die
Gesundheit und das
Leben des betreffenden
Individuums
eine sehr verschiedene Bedeutung.
Kleine, flache Substanzverluste von Hanfkorngröße mit gerötetem
Grund, sogen. hämorrhagische
Erosionen, haben keine größere Bedeutung und verheilen meist, ohne eine
Spur zurückzulassen.
Verschwärungen der geschlossenen
Drüsenfollikel der Magenschleimhaut sind
an sich selten und heilen mit Zurücklassung einer unbedeutenden
Narbe, ohne dem Kranken auf längere Zeit belästigende
Symptome zu verursachen.
Eine sehr wichtige und schwere Form des Magengeschwürs dagegen ist das sogen. chronische, runde
oder durchbohrende Magengeschwür
(Ulcus ventriculi chronicum s. rotundum s. perforans), welches sich
durch außerordentlich scharfe
Grenzen
[* 7] und dadurch auszeichnet, daß in seiner Umgebung stets
Entzündung
und Eiterbildung fehlen. Nach
VirchowsAnsicht entsteht das Magengeschwür dadurch, daß zunächst eine
Verstopfung kranker arterieller
Gefäße eintritt, daß infolgedessen die Magenwand, soweit sie das kapillare Stromgebiet der verstopften
Arterie
[* 8] bildet, brandig
abstirbt, und daß der
Magensaft die brandig gewordene
Stelle, welche seiner Einwirkung keinen
Widerstand
leisten kann, zur
Erweichung und zum Zerfall bringt.
Die
Disposition für das chronische ist sehr verbreitet, denn unter 20
Leichen ist je eine mit einem oder mit der
Narbe von
einem solchen versehen. Das chronische Magengeschwür kommt im reifen
Alter häufiger als in der Kindheit, bei
Frauen
und bleichsüchtigen
Subjekten häufiger als bei Männern und kräftigen Individuen vor. Häufig werden Diätfehler,
Mißbrauch
von
Spirituosen, kalter Trunk bei erhitztem
Körper, sogar
Störungen des monatlichen
Blutflusses als
Ursachen bezeichnet; doch
ist es kaum möglich, darüber zu einiger Sicherheit zu gelangen.
Das chronische Magengeschwür hat seinen Sitz am häufigsten in der Pförtnerhälfte des
Magens, häufiger an der
hintern als an der vordern Magenwand und fast immer an dem kleinen
Bogen
[* 9] des
Magens oder in seiner
Nähe. Selten kommt es im
Magengrund vor. Zuweilen ist nur ein
Geschwür vorhanden, häufiger zwei oder mehrere, mitunter 30-40, welche sich dann gewöhnlich
in verschiedenen Stadien befinden. In besonders ausgeprägten
Fällen sieht man am
Magen von außen her ein kreisrundes
Loch
mit scharfem
Rand, von innen her gesehen bildet das
Geschwür gleichsam
Terrassen und stellt einen flachen Trichter dar. Die
Größe schwankt zwischen 6
mm im
Durchmesser bis zur
Größe eines Thalerstücks und darüber. Oft heilt
das
Geschwür, bevor es alle
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